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Insel der schwarzen Perlen

Insel der schwarzen Perlen

Titel: Insel der schwarzen Perlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noemi Jordan
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Collier wird nicht ewig halten …«
    Â»Johannes wird die Kosten übernehmen. Ulanis Brautkleid sollte alle vor Neid erblassen lassen, das war sein Wunsch. Die schwarze Perle habe ich für etwas anderes einlösen lassen. Hier, sieh dir das mal an, die Schneiderin hat es fast fertig, nur noch Abnäher müssen gesteckt und genäht werden. Aber dafür musst du selber hingehen, wenn dir das Kleid gefällt …«
    Â»Für mich … das Kleid ist für mich?«
    Â»Bist du nun Ulanis Tutu oder bist du es nicht?«
    Amalas Hand strich ehrfürchtig über den dunkelblauen Stoff. »Die Seide schillert ja wie das Meer, wenn der Mond es um Mitternacht küsst … sieht fast aus wie eins von Lili’uokalanis Kleidern.«
    Â»Ja, das stimmt, ihre Schneiderin hat sich an einem ihrer Schnitte orientiert …«
    Â»Ihre Schneiderin … Lili’uokalanis Schneiderin?«
    Amala war am Hochzeitstag nicht die schönste Frau, aber ihr Stolz war unübersehbar, als sie an Ulanis Seite jeden Gast einzeln begrüßte.
    Die Hochzeit war bereits in vollem Gange, als zwei verspätete Gäste eintrafen: Durch die Flügeltüren des Festssaals trat Gouverneur Janson mit seiner Tochter Victoria. Wie immer, wenn Elisa das junge Mädchen sah, hüpfte ihr Herz vor Freude, und gleichzeitig schnürte es ihr den Hals zu.
    Seit sie mit Hokus Hilfe verhindern konnte, dass Victoria ein Leben in Leid und Lüge an der Seite von Piet van Weens ältestem Sohn verbringen musste, hatte die junge Frau einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Sie wollte Nonne werden, das wusste Elisa von Johannes. Nur bei wenigen gesellschaftlichen Anlässen sah man sie noch an der Seite ihres Vaters. Deswegen freute sich Elisa umso mehr, sie bei der Hochzeit zu sehen. Victoria war sehr dünn und trug zu ihrer Hochsteckfrisur, mit der sie älter wirkte, als sie war, ein bodenlanges festliches Kleid in einem hellen Türkis, das ihre Haut noch weißer leuchten ließ.
    Nach der Begrüßung zog sie Elisa vertraulich zur Seite, denn sie hatte an diesem Tag gute Neuigkeiten erhalten, die sie unbedingt mit ihrer ehemaligen Gouvernante teilen wollte.
    Â»Von Mutter Marianne soll ich Ihnen einen schönen Gruß bestellen, Fräulein Vogel. Ich bereite mich mithilfe der Oberin auf mein Leben im Dienst unseres Herrn vor. Schon bald werde ich auf Kalaupapa in der Leprakolonie unter Oberin Marianne als Novizin beginnen … Sie haben die Oberin auf Molokai kennengelernt, nicht wahr? Ist sie nicht ein wundervoller Mensch?«
    In dieser Nacht, als alles vorüber war und auch Elisa ihr kostbares Kleid auszog, sprach sie ein besonders inniges Amen. Gott hatte ihre Gebete erhört. Und eines Tages, so schwor sie sich, wenn sie sich ganz sicher sein konnte, dass der Gouverneur Kelii keinen Schaden mehr zufügen konnte, würde sie Victoria die Wahrheit sagen.
    Das Dampfschiff nach San Francisco wartete am Kai auf die letzten Passagiere. Johannes und Ulanis Hochzeitsreise nach Europa würde gleichzeitig Elisas Abschied für mindestens ein Jahr von ihrem Sohn Eli werden. Sie wollte ihn unbedingt für eine Weile ins Ausland schicken, da der Konflikt um die Ananasfelder sich in den Bergen trotz Elisas diplomatischen Bemühungen bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ständig weiter zuspitzte. Zwar mussten die fünf jungen Männer nicht zurück ins Gefängnis, so viel hatte Elisa bei Richter Dole erreichen können, doch mit einer technischen Neuerung stand die Erweiterung der Fabrik von James Dole bevor. Es wurden neue Felder mit mehr Kapazitäten für Ananasfrüchte gebraucht. Der Kampf in den Bergen ging weiter.
    Elisa wurde ungeduldig. Das Schiff sollte in wenigen Minuten ablegen, doch Eli war zur verabredeten Zeit nicht am Kai. Nur sein Gepäck wurde an Bord gebracht, von ihm selbst fehlte jede Spur. Elisa ließ Koffer und Taschen schließlich in letzter Sekunde wieder ausladen, war aber deutlich irritiert.
    Â»Ã„rgere dich nicht über meinen Bruder. Du bist die liebste und beste Mutter auf der ganzen Welt …«
    Ulani umarmte sie innig und wollte ihr den Rubinring in die Hand drücken, den sie seit ihrer Kindheit wie einen Schatz gehütet hatte. Doch Elisa gab ihn ihr zurück.
    Â»Nein, Ulani, nimm den Ring mit auf eure Reise … mein Gefühl sagt mir, dass deine Mutter es so wollen würde.«
    Auf diese Weise fuhr der Rubinring in den

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