Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)
zu tun. Alles an ihr war ihm wertvoll. Und das konnte er ihr jetzt zeigen, Zentimeter für Zentimeter. Und bald würde er es ihr sagen, Wort für Wort.
Als er in sie eindrang, begrüßte sie ihn mit einem heiseren, süßen Stöhnen. Er richtete sich auf ihr auf, um ihr mehr zu geben, um mehr von ihr zu nehmen, und sein Rhythmus war so langsam und gelassen wie der des Flusses neben ihnen.
Als er sich hinabbeugte, um mit seinen Lippen ihre Brüste zu liebkosen, stöhnte sie auf.
»Komm du zuerst«, flüsterte er. »Ich will dich dabei sehen.«
Sie konnte es nicht mehr aufhalten. Sie wurde von der Lust hinweggerissen wie ein Blatt von der Strömung des Flusses. Der Orgasmus durchflutete ihren Körper, lang und süß und tief. Sie konnte kaum seinen Namen flüstern, als die Woge sie überkam.
Als sich ihr Mund langsam wieder schloß, senkte er seine Lippen auf ihn hinab und ergoß sich in sie.
»Mmmmm.« Zu mehr war sie nicht imstande, während er sich herumrollte und ihren Kopf an seine Brust drückte. So
einen Höhepunkt hatte sie noch nie erlebt, einen, der sie wie mit seidenen Fingern von den Zehenspitzen bis zu den Haarwurzeln durchlief.
Das Hämmern seines Herzens unter ihrer Wange verriet ihr, daß es ihm genauso ging.
Lächelnd liebkoste sie mit ihren Lippen seine Brust. »Dafür mußt du aber ’ne Menge trainiert haben.«
Mit geschlossenen Augen spürte er die Luft über sein Gesicht streichen und ihr Haar in seiner Hand kitzeln. »Man muß manche Dinge so lange üben, bis man sie gut macht.«
»Ich würde sagen, du machst sie gut.«
»Ich habe mein Leben lang auf dich gewartet, Lexy.«
Seine klaren Worte ließen sie erschaudern. Alles schien so einfach, so leicht. Sie hob den Kopf, und als sie ihm ins Gesicht sah, durchlief sie wieder ein Zittern. »Ich glaube, tief in meinem Innern ging’s mir genauso.«
Als er seine Augen öffnete, grinste sie ihn frech an. »Aber du warst immer so mager.«
»Und du warst so flach wie ein Bügelbrett.« Sie kicherte, während er ihre Brüste umfaßte. »Die Dinge ändern sich.«
Sie schoß in die Höhe und schwang sich rittlings auf ihn. »Und du hast mich immer an den Haaren gezogen.«
»Dafür hast du mich gebissen. An meiner linken Schulter kann man sogar noch deine Zähne sehen.«
Lachend schüttelte sie ihr Haar zurück. Es würde ganz schön weh tun, es zu entwirren, aber sie mußte zugeben, daß es sich gelohnt hatte. »Du lügst!«
»Tu’ ich nicht. Mama nennt’s mein Hathaway-Brandzeichen.«
»Zeig her.« Sie zog und zerrte an ihm, bis er sich auf die Seite rollte, kniff die Augen zusammen und untersuchte seine Schulter, bis sie die schwache weiße Narbe entdeckte. Ihr Brandzeichen. Irgendwie gefiel ihr der Gedanke, daß er es trug. »Wo? Ich kann nichts finden.« Sie betrachtete die Haut genauer. »Ach, du meinst das kleine Ding hier? Das ist doch gar nichts. Jetzt würde ich es viel besser können.«
Bevor er sich wehren konnte, grub sie ihre Zähne in seine Schulter. Jaulend bäumte er sich auf und rollte sich so lange
hin und her, bis sie in die Decke verheddert waren. Endlich gelang es ihm, sie zu fassen, und als sie sich außer Atem geschlagen gab, stieg schon die nächste Welle der Lust in ihr auf.
»Es ist höchste Zeit, daß ich dir meine Marke aufdrücke.«
»Wag es ja nicht, mich zu beißen, Giff.« Kichernd und zappelnd setzte sie sich zur Wehr. »Autsch, verdammt!«
»Aber ich hab’ dich noch gar nicht gebissen.«
»Irgendwas hat es jedenfalls getan.«
Blitzschnell sprang er auf, riß sie hoch und nahm sie auf die Arme. Der Gedanke an eine Schlange hatte ihn durchzuckt. Entsetzt beobachtete sie, wie er mit kaltem, konzentriertem Blick den Boden absuchte.
Nichts kroch vor ihm durchs Gras. Aber er sah ein silbernes Glitzern. Er setzte Lexy ab und drehte sie um, so daß er ihre Schulter untersuchen konnte. Nur ein leicht geröteter Kratzer war auf ihrem Schulterblatt zu sehen. »Du bist über etwas gerollt, nichts weiter.« Sanft küßte er den Kratzer. Dann bückte er sich nach dem kleinen silbernen Gegenstand. »Ein Ohrring.«
Mit abwesendem Blick rieb sich Lexy die schmerzende Stelle. Wie er mich eben hochgerissen und auf seine Arme genommen hat, dachte sie verträumt, als würde ich gar nichts wiegen. Und wie er mich festgehalten hat – als würde er mich gegen ein feuerspeiendes Ungeheuer verteidigen.
Bilder von Lancelot und Guinevere, Bilder von nebelumwaberten Burgen kamen ihr in den Sinn, bevor sie einen Blick auf
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