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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Gouverneur nicht nur Katzen verhasst, sondern sein Herz war auch voller Trauer, und er war in seinem innersten Wesen verunsichert, weil sich seine Mummy bei seiner Zeugung ihrem Mann im letzten Moment entzogen und einen Großteil seiner Lebenskraft auf der Bettdecke verschwendet hatte. Sie konnte ihren werdenden Sohn nicht sehr geliebt haben, dachte Bedford unglücklich, als er grübelnd auf sein pochiertes Ei einstach, das er kaum erkennen konnte, und nach der Pfeffermühle griff, während er seine Frau weiterhin aus seinem Bewusstsein ausblendete, die mit Pony eine ergreifende Unterhaltung über Menschen führte, die vom Blitz erschlagen worden waren. Crimm hatte geglaubt, er habe seine unglückliche Kindheit hinter sich gelassen, als er die politische Karriereleiter erklomm, doch nun hatte Trooper Truth die Erinnerung an jene unglückselige Zeit wieder wachgerufen.
    Ein Pesthauch von Verfolgungswahn und Wut breitete sich wie eine Giftwolke über die Gedanken des Gouverneurs, und auf seinem U-Boot wurde Alar m ausgelöst. Aus irgendeinem Grund kannte Trooper Truth die Wahrheit über die schmachvollen Anfänge des mächtigen Gouverneurs. Crimm brach der Angstschweiß aus bei dem Gedanken, dass noch mehr Leute davon erfahren könnten. Natürlich wusste Trooper Truth Bescheid! Der wusste alles. Warum hätte er sonst Crimms Mummy in seinem Artikel erwähnt?
    »Das ist ja ungeheuerlich!« Er ließ seine Faust auf den Tisch niederfahren, woraufhin ein silberner Kerzenhalter in die Butterschale fiel.
    Der Frühstücksraum erstarrte in der folgenden Stille.
    Nach einer Schrecksekunde sagte die First Lady: »Mein Gott! Gut, dass die Kerze nicht brannte, mein Lieber. Die Butter hätte Feuer fangen können. Echte Butter besteht aus tierischem Fett und brennt genauso schnell wie Feuerzeugbenzin.«
    »Nicht ganz so schnell, Ma'am«, mischte Pony sich ein. »Aber bloß nich kein Risiko eingehen.« Er nahm den Kerzenhalter auf und putzte ihn mit der Serviette blank, die er über dem Arm trug.
    »Lieber kein Feuer in der Villa. Alt wie der Kasten ist, brennt er bestimmt wie Zeitungspapier.«
    »Da reden wir über Blitze und Häuser und Kleider, die in Flammen stehen, und dann landet der Kerzenhalter in der Butter«, sagte die First Lady mit leiser, raunender Stimme. »Hoffentlich ist das kein Zeichen.«
    »Tss, tss.« Pony schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Dassie da bloß Recht ham. Kein son Zeichen braucht man nich.«
    »Was für ein Zeichen?« Der Gouverneur tauchte aus seinen Erinnerungen auf und dachte sofort an VASCAR und die Zeichen, die Major Trader über den Staat verteilen wollte. »Hol mir Trader ans Telefon«, befahl Crimm a n Pony gewandt. »Sag ihm, ich will ein Briefing zum Stand der Dinge auf Tangier Island. Die Raserfalle müsste jetzt aufgemalt sein. Und frag Trooper Macovich, ob er schon herausgefunden hat, wer Trooper Truth ist. Ich werd den Kerl finden und ihm das Maul stopfen, bevor er noch mehr Schaden anrichten kann! Der erste Verfassungszusatz kümmert mich einen Dreck!«
    Er schlug erneut auf den Tisch, und Pony konnte den Kerzenhalter gerade noch rechtzeitig festhalten.
    T.T. hatte es viel zu spät begriffen, und Unique zweifelte nicht im Geringsten, dass ihr Opfer mehr als tot war, als sie letzte Nacht über die Fußgängerbrücke zurückgelaufen und in ihrem Miata davongefahren war. Trotzdem hätte sie gar zu gern gewusst, was wirklich passiert war. Ihre Erinnerung an die Ereignisse, die sich zugetragen hatten, nachdem T.T. und sie die Insel erreicht hatten, war bruchstückhaft und sehr verschwommen. Doch gemessen an der Menge des Blutes, das sie auf ihrer Kleidung entdeckt hatte, als sie sich wieder in ihrer schäbigen Wohnung in einem heruntergekommenen Innenstadtviertel befand, konnte sich Unique lebhaft vorstellen, was sie mit dieser anmaßenden hässlichen Frau angestellt hatte, die die Dreistigkeit besessen hatte zu glauben, Unique hätte das geringste Interesse an ihr.
    Sie parkte unweit der Insel und sah in ihren Tennisschuhen und mit der Polaroidkamera ganz nach einer harmlosen Spaziergängerin aus, die die morgendliche Natur genießen wollte. Bei Tageslicht wirkte Belle Island sehr verändert, sodass Unique gut zwanzig Minuten brauchte, um die Backsteinruinen zu finden, in die sie offenbar T.T.s nackten Leichnam gezerrt hatte. Allerdings konnte sich Unique von dem Augenblick an, da sie der jungen Frau die Kehle von einem Ohr zu m anderen durchgeschnitten hatte, an nichts mehr

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