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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Nathan …« Sanft berührten ihre Lippen seine. »Du hast ihm gerade gesagt, daß er mehr ist und
daß er noch einiges auf dem Kasten hat. Und du hast es ihm auf eine so beiläufige Art zu verstehen gegeben, daß er gar nicht daran zweifeln kann.«
    Sie ging auf die Zehenspitzen und drückte ihre Wange an seine. »Du gefällst mir. Ich mag dich, wie du bist, Nathan.«
    »Du gefällst mir auch.« Er schloß sie in seine Arme. »Und ich mag uns, wie wir zusammen sind.«
     
    Erhobenen Hauptes betrat Kirby Sanctuary. Wenn Jo da war, mußte sie mit ihr sprechen, und zwar unter vier Augen. Auf keinen Fall durfte der Rest der Familie von ihr erfahren, was sie seit gestern abend wußte. Wenn Jo nach dem Gespräch mit Nathan gestern abend wieder nach Hause gekommen war, würde die Familie jetzt in heller Aufregung sein.
    Und dann würde sie als Hausärztin der Familie gebraucht.
    Aber deshalb hatte man sie nicht gerufen.
    Um Brian nicht über den Weg zu laufen, hatte sie für ihren Besuch die Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen gewählt. Außerdem hatte sie den Haupteingang benutzt und nicht den hinteren Eingang durch die Küche.
    Da es ihnen gelungen war, sich seit einer Woche aus dem Weg zu gehen, kam es nicht auf einen weiteren Tag an. Wenn Kate sie nicht inständig gebeten hätte vorbeizuschauen, weil ein Gast auf der Treppe ausgerutscht war, hätte sie bestimmt keinen Fuß nach Sanctuary gesetzt. Kaum hatte Kirby das Haus betreten, kam Kate auf sie zugestürzt.
    »Ach Kirby, du glaubst gar nicht, wie dankbar ich dir bin. Es ist sicher nichts als ein verstauchter Knöchel, aber die Frau stellt sich an, als hätte sie sich sämtliche Knochen gebrochen.«
    Ein Blick in Kates Gesicht genügte Kirby, um zu wissen, daß Jo noch nichts erzählt hatte. »Schon in Ordnung, Kate.«
    »Ich weiß, daß du heute deinen freien Nachmittag hast, aber ich konnte sie wirklich nicht beruhigen.«
    »Kein Problem, Kate, ehrlich.« Kirby folgte ihr die Treppe hinauf. »Es ist immer besser, sich so etwas anzuschauen. Im Zweifel röntge ich den Knöchel, und wenn doch etwas Ernsteres vorliegt, können wir sie rüber aufs Festland verfrachten.«
    »Dann brauchten wir uns wenigstens das Gejammer nicht mehr anzuhören«, sagte Kate, als sie an die Tür klopfte. »Mrs. Tores, die Ärztin ist da. Schick die Rechnung an uns«, raunte Kate Kirby zu, »und vergiß nicht den Aufschlag für den Hausbesuch.«
    Eine halbe Stunde später verließ Kirby das Zimmer. Ihr Kopf schwirrte von der Litanei der Beschwerden, die sie sich hatte anhören müssen. In diesem Augenblick bog Kate um die Ecke.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich war nah dran, ihr eine Beruhigungsspritze zu geben. Der Frau geht’s blendend, Kate. Erst als ich sie mit Dutzenden von Fachausdrücken überhäuft hatte, war sie zufrieden. Ihr Knöchel ist leicht gedehnt, ihr Herz ist so stark wie das eines Ochsen, und ihre Lungen sind noch viel stärker. Ich hoffe nur für dich, daß sie nicht mehr allzu lange bleibt.«
    »Übermorgen reist sie ab. Komm mit in die Küche. Dort stehen schon eine frisch gemachte Limonade und ein Stück von Brians vorzüglichem Kirschkuchen bereit.«
    »Vielen Dank, Kate, aber ich muß wirklich gehen. Zu Hause wartet ein riesiger Berg Papierkram auf mich.«
    »O nein, ohne eine Erfrischung lasse ich dich nicht gehen. Diese Hitze hält doch kein Mensch aus.«
    »Ich liebe Hitze«, begann sie – und erstarrte, als Brian durch den Vordereingang trat.
    Er hatte den Arm voller Blumen. Er hätte damit lächerlich aussehen müssen. Sie wollte, daß er lächerlich aussah. Statt dessen wirkte er mit dem üppigen Strauß frischer Schnittblumen in seinen gebräunten, muskulösen Armen nur noch männlicher.
    »O Brian, ich bin so froh, daß du dazu gekommen bist.« Kate eilte die Treppe hinunter. »Ich wollte heute morgen selbst raus in den Garten, aber der Sturz von Mrs. Tores hat alles durcheinandergebracht.«
    Ununterbrochen weiterplappernd, nahm sie Brian die Blumen ab. »Ich werde die Sträuße selbst herrichten. Du hast leider gar kein Gespür dafür. Ich schwöre es dir, Kirby, dieser Mann stopft sie einfach in die Vase und denkt, damit sei die
Sache erledigt. Brian, du sorgst bitte dafür, daß Kirby ein Glas Limonade trinkt und von dem Kirschkuchen ißt. Sie ist nur mir zuliebe gekommen, und das ist das mindeste, was wir für sie tun können. Also, ab in die Küche mit euch. Ich kümmere mich jetzt um die Blumen.«
    »Ich habe keinen Hunger«, sagte Kirby steif,

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