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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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sehen«, sagte er zu Slipper, einem kleinen, korpulenten Mann, der immer nach Aftershave roch und eine Vorliebe für schicke Designeranzüge besaß, die er in einem Billigladen zu Spottpreisen kaufte.
    »Scheiße«, sagte Slipper, als er die Tüte und den Umschlag mit einer Taschenlampe untersuchte. »Das ist echt komisch.«
    »Hast du mal ein Paar Handschuhe?«, fragte Andy.
    »Sicher.« Slipper holte ein Paar Latexhandschuhe aus der Tasche.
    Andy zog sie an und nahm den Umschlag von der Tür. Er war versiegelt. Vorsichtig schlitzte Andy ihn mit einem Taschenmesser auf. Ein Polaroidfoto. Entsetzt starrten die beiden im Licht der Taschenlampe auf ein schreckliches Bild: Trish Trashs nackter, blutiger Körper auf Belle Island. Mit dem Fuß tastete Slipper die Tüte ab.
    »Scheiße«, sagte er. »Fühlt sich an, als wär Kleidung drin.«
    Vorsichtig öffnete er die Tüte und brachte eine schwarze Motorradlederjacke, Jeans, eine Unterhose, einen BH und ein T-Shirt zum Vorschein. Das T-Shirt trug offenbar das Logo einer Frauen-Softballmannschaft aus Richmond. Die Kleidung schien mit einer Rasierklinge zerschnitten worden zu sein und war ganz steif von getrocknetem Blut.
    »Himmel«, sagte Andy, und ihm brach der kalte Schweiß aus, als er sich daran erinnerte, was in den Körper der ermordeten Frau geschlitzt worden war. »Ich habe keine Ahnung, was hier abgeht, Joe.«
    Stumm und ernst ging Slipper zu seinem Auto zurück, um Tüten und Klebeband zu holen. Nachdem alle Beweismittel gesichert waren, meinte er, Andy und er müssten sich wohl unterhalten. Keiner der beiden Männer ahnte, dass Unique sich auf der anderen Straßenseite im Schatten versteckte und alles beobachtete.
    »Wie wär's, wenn wir uns in dein Auto setzen?«, schlug Andy vor, weil er Slipper nicht in sein unordentliches Ess-und Arbeitszimmer lassen wollte, in dem sich Unterlagen über Jamestown, die Isle of Dogs, Piraten, Mumien, Fotografien von Popeye und anderes mehr stapelten.
    »Klar«, Slipper zuckte etwas verdutzt mit den Schultern. »Warum? Versteckst du da 'ne Frau?«
    »Schön wär's«, erwiderte Andy. »Nee. Meine Wohnung ist nur total verschlampt, das würde mich im Augenblick nur ablenken. Aber wenn du lieber reinkommen willst, geht das natürlich in Ordnung. Du kannst das Haus auch gern durchsuchen.«
    »Zur Hölle, nein, Andy«, sagte Slipper. »Scheiße. Ich hab keinen vernünftigen Grund, dein Haus zu durchsuchen, selbst mit deiner Erlaubnis nicht. Komm, wir setzen uns in den Haufen Scheiße, den mir die Stadt als Auto zur Verfügung stellt.«
    »Zum Teufel, ich weiß nicht, was hier läuft, Joe«, sagte Andy immer wieder.
    »Ich schon«, antwortete Slipper, als sie in den Ford LTD kletterten und die Türen schlossen. »Sieht ganz so aus, als hätte der Mörder sein Zeug hier abgeladen, um uns zu verarschen. Weißt du, ich hab den Tatort untersucht und glaube, die Fotos sind aufgenommen worden, bevor wir da eingetroffen sind. Ganz abgesehen davon, dass es keine Spur von ihren Kleidern gab, als wir kamen. Und wir haben die ganze Insel abgesucht.«
    Andy war ziemlich durcheinander. Hatte der Killer irgendwie in Erfahrung gebracht, dass er Trooper Truth war? Hatte er deshalb Trooper Truth in ihren Leichnam eingekerbt und die Beweismittel vor seinem Haus abgelegt? Aber wie konnte außer Hammer jemand wissen, wer Trooper Truth war? Das ergab alles keinen Sinn. Wenn er Slipper reinen Wein einschenkte, war zu befürchten, dass dieser mit Kollegen darüber reden würde. Dann war es mit Andys journalistischer Laufbahn vorbei, und Hammer würde vom Gouverneur rausgeworfen werden. Vor allem aber würde dadurch er, Andy, zum Hauptverdächtigen.
    »Mein Gott«, sagte er mit einem resignierten Seufzer.
    »Ehrlich, Joe, ich hab mit der Sache nicht das Geringste zu tun. Von dem Opfer hab ich zum ersten Mal gehört, als du Hammer heute früh angerufen hast. Ich hab die Frau noch nie gesehen und weder sie noch sonst jemand umgebracht, falls du das denkst. Lass uns ganz ehrlich miteinander sein, Joe.«
    »Das sollten wir, verdammt noch mal«, erwiderte Slipper und blickte aus der Windschutzscheibe auf die dunkle, leere Straße. Andy begriff, dass der Detective ihn nicht ansah, weil er nicht wusste, was er von der Sache halten sollte, und sie ihm irgendwie verdächtig erschien.
    »Weißt du irgendwas über Trooper Truth?«, fragte Slipper.
    »Ich weiß, dass der Name in ihren Körper geschlitzt wurde; du hast es Hammer gesagt, und sie hat es mir erzählt«,

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