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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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kerben und, wie immer, die Resultate ihres Projekts fotografieren. Schließlich würde sie seine Kleidung nehmen und an eine vom Nazi bezeichnete Stelle bringen.
    »Du hast sicherlich schon selbst daran gedacht«, meinte Andy diplomatisch, »man sollte den Umschlag im Labor untersuchen lassen. Falls der Mörder den Klebestreifen angeleckt hat, könnte man das DNA-Profil durch die Datenbank laufen lassen. Wenn wir Glück haben, gibt's einen Treffer. Außerdem solltest du die Kleidung auf DNA überprüfen lassen. Manchmal fügt sich ein Mörder selbst Verletzungen zu. Vander würde ich bitten, die Tüte, den Umschlag und das Polaroid auf Fingerabdrücke zu untersuchen, die man durch das Automatische Fingerabdruck-Identifizierungssystem laufen lassen kann. Die Spurensicherung soll an den Kleidern im Plastikbeutel nach Fasern, Haaren und Körperflüssigkeiten suchen. Vorher würde ich aber Dr. Scarpetta bitten, sich den ganzen Kram anzusehen.«
    »Ja, ja«, sagte Slipper geringschätzig. Er war noch in der guten alten Zeit ausgebildet worden und verstand von der modernen Rechtsmedizin so viel wie von seinem Videorecorder, den er immer noch nicht bedienen konnte. »Das ist doch klar.«

DREIZEHN
    Trooper Macovich hatte die First Family zum Hubschrauberlandeplatz der Medizinischen Hochschule in der Innenstadt geflogen und war nun zum Hangar der State Police zurückgekehrt, wo er auf einer Trittleiter stand und im Licht der Lampen auf dem Rollfeld die Insekten von der vogelsicheren Windschutzscheibe des 430 kratzte.
    Ja, das Leben eines Hubschrauberpiloten war schon toll, dachte Macovich missmutig. Es ließ sich kaum etwas Aufregenderes vorstellen, als diese Bande durch die Gegend zu fliegen - den Gouverneur, der blind war wie eine Fledermaus, und seine Familie, die sich aufführte wie die Windsors persönlich. Zum Teufel, noch nie hatte er von den Crimms ein Wort des Dankes gehört, und eine Gehaltserhöhung hatte er auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bekommen. Es war verdammt ungerecht, dass Andy Brazil ein Jahr lang suspendiert wurde und dann einfach zurückkommen konnte, als sei nichts geschehen.
    Macovich hoffte, Andy würde bekommen, was er verdiente, und alle anderen auch. Und er hoffte, ein Wunder würde geschehen und ihn, Macovich, von seinen Schulden und von seinem unersättlichen Geschlechtstrieb befreien. Frauen - und die meisten Männer - hatten keine Ahnung, was es hieß, einen Hengst zwischen den Beinen zu haben, der ständig ausschlug und buckelte und hochsprang und schnaubte, um aus seinem Stall gelassen zu werden. Dieser Drang hatte sich schon in recht jungen Jahren entwickelt, und sein Vater pflegte damals stolz zu kichern und seinen Sohn Thorlo den Draufgänger zu nennen, ohne zu ahnen, dass Klein Thorlo ein Proble m ausbrütete, dass schließlich nicht nur seinen Körper, sondern auch sein ganzes Leben beherrschen würde. Er brauchte Frauen - ein Bedürfnis, das ihn teuer zu stehen kam. Er brauchte Frauen, die genauso unersättlich waren wie er und erfahren genug, um im Sattel zu bleiben, auch wenn die Gangart seines Pferdchens, wie er es nannte, mal ein bisschen rau wurde. Weibliche Gesellschaft dieser Art war nicht leicht zu finden.
    Macovich unterbrach seinen Feldzug gegen die Insekten auf der Windschutzscheibe, als er einen Land Cruiser bemerkte, der dreist herankam und direkt vor dem Hangar der State Police parkte. Ein ruppig aussehender weißer Junge mit Dreadlocks stieg aus und kam auf den Hubschrauber zu, als wäre es sein gutes Recht. »He!«, sagte Macovich streng. »Zutritt is verboten!«
    »Mann, ich hab mich total verfranst«, antwortete der Junge.
    »Kannst du mir sagen, wie ich zum richtigen Flughafen komme? In fünfzehn Minuten geht mein Flug nach Petersburg, und wenn ich mich nicht beeile, verpasse ich ihn noch.«
    »Gibt keine Flüge nach Petersburg«, sagte Macovich, während er einen besonders hartnäckigen Käfer mit dem Lappen bearbeitete.
    »Petersburg is nur fünfzig Kilometer wech, warum willste überhaupt fliegen? Fahr doch einfach, dann biste genauso schnell da.«
    Die anderen Straßenpiraten hatten ihre Fenster runtergelassen und lauschten gespannt, was Smoke nun tun würde. Scheiße, dachte Cat, wenn Smoke sich den Hubschrauber schnappte, hatten sie keine Chance, das Ding zu fliegen. Cat konnte vom Rücksitz des Land Cruiser aus sehen, dass das Cockpit wie ein Raumschif f aussah, mit Hunderten von Knöpfen und Schaltern und anderen Teilen, die ihm völlig fremd waren. Er

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