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Insel der sieben Sirenen

Insel der sieben Sirenen

Titel: Insel der sieben Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Obwohl meine Nerven ruiniert waren und
ich nicht mehr die Kraft gehabt hätte, einen Floh umzublasen, mußte ich doch die
Einfälle der Modeindustrie bewundern — denn ihr fleischfarbenes
Transparenthöschen hatte keinen Zwickel!
    Schnell nahm ich noch einen
Schluck aus der Flasche und ließ mich dann aufs Bett fallen, den Scotch eisern
an meine Brust pressend.
    Mit einem Fingerschnippen löste
Yvonne ihren BH. Sie enthüllte zwei Träume eines Playboy-Redakteurs.
Glücklicherweise war noch ein Rest Scotch in der Flasche.
    In der nächsten Sekunde kroch
Yvonne zu mir aufs Bett. »Ich bin so froh, daß du der Typ bist, der sich
freiwillig geschlagen gibt«, schnurrte sie tief in der Kehle.
    Ich ließ den Blick zu ihren
nylonumspannten Hüften wandern. »Und du bist noch angezogen«, stöhnte ich.
Verzweifelt umklammerte ich den Peitschenstiel. »Hier, trink’ was. Nimm gleich
die ganze Flasche. Mach’ was du willst, aber bleib mir vom Leibe, oder ich
mache dort weiter, wo Lofting aufgehört hat .«
    »Ich habe keinen Durst. Und ich
lasse mich wahnsinnig gern von dir auspeitschen .« Sie
preßte sich an mich und flüsterte mir die Worte ins Ohr, wobei ihre Zungenspitze
für die rechte Interpunktion sorgte.
    Im Eingeständnis meiner
Niederlage ließ ich die Peitsche über die Bettkante fallen. »Aber ich bin auch
noch angezogen«, protestierte ich heiser.
    »Nur keine Sorge, Liebling«,
murmelte sie, »ich ziehe dich schon aus. Ich glaube nämlich fest daran, daß man
Männer verwöhnen muß .«
     
     
     

7
     
    Als ich erwachte, schlief
Yvonne noch, und nach zehn Minuten intensiver Suche fand ich den Schlüssel zur
Tür. Er lag in einer Schublade, unter einem ordentlich zusammengelegten roten
Höschen. Das hier hatte einen Zwickel - aber kein Hinterteil!
    Ich erreichte den Flur, ohne
sie zu wecken, und nachdem ich die Tür von außen abgeschlossen hatte, schob ich
den Schlüssel unten durch ins Zimmer. Dann strebte ich meinem Zimmer und einer
Dusche zu. Glücklicherweise verfügte ich über ein eigenes Badezimmer und damit
über die Sicherheit zweier versperrter Türen.
    Zwei Stunden später, nachdem
mir ein strengblickender und schweigender Lofting das
Frühstück ans Bett gebracht hatte, begab ich mich nach unten, um mit Bradstone
zu sprechen. Wenn Lofting ihm meine Nachricht ausgerichtet hatte, mußte der
alte Mann mich erwarten.
    Vor mir im Flur trat Amanda aus
ihrem Zimmer. Sie warf einen Blick in meine Richtung, dann wandte sie sich ab
und rannte die Treppe hinunter.
    »He !« schrie ich und versuchte, sie einzuholen. »Bist du mit dem linken Fuß aus dem
Bett gestiegen ?«
    »Wenigstens war’s mein eigenes
Bett«, sagte sie schneidend. »Hast du denn überhaupt keine Moralbegriffe ?«
    »Man hat mich eingesperrt. Ich
konnte nicht ’raus«, protestierte ich.
    »Also, ich muß sie bitten, mir
diesen Trick zu verraten. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest — ich
möchte Spazierengehen .«
    »Okay«, gab ich grollend nach
und trat beiseite. »Aber sei vorsichtig und komme Lofting nicht zu nahe. Ich
möchte gern, daß deine hübsche Haut heil bleibt .«
    »Das glaube ich dir nicht, du
Sadist. Dir ist es völlig egal, was aus mir wird. Man hätte mich letzte Nacht
im Schlaf ermorden können, während du dich mit dieser verlogenen Blondine im
Bett gewälzt hast — und ich wette, du hättest dich nicht mal dabei stören
lassen, wenn sie’s dir erzählt hätten!«
    »Aber du brauchtest doch bloß
die Tür abzuschließen .«
    »Was hätte mir das genützt,
wenn der Mörder durchs Fenster gekommen wäre ?«
    »Dein Zimmer liegt im zweiten
Stock .«
    »Na und?«
    Sie schob sich an mir vorbei
und hastete die Treppe hinunter, bevor mir eine passende Antwort einfiel. Eine
Weile sah ich ihr nach, dann zuckte ich die Schultern. Also hatte ich es mir unter
all den verfügbaren Frauen mit einer verdorben, tröstete ich mich. Die
Atempause kam mir gelegen.
    Bradstone saß hinter seinem Schreibtisch und hielt sich mit bebenden Händen daran fest, als
sei es sein einziger Halt auf dieser Welt. »Ich kann es nicht glauben, Mr.
Roberts«, sagte er mit schwacher, versiegender Stimme, »daß jemand auf die Idee
verfallen sollte, ein so junges Mädchen zu ermorden — und zu welchem Zweck?
Niemand erhält von mir auch nur einen Dollar, ehe wir nicht den Schuldigen
kennen. Ganz gewiß ist es nicht meine Tochter gewesen, die so etwas
fertigbrachte, aber genauso offensichtlich kann ich mein Geld nicht einer
möglichen

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