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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kopfschmerzen, und Kate hat drüben auf dem Campingplatz alle Hände voll zu tun. Du mußt also mit mir leben.«
    Sam griff nach seiner Mütze und ging zur Tür. Die Aussprache mit seinem Sohn war ihm schwer genug gefallen. Er war nicht scharf darauf, jetzt dasselbe mit einer Tochter durchzumachen. »Ich hab’ einiges zu tun«, murmelte er und zuckte fast zusammen, als Jo ihm einen vernichtenden Blick zuwarf.
    »Wo sind die verdammten Bestellblöcke?«
    »Oberste Schublade, gleich unter der Kasse.« Aus dem Augenwinkel heraus sah Brian, wie sein Vater aus der Küche schlüpfte. Typisch, dachte er grimmig. »Die Computerkasse ist neu«, sagte er an Jo gewandt. »Hast du schon mal mit so einem Ding gearbeitet?«
    »Wie sollte ich? Ich bin schließlich keine Verkäuferin, ich bin keine Kellnerin, ich bin eine gottverdammte Fotografin.«
    Brian kratzte sich im Nacken. Es würde ein langer Vormittag werden. »Geh hoch, gib Lexy ein paar Aspirin und schick sie runter.«
    »Wenn du sie haben willst, geh sie holen. Ich hab’ im Augenblick die Nase voll von Lexy und ihrem Gejammer.« Jo knallte den Bestellblock auf die Theke und ging hinüber zur Kaffeemaschine. »Wie immer will sie im Mittelpunkt stehen.«
    »Sie war außer sich.«
    »Kann sein, aber irgendwann gefiel sie sich in dieser Rolle. Und ich mußte es ausbaden. Bis zwei Uhr morgens mußten Kate und ich sie trösten. Erst dann bin ich ins Bett gekommen. Und jetzt ist sie diejenige, die behauptet, Kopfschmerzen zu haben.« Jo rieb sich die Stirn. »Gibt’s hier unten Aspirin?«
    Brian nahm ein Fläschchen aus dem Regal und stellte es auf die Theke. »Nimm die Kaffeekanne und mach die erste Runde. Heute gibt’s außer allem auf der Karte Pfannkuchen mit Heidelbeeren. Und wenn du unbedingt ein böses Gesicht ziehen mußt, dann tu’s hier in der Küche. Draußen wird nur gelächelt. Stell dich den Gästen mit deinem Namen vor, und tu so, als wärst du freundlich. Das gleicht vielleicht dein Schneckentempo aus.«
    »Du kannst mich mal«, schnaubte sie, aber griff nach der Kaffeekanne und dem Bestellblock und verließ die Küche.
    Es wurde nicht besser.
    Innerlich kochend zerteilte Brian eine Grapefruit und warf von Zeit zu Zeit einen grimmigen Blick auf die beiden Teller, die schon seit mindestens fünf Minuten unter dem Wärmestrahler standen. Noch zwei Minuten, dachte er, und ich kann das Essen wegwerfen und noch mal von vorne anfangen.
    Wo, zum Teufel, blieb Jo?
    »Viel los heute morgen.« Nathan kam durch die Hintertür geschlendert. »Hab’ eben mal kurz durch die Fenster in den Speisesaal geschielt. Jeder Platz besetzt.«
    »Sonntag vormittag.« Brian wendete den tausendsten Pfannkuchen des Morgens. »Sonntags nehmen sich die Leute besonders viel Zeit fürs Frühstück.«
    »Ich auch.« Grinsend betrachtete Nathan den Herd. »Die Heidelbeer-Pfannkuchen sehen göttlich aus.«
    »Immer schön der Reihe nach. Verdammt, wo bleibt Jo nur? Kennst du dich mit Computern aus?«
    »Bin stolzer Besitzer von dreien dieser Dinger. Warum?«
    »Hiermit bist du an die Kasse abkommandiert.« Brian deutete mit dem Daumen hinter sich. »Mach dich mit dem Ding vertraut. Ich kann nicht jedesmal meine Arbeit unterbrechen, nur weil sie alle Rechnungen durcheinanderbringt.«
    »Willst du, daß ich Kassierer spiele?«
    »Willst du ein Frühstück oder nicht?«
    »Warum spiele ich nicht den Kassierer?« beschloß Nathan und wandte sich der Maschine zu.
    Mit rotem Kopf kam Jo in die Küche gestürzt, die Arme voll mit schmutzigem Geschirr. »Sie hat’s gewußt. Sie hat gewußt, daß heute der Teufel los ist. Wenn ich das überlebe, bringe ich sie um. Was machst du denn hier?« schnauzte sie Nathan an.
    »Ich bin dein neuer Kollege.« Er beobachtete, wie sie das Geschirr in die Spüle stellte und nach den fertigen Bestellungen griff. »Süß siehst du heute aus, Jo Ellen.«
    »Du kannst mich mal«, murmelte sie, als sie die Tür mit der Schulter aufschob.
    »Ich fürchte, zu den Gästen ist sie genauso freundlich.«
    »Mach mich bitte nicht unglücklich«, erwiderte Nathan. »Ich hatte gehofft, daß ich das einzige Wesen bin, das in den Genuß ihrer Beschimpfungen kommt.«
    »Wirst du sie wieder in den Fluß werfen?«
    »Sie ist ausgerutscht. Und außerdem … schwebt mir mit Jo Ellen was ganz anderes vor.«
    Brian rieb sich das Gesicht. »Ich möcht’s gar nicht hören.«
    »Ich denke, du solltest wissen, was ich meine.« Zur Demonstration packte Nathan sie, als sie gerade wieder

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