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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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erinnern. Unique spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte und wie sie eine Mischung aus Machtgefühl, Hoch-Stimmung und sexueller Erregung überschwemmte, als sie zwischen den verfallenen Backsteinmauern stand und auf den entstellten, blutverschmierten Leib starrte, der mit dem Gesicht nach oben im Schlamm lag.
    T.T.s Augen waren halb geöffnet und stumpf, und ihr Haar war mit Blut und Schmutz verklebt. Der Gedanke, dass sie die Lippen und andere Teile dieses Körpers berührt hatte, erfüllte Unique mit Ekel. Sie ging in die Hocke und machte aus jedem erdenklichen Blickwinkel Aufnahmen mit ihrer Polaroidkamera, damit sie eine Erinnerung an das Geschehen hatte, ohne den Film in einem Geschäft entwickeln lassen zu müssen. Sie war ein wenig überrascht, als sie sich für eine Nahaufnahme nach vorn beugte, einen Hauch von T.T.s Parfüm auffing und ihr dadurch der Schrei und das gurgelnde Geräusch ins Gedächtnis gerufen wurden, die T.T. ausgestoßen hatte, während sie sich mit den Händen an den Hals gegriffen hatte. Unique hatte ihr gegen den Kopf getreten, bevor sie ihr die Brüste zerschnitten und den Namen Trooper Truth in den Bauch geritzt hatte. Auf den Einfall mit dem Trooper-Truth-Monogramm war Unique besonders stolz. T.T. hatte sich gewünscht, so bekannt wie Trooper Truth zu sein, und nun war sie es.
    »Du hast bekommen, was du wolltest«, sagte Unique sanft zu der kalten, blutigen Leiche, bevor sie den Rückweg zur Fußgängerbrücke antrat.
    Uniques Auto war schon längst verschwunden, als man in T.T.s Büro begann, ihre Privatnummer anzurufen, um zu erfahren, warum sie an diesem Morgen nicht zur Arbeit erschienen war. Gerade fuhr Unique am Reihenhaus des blonden Zivil-Cops vorbei, als zwei junge Mütter, die ihr e Babys im Kinderwagen ausführen, in den Backsteinruinen auf Belle Island eine schreckliche Entdeckung machten, während Pony ein paar Kilometer entfernt so tat, als hätte er das Vergrößerungsglas gefunden, das der Gouverneur so schmerzlich vermisste.
    Pony wusste, wie ärgerlich der Gouverneur werden konnte, wenn er eine seiner ungewöhnlichen Sehhilfen nicht finden konnte. Zwar hatte die First Lady Pony strikte Anweisungen gegeben, ihrem Mann keineswegs zu ermöglichen, irgendetwas zu sehen, solange er sich im Haus befand, damit er nicht der Spuren ihrer Sammelleidenschaft ansichtig wurde, doch Pony war zu der Überzeugung gelangt, dass dringend etwas geschehen müsse. Er griff in die Tasche seiner gestärkten weißen Jacke, zog ein silbernes Vergrößerungsglas heraus und ließ es geräuschlos in eine Obstschale aus Zinn gleiten.
    »Na, da soll doch einer!«, rief er aus. »Sehen Sie, was ich gefunden habe. Hier ist Ihr Vergrößerungsglas, Sir. Warum ham Sie's denn in die Obstschale gelegt?«
    Maude Crimm warf Pony den strafenden Blick zu, den er für seine Befehlsverweigerung verdiente. Danach blickte sie in das riesige rechte Auge des Gouverneurs, der seine Umgebung durch das Vergrößerungsglas musterte.
    »Wo zum Teufel sind die Mädchen?«, wollte er wissen, sobald ihm klar wurde, dass seine Töchter nicht mit am Tisch saßen.
    »Ach, ich habe ihnen erlaubt, heute morgen ein wenig länger zu schlafen«, erwiderte ihre Mutter. »Sie haben lange ferngesehen und sind bestimmt müde. Ist das nicht drollig? Das Vergrößerungsglas in der Obstschale! Mein lieber Bedford, du musst wirklich besser darauf Acht geben.«
    »Von jetzt an werde ich es nicht mehr aus den Hände n lassen«, drohte er, und seine Frau erstarrte. »Von jetzt an werde ich alles sehen, was unter meinem Dach vor sich geht, hast du verstanden? Ich bin nicht von gestern. O nein. Ich bin Jahrgang 1929 und weiß Gott kein Dummkopf.« Er richtete einen Wurstfinger auf seine Frau. »Du verbirgst etwas vor mir, Maude.«
    »Aber nicht doch«, log sie, während sie besorgt an den Untersetzer dachte, den sie heute Morgen im Internet entdeckt hatte.
    Gouverneur Crimm schob seinen Stuhl zurück und stand auf, während ihm die Serviette noch immer wie ein verrutschtes Cape aus dem Kragen hing. Zum ersten Mal in seiner Ehe befürchtete er, seine Frau könnte eine Affäre haben. Genau in diesem Moment mochte sich irgendwo ein anderer Mann in der Villa aufhalten, deshalb hatte man sein Vergrößerungsglas absichtlich in die Obstschale gelegt. Er glaubte, alle Männer dort draußen warteten nur auf eine Gelegenheit, mit einer First Lady zu schlafen, vor allem mit seiner. Das U-Boot begann, gefährlich zu schlingern.
    »Das ist also der

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