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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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aus. Wir ham noch nich mal Händchen gehalten und sind schon verheiratet und ham Gören? Warum trinken wir nich einfach unser Bier und sind locker, okay?«
    Sie trommelte so laut und abgehackt mit ihren Nägeln, dass es sich wie ein Eishockeyspiel anhörte.
    »Ich hab nie begriffen, warum ihr unbedingt acht Zentimeter lange Nägel haben müsst«, gestand er ihr. »Wie kann man damit 'ne Münze oder 'ne Briefmark e aufheben?«
    »Ohne Handschuhe heb ich kein' Penny auf«, sagte sie ungehalten. »Du weißt, was ich von Dreck und unhygienischen Sachen halt.«
    Das bereitete ihm einiges Kopfzerbrechen. Wenn sie sich schon beim Geld so anstellte, welche Aussichten bestanden dann auf Körperkontakte irgendwelcher Art? Wie er die Sache sah, trug sie einen biologischen Schutzanzug im Bett und brauchte einen Waffenschein für ihre Fingernägel. Verflucht, dachte er, wenn sie sich damit in sein Pferdchen krallte! Und wieso hatte sie ein Parfüm, das Poison, Gift, hieß? Was fiel ihm ein, eine Frau von 'ner Mautstation aufzureißen? Das letzte Mal, als er eine Frau angebaggert hatte, die er nicht kannte, war es ähnlich gelaufen. Letitia Sweet arbeitete im Shell Quik Mart nicht weit vom Hauptquartier entfernt, und Macovich hatte an nichts Böses gedacht, als er eines Nachmittags reinging, um sich Kaffee und Popcorn zu holen. Letitia war gebaut wie ein alter Cadillac und hatte wahrscheinlich auch so viele Kilometer und Farbschichten auf dem Buckel, doch diese Billard-Schlampe, die Crimm-Tochter, hatte Macovich die Stimmung verhagelt.
    »Alles klar?«, fragte er Letitia, als er vor der Kasse stand und eine Zwanzig-Dollar-Note aus der Tasche zog, um ihr zu imponieren.
    »Was soll klar sein?« Sie grinste, während sie sich so über die Kassenschublade beugte, dass er ihre ausladenden Scheinwerfer gut im Blick hatte.
    Das musste ihr der Neid lassen: Bei dieser Frau hatte man was in der Hand, egal, wo man Zugriff, auch wenn ihr erstes Date zugleich das letzte war.
    »Was fällt dir denn ein?«, schrie Letitia ihn im Auto an. »Willst du catchen, oder was? Glaubst du, ich hab kein e Nerven unter all dem Fleisch? Wie würdst du es denn finden, wenn ich dich packen und quetschen tät, wie ich den Lappen auswring, wenn ich abends den Snack-Kasten putz?«
    Genau das tat sie dann, und Macovich musste zugeben, dass es ihm überhaupt nicht gefiel. Was trieb ihn nur, dass er nach dieser traurigen Erfahrung nun bei Hooter landete? Sein gestörtes Verhältnis zu Frauen und all seine negativen Erfahrungen kamen ihm vor wie ein Gefängnis, und so verzichtete er auf jeden Protest, als Hooter erklärte, sie brauche frische Luft und wisse nicht, ob sie überhaupt noch mit ihm reden würde, wenn er das nächste Mal an ihrem Mauthäuschen auftauche. Typisch für sie, dass ihr Date an diesem gottverlassenen Ort endete und dass sie noch nicht mal eine Mitfahrgelegenheit nach Hause hatte, sagte sie sich, als sie voller Selbstmitleid auf das Gässchen hinaustrat und den fetten Weißen erblickte, der auf einem Paket neben dem Müllcontainer hockte. Einen Augenblick lang vergaß sie ihre eigenen Probleme.
    »Oje, Süßer, du siehst aus, als tät's dir nich gut gehen«, sagte Hooter und trippelte auf unsicheren Absätzen zu ihm hinüber.
    »Was machst du denn hier draußen auf den kalten Steinen? Soll ich 'n Krankenwagen holn?«
    »Mei Reißverschluss hätt sich verklammt«, sagte Trader, wobei er eine Hand zwischen die Beine presste und ohne Erfolg an dem Verschluss zerrte. »Mischt, verdammtär!«
    »Das kenn ich.« Hooter zeigte Mitgefühl und trat vorsichtig näher, um sich zu vergewissern, dass sie es nicht mit einem Verrückten zu tun hatte. »Glaub mir, es is schlimmer, wenn's auf'm Rücken is.« Sie machte eine Handbewegung, als trüge sie ein imaginäres Abendkleid. »Das is mir mal passiert, als ich zu diesem Neujahrsbal l im Holiday Inn war, und ich kriegte den verdammten Reißverschluss von meinem Kleid nich zu und hatte Schiss, das schöne Kleid geht kaputt, wenn ich zu doll zieh.«
    Sie fuhr fort, detailliert zu schildern, wie sie schließlich auf dem Flur ihres Motels warten musste, bis ein netter Araber vorbeikam und ihr half, den Reißverschluss zu öffnen, was nötig war, um ihn anschließend so zu schließen, dass er sich nicht wieder im Chiffon verhakte.
    Doch der Araber habe nicht gewollt, dass sie den Reißverschluss wieder hochzog, sondern verlangt, sie solle das ganze Kleid ausziehen und alles, was sie darunter trug, da sei ihr

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