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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Begriff, das Paket in den Müllcontainer zu befördern, als die Hintertür aufging und sich durch die helle Öffnung Licht und laute Stimmen in die schmutzige Durchfahrt ergossen.
    Major Trader war betrunken, und der Alkohol förderte den Macho zutage, der beschloss, im Freien zu pinkeln, obwohl Freckles ganz annehmbare Toiletten hatte. Doch sich im Freien zu erleichtern brachte Trader zurück zu seinen Wurzeln, denn Piraten wie Fischer waren daran gewöhnt, sich auf primitive Verhältnisse einzustellen. Die Boote zum Beispiel hatten keine Abtritte, und als Trader geboren wurde, verfügte seine Familie nur über ein Plumpsklo im Hof, das er lediglich benutzte, wenn es um weiter reichende Verrichtungen als Pinkeln ging. Trader schwankte ein wenig, während er mit seinem Reißverschluss kämpfte, die Zähne des Verschlusses sich in dem Stoff seiner schlecht sitzenden Hosen verklemmten und ums Verrecken nicht nachgeben wollten.
    »Älendä Mischt, verfluchtä!« Trader fluchte wie ein Pirat und zerrte wild am Verschluss. »Sull doch dä Tüfel mei Seel hole!«
    Doch je stärker er zerrte, desto hartnäckiger verbiss sich der Verschluss. Jetzt saß Trader richtig in der Klemme, denn der Reißverschluss hatte sich auf halbem Weg verhakt, und je länger er kämpfte, desto unnachgiebiger beharrte die Blase auf ihrem Recht. Er presste die Hand zwischen die Beine und tanzte verzweifelt umher, während er schwankend und fluchend versuchte, di e Zähne des Verschlusses auseinander zu reißen.
    Cruz lauerte im tiefen Schatten hinter dem Container und beobachtete die Szene fasziniert und verständnislos. So etwas hatte er noch nie gesehen. Was zum Teufel war das für eine Sprache, die dem fetten Kerl aus dem Mund quoll, und warum sprang er von einem Fuß auf den anderen, während er sein Gemächt umklammert hielt? In dem unzureichenden Licht schien es, als zöge sich der andere an seinem Schritt empor, als versuchte er, die Schwerkraft zu überwinden und in die Luft zu steigen. Er keuchte und fluchte unverständlich vor sich hin, während er immer wilder hüpfte und sprang, wobei er sich um den Container herumbewegte und auf Cruz zukam.
    Cruz setzte das Paket auf den Boden und schlich zur Vorderseite des Containers, während der wilde Mann zur Rückseite hopste. Daraufhin rannte Cruz los. Er sprang in sein Auto, ließ den Motor aufheulen und raste davon, während Trader noch immer herumsprang und der Druck auf seine Blase unerträglich wurde. Inzwischen hatte sich der Verschluss hoffnungslos verkeilt.
    Trader zerrte weiter und jammerte qualvoll. Er hatte das Gefühl, jemand hätte eine Luftpumpe an seine Blase angeschlossen, um zu sehen, welchem Druck sie standhielt, bevor sie endgültig nachgeben würde und er sich beschämend erleichtern müsste. Piraten machen sich nicht in die Hose, noch nicht einmal als Kinder. Auf Sachen und Menschen zu pissen war in Ordnung, aber sich selbst einzunässen war eine Schande, sogar beim Entern eines Schiffes oder beim Abfackeln einer Krebszucht.
    Außer Atem und erschöpft vom Herumhopsen, bemerkte Trader plötzlich das Paket auf dem Boden und ließ sich mit fest verkreuzten Beinen nieder.
    »Verdammt, verdammt, verdammt«, murmelte er, al s sich die Hintertür von Freckles öffnete und ihn in einen hellen Lichtstreifen hüllte, sodass er die Augen zusammenkneifen müsste.
    Nach ihrer Schicht in der Mautstation hatte Hooter Shook Freckles einen Besuch abgestattet, wo ein Mann und ein Drink auf sie warteten. Ganz fabelhaft hatte sie sich mit diesem großen Trooper, diesem Macovich, unterhalten, ihr war schon ganz schwindelig zumute gewesen, doch dann hatten sie sich leider gestritten.
    »Ich glaub nich an die Ehe«, hatte Macovich zu ihr gesagt und sein viertes Bier hinuntergeschüttet. »Ich will kein' Haufen Kinder annen Hacken ham und kaum dass ich zur Tür rein bin die ganze Kohle abliefern. Ich spar auf 'ne Corvette.«
    »Waaas?« Hooter war auch etwas angeheitert. Das Bier und ihre allgemeine Verfassung ergaben keine gute Mischung. »Du bis genau wie alle annern«, warf sie ihm vor und trommelte mit ihren erstaunlich langen Acryl-Fingernägeln auf die Formica-Tischplatte. »Jawohl. Ich arbeite mir'n Arsch ab und komm nach Haus, und du bis nur deine 'Vette am Polieren, während die Kinder dreckige Windeln und Hunger ham und sich die Lunge aus'm Hals schreien. Dann willst du Sex und säufst Bier und fragst mich noch nich mal, wie mein Tag war!«
    »He, Süße, da lässt du aber 'ne Menge

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