Insel der Traumpfade Roman
Rippen zu ignorieren, in die Edward sie am Abend zuvor geboxt hatte. Es war ein schneller Schlag gewesen, ausgeteilt in einem Wutanfall, bei dem er sie zur Seite gestoßen hatte, um an die Karaffe zu gelangen. »Es liegt nur daran, dass ich ständig herumlaufe, um diesen Schlingel hier davon abzuhalten, Unfug zu treiben«, sagte sie leichthin.
»Hmmm.« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er sich zu ihr beugte und sie mit bohrendem Blick anschaute. »Du glaubst wohl, du kannst mich zum Narren halten, Eloise, aber ich kenne dich zu gut. Irgendetwas stimmt nicht.«
»Papa … bitte, verdirb uns den Nachmittag nicht.«
Er faltete seine Hände vor dem Bauch. »Bei mir findest du mit den Jungen immer ein Zuhause. Du musst nicht bei ihm bleiben.«
Sie riss die Augen weit auf. Sie hatte geglaubt, ihr Unglück vor ihm verbergen zu müssen. »Danke, Papa«, sagte sie leise, denn sie wusste, dass Charles und Henry in Hörweite waren, »aber ich bin einfach nur müde.«
Oliver wand sich auf ihrem Schoß, und sie bückte sich, um ihn auf den Kutschenboden zu setzen. Sie ließ sich dabei Zeit, um das Bedürfnis zu unterdrücken, ihrem Vater alles zu erzählen.
»Großer Gott, Eloise, da ist Jonathan Cadwallader«, dröhnte ihr Vater.
Erschrocken drehte sich Eloise um und erblickte den Reiter, der hinter ihnen hergaloppiert kam.
»Jonathan!«, rief der Baron und tippte dem Kutscher mit seinem Krückstock auf die Schulter. »Halten Sie an.«
Eloise lief es kalt über den Rücken, als der Graf sein Pferd neben ihnen zum Stehen brachte. Sie konnte es nicht ertragen, ihn anzusehen – nicht, nachdem sie wusste, dass er sie im Hinblick auf Edwards Charakter getäuscht hatte.
»Jonathan«, tönte der Baron und sprang auf die Beine. Die Federung der Kutsche ächzte. »Ich wusste nicht, dass Sie aus England zurück sind. Wie geht es Ihnen, mein Freund?«
Jonathan zog den Hut vor Eloise, die seinen Gruß nur knapp erwiderte.
Der Baron ergriff seine Hand und schüttelte sie so begeistert, dass die leichte Kutsche ins Schwanken geriet und die beiden älteren Jungen beinahe von ihrem Sitz neben dem Kutscher fielen. »Wann können Sie zum Dinner kommen? Heute? Morgen?«
»Es ist schön, Sie wiederzusehen, alter Freund, aber ich kann eine Weile nicht zusagen. Ich muss mich um eine dringende Angelegenheit kümmern, die mich ein paar Tage aufhalten wird.«
»Eine heimliche Liebe, was?« Das rötliche Gesicht des Barons lief noch mehr an, er zwinkerte und schmunzelte. »Sagen Sie, wer ist es?«
Eloise sah, dass Jonathans Lächeln angespannt und unnatürlich war, sein Verhalten weniger lässig, als sie es in Erinnerung hatte. Ihm war deutlich anzumerken, dass er es eilig hatte.
»Ich befürchte, ich muss Sie enttäuschen, Oskar«, sagte er und nahm die Zügel wieder auf. »Ich muss eine liebe alte Freundin treffen, denn ich habe auf meinen Reisen etwas entdeckt, das man nicht übergehen kann.« Er warf Eloise einen fragenden Blick zu, da sie ihr frostiges Schweigen beibehielt.
»Das klingt höchst mysteriös«, murmelte der Baron. Dann merkte er offenbar, dass Eloise gar nichts gesagt hatte. »Komm, mein Kind. Willst du Jonathan nicht willkommen heißen?«
Harry ersparte ihr das Reden, denn er sprach jetzt sehr laut und schnell auf seinen Großvater ein, den er nie zuvor gesehen hatte. Charles und er wetteiferten um Jonathans Aufmerksamkeit. Eloise hob Oliver hoch und setzte ihn wieder auf ihren Schoß.
Jonathans Blick ruhte auf ihr. »Du bist zu beglückwünschen, Eloise. Du hast drei prächtige Jungen.«
Eloise nickte, wollte seinen Blick aber nicht erwidern.
»Dann sag uns doch, Jonathan, was du entdeckt hast und warum es nicht aufzuschieben ist?«
»Ich fürchte, es steht mir nicht zu, es dir zu sagen, Oskar. Aber ich kann dir versichern, dass meine Suche in England mich auf eine Entdeckungsreise besonderer Art geführt hat – und jetzt muss ich es dem einzigen Menschen berichten, für den es die größte Rolle spielt.«
Eloise schaute ihn an, Neugier überwog die Zurückhaltung.
»Ich wünsche euch allen einen schönen Tag«, sagte Jonathan, nickte Eloise zu und tippte an seinen Hut. Er zerzauste den älteren Jungen die Haare und grinste. »Ich komme in ein, zwei Tagen, um euch Lumpen zu sehen«, versprach er und galoppierte in einer Staubwolke davon.
Mandawuy konnte jetzt ohne Krücken laufen, doch er wurde schnell müde, und sein Bein schmerzte noch immer, wenn er weite Strecken zurücklegte. Er stand allein
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