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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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Busch verschwunden und kümmerte sich nicht darum, was aus ihm, Mandawuy, geworden war. Er konnte sich nur schwer damit abfinden, seinem Helden nicht so viel zu bedeuten, dass er nach ihm suchte – und noch weniger konnte er hinnehmen, dass es ihm gefiel, hier bei diesen Weißen zu leben.
    Beim Duft nach warmem Fleisch lief ihm das Wasser im Mund zusammen, und er schaute sehnsüchtig zum Tisch hinüber, an dem die anderen sich versammelten. Er griff nach den verhassten Krücken und hangelte sich empor. Das viele Denken hatte ihn hungrig gemacht.
    George stand in Port Jackson am Kai und rief seinen Männern Anweisungen zu, die schwere Fässer mit Walfischtran aus dem Laderaum wuchteten und mit Seilen und Flaschenzügen zu kämpfen hatten, damit die Fracht landete, ohne zu zersplittern. Es sollten noch zwanzig weitere Fässer kommen, doch die Männer waren erpicht darauf, an Land zu gehen, und wurden immer unvorsichtiger, je länger das Abladen dauerte.
    »Passt doch auf, ihr Idioten!«, schrie er, als ein Fass über seinen Kopf hinweg schwenkte und gegen den Mast prallte. »Lasst es erst auspendeln, bevor ihr versucht, es herumzuschwenken, sonst ertrinken wir noch in Tran.«
    Er vernahm ein höfliches Hüsteln hinter sich – er wusste, von wem es kam – und ließ die übelsten Flüche vom Stapel, nur um zu beweisen, dass er sich nicht einschüchtern ließ.
    »Allem Anschein nach habe ich einen unpassenden Moment erwischt, Sie anzusprechen, Mr Collinson.«
    George funkelte Jonathan Cadwallader wütend an. »Es ist immer unpassend, sobald es Sie und Ihre Familie betrifft«, fuhr er ihn an. »Lassen Sie mich in Ruhe arbeiten!«
    »Ich werde hierbleiben, bis Sie den Anstand besitzen, mir einen Augenblick Ihre Aufmerksamkeit zu schenken.«
    »Was wollen Sie?« Ein weiteres Fass schwang über die Bordwand der Atlantica . »Zieh an dem verdammten Seil, du Idiot«, brüllte er. »Lass es doch nicht so locker hängen!«
    Jonathan ging um ihn herum, bis er zwischen George und dem Schiff stand. »Ich hätte gern einen Moment lang Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.«
    »Wenn Sie da stehen bleiben, kann es sein, dass Sie die ungeteilte Aufmerksamkeit des Fasses mitbekommen, das über Ihrem Kopf schwingt«, entgegnete George.
    Jonathan schien das nicht zu beeindrucken. »Ist Ihre Mutter noch auf Hawks Head Farm?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Ich habe einen Brief für sie aus England.«
    »Geben Sie ihn mir!« George streckte seine Hand aus. »Ich gehe morgen dorthin, dann kann ich ihn weitergeben.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Jonathan mit undurchdringlicher Miene. »Trotz Ihrer Unhöflichkeit haben Sie mir aber meine Frage beantwortet. Einen schönen Tag noch.«
    George sah ihm nach, wie er den Kai entlangschlenderte, und war versucht, ihm zu folgen. Seine Mutter würde einen Besuch von diesem Mann nicht schätzen, ganz gleich, was in dem Brief stand. Er zögerte, als Cadwallader in den Mietstall ging, und war im Begriff, hinter ihm herzulaufen, als ein warnender Aufschrei von Deck kam.
    »Pass auf!«
    George trat zur Seite, war aber nicht schnell genug.
    Das Fass stürzte herab und traf nur wenige Zentimeter von seinen Stiefeln entfernt auf das Pflaster. Eine Fontäne aus Walfischtran schoss in die Luft und stürzte auf ihn herab. Von Kopf bis Fuß begossen stand er da, seine Männer brüllten vor Lachen, doch ihm war nicht nach Spaßen zumute, denn jetzt konnte er Cadwallader unmöglich aufhalten.
    Eloise hatte den Morgen mit ihrem Vater verbracht, und auf seinen Vorschlag hin hatten sie das Hotel verlassen und gondelten nun mit seiner Kutsche herum, um nach dem Mittagessen ein wenig frische Luft zu schnappen. Charles und Harry saßen neben dem Kutscher, der kleine Oliver stand auf dem Schoß seines Großvaters.
    »Dieser junge Mann hat zu viel Energie«, schnaufte der Baron und bemühte sich nach Kräften, das Kind davor zu bewahren, über die Seite zu fallen. »Jetzt wünschte ich, wir hätten dein Mädchen mitgenommen, um auf ihn aufzupassen. Am Ende dieses Ausflugs werde ich erschöpft sein.«
    Eloise übernahm Oliver, setzte ihn auf ihren Schoß und gab ihm einen Keks. »Meg hat ein Rendezvous, Papa – und im Übrigen würdest du es dir nicht entgehen lassen, die Jungen einen Nachmittag um dich zu haben.«
    Er betrachtete sie nachdenklich. »Du brauchst Ruhe, Eloise«, grummelte er. »Du passt nicht auf dich auf – und du bist viel zu dünn.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln und versuchte, den Schmerz in ihren

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