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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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werden?«
    George hielt den Blick fest auf die Bucht gerichtet. Der Gedanke an Sydney und Eloise lag ihm nie fern, und er fürchtete sich vor der Ankunft im Hafen. »In etwa zwei Monaten«, sagte er leise. Dann lächelte er. Herbert hatte bei seinem letzten Landurlaub ein Mädchen kennengelernt und konnte es kaum erwarten, zu ihr zurückzukehren. »Sie wird auf dich warten«, meinte er.
    »Wir sind lange unterwegs gewesen«, rief Herbert ihm ins Gedächtnis. »Womöglich hat sie einen anderen gefunden und ist inzwischen verheiratet.«
    George starrte ans Ufer. »Das kommt vor«, sagte er, und der Schmerz über seinen Verlust war noch frisch wie am ersten Tag. »Aber wenn sie dich wirklich liebt, dann wartet sie.«
    Herbert nickte, doch George sah ihm an, dass er litt. Er zog sich den Kragen bis ans Kinn, denn der Wind war bitterkalt. »Geh runter und kümmere dich ums Andocken«, sagte er. »Dann organisiere etwas Warmes zu trinken, bevor wir an Land gehen. Ich bezweifle, dass es auf der Insel viel gibt. Die Ansiedlung ist noch zu neu.«
    Herbert verließ das Ruderhaus, und George konzentrierte sich darauf, die Atlantica sicher in den Hafen zu steuern. Als das geschafft war, sah er zu, wie die Männer über das Deck ausschwärmten, um sie zu vertäuen. Ein kleines Begrüßungskomitee hatte sich am Anleger zusammengefunden, und er beschloss, Herbert die Rolle des Gastgebers zu überlassen – ihm war an diesem Tag nicht nach Geselligkeit zumute.
    Er lehnte am Steuerrad und betrachtete den Berg, der über der neuen Stadt aufragte. Der Gipfel war wolkenverhangen. Der letzte Brief von Thomas Morely war ihm von der Mannschaft der Porpoise übergeben worden, einem anderen Walfänger in seinem Besitz, und der Inhalt hatte ihn beunruhigt.
    Thomas war inzwischen stolzer Vater von drei kleinen Mädchen. Seine Abneigung gegen Edward Cadwallader war nicht geringer geworden, und er sah keinen Grund, seine Sorge um Eloises Wohlergehen für sich zu behalten. Thomas zufolge führten Eloise und Edward nur eine Art Scheinehe. Edward war die meiste Zeit nicht da und Eloise ein Schatten ihrer selbst. Sie kam selten in die Stadt, traf ihre Schwestern nur, wenn ihr Mann abwesend war, und blieb ansonsten mit ihren Kindern im Haus am Strand. Edwards Schuldenberg wuchs an. Aufgrund der Gerüchte im Zusammenhang mit einem gewissen Überfall auf Banks Town und durch seine zweifelhaften Geschäftspraktiken lief Edward Gefahr, sowohl seinen Ruf als auch sein Vermögen zu ruinieren. In der Offiziersmesse wusste man nur allzu gut, dass er unberechenbar war, und selbst seine Clique getreuer Gefolgsleute verließ ihn.
    George grub in seiner Tasche nach der Pfeife. Alle Versuche seiner Familie, Edward wegen Florence’ vorzeitigem Tod vor Gericht zu bringen, waren fehlgeschlagen. Die Armee nahm sich der Ihren an – doch man würde dort auch nicht immer alle Augen zudrücken, besonders seit Edward degradiert worden war.
    Eloise war für George die Liebe seines Lebens, und dass sie unglücklich war, setzte ihm sehr zu. Er konnte jedoch nichts daran ändern, denn sie allein musste die Entscheidung treffen, Edward zu verlassen. Eloise wusste, dass sie jederzeit Kontakt zu ihm aufnehmen konnte, dass ein Schiff auf der Durchreise ihre Nachricht weiterleiten und er sofort zu ihr zurückkehren würde. Doch seit jenem Tag auf der Lichtung am Strand hatte er kein Wort von ihr gehört – und er musste sich damit abfinden, dass ihr Kummer, ob echt oder Thomas’ Phantasie entsprungen, nicht so groß sein konnte, dass sie ihre Ehe aufgab.
    Er las den Brief noch einmal und runzelte die Stirn. Er hattedas Gefühl, als läge eine tiefere Botschaft zwischen den Zeilen – die hastig hingeworfenen Worte zeugten von Dringlichkeit und echter Besorgnis.
    Er zog an seiner Pfeife und versuchte sich einen Reim darauf zu machen. Die Männer gingen an Land. Die Atlantica würde gerade so lange hierbleiben, um in einer Bucht in der Nähe Trankessel zu bauen, in denen der Tran ergiebiger zu kochen war als an Bord. Dann würden sie nach New South Wales zurückkehren.
    George traf eine Entscheidung. Er konnte Eloise nicht länger aus dem Weg gehen, und seinem eigenen Seelenfrieden zuliebe musste er sie sehen. Bei seiner Rückkehr nach Sydney Town würde er mit dem Pferd an der Watsons Bay entlangreiten. Eloise hatte ihm einmal erzählt, dass sie dort gern am frühen Morgen ausritt. Es wäre der ideale Ort, um sie allein abzufangen und selbst die Wahrheit herauszufinden.
    Hawks

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