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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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hielt sie fest. »Du hast getan, was du tun musstest«, sagte er leise. »Das Nähen hat Zeit bis morgen.«
    Sie schniefte und sah ihn aus geschwollenen Augenlidern an. »Aber es besteht das Risiko einer Infektion, das weißt du doch.«
    »Mutterschafe sind nicht so sauber wie Nell. Es schadet nicht, wenn wir warten.«
    Alice richtete sich auf, entschlossen, sich unter Kontrolle zu bringen, doch ihre Stimme zitterte, und schon wieder traten ihr Tränen in die Augen. »Wäre ich nicht hier gewesen, hätte sie es allein durchgemacht. Sie wäre gestorben!«
    Jack zog ihren Kopf an seine Schulter, während sie um das verlorene Kind weinte, um die Verwirrung an ihrem ersten Tag in Moonrakers – darüber, dass das Leben an ihrem entlegenen neuen Zuhause oft nur an einem dünnen Faden hing und sich anscheinend niemand darum scherte.
    »Wir müssen mit Geburt und Tod, Feuer, Flut und Krankheit, mit allem, was es hier so gibt, alleine fertig werden«, flüsterte er, und sie kam allmählich zur Ruhe. »Wir haben nur selten Besuch, und der einzige Arzt ist meilenweit entfernt in der Garnison in Parramatta stationiert. Er weigert sich, Menschen wie uns zu behandeln, es sei denn, wir können ihn bar bezahlen.« Er seufzte. »Du hast heute Abend eine derbe Lektion erhalten, Alice, und ichwünschte, alles wäre anders verlaufen. Aber ich hoffe, es hat dir gezeigt, dass wir in Vertrauen und Freundschaft zusammenarbeiten müssen – wir haben nur uns, auf die wir uns verlassen können.«
    Noch immer standen ihr Tränen in den Augen. »Ich habe Angst«, murmelte sie.
    »Die haben wir alle«, erwiderte er zärtlich, »aber meistens geben wir das nicht zu und leben einfach weiter.«
    Alice kuschelte sich an seine Brust. Nie hätte sie sich vorgestellt, dass das Leben so rau sein könnte – ein solches Gefühl der Verlassenheit hatte sie noch nie erlebt –, doch als sie seinen gleichmäßigen Herzschlag hörte, wusste sie, dass sie dieselbe Kraft finden musste wie die furchtlose Nell, wenn sie an diesem schrecklichen Ort überleben sollte.
    Nell hatte Billy schließlich überredet, die Kinder in ihre Betten zu bringen. Nun lag sie neben ihrem schlafenden Mann, starrte aus dem Fenster auf einen sternenübersäten Himmel und wartete auf die Morgendämmerung. Die Nacht schien kein Ende zu nehmen, Erschöpfung und Trauer waren so überwältigend, dass sie sich fragte, ob sie je wieder die Kraft erlangen würde, die sie bis hierher gebracht hatte.
    Sie drehte den Kopf auf dem Kissen und konnte nur die winzige, reglose Gestalt in der Wiege neben dem Bett erkennen. Ihr Sohn würde nie ihre Stimme hören, nie an ihrer Brust saugen, und der Schmerz über seinen Verlust war brennend und verzehrend. Neue Tränen stiegen in ihr auf, und obwohl sie ihre Wut am liebsten laut herausgeschrien, sich gewunden, geheult und geflucht hätte, hielt sie sich zurück und ließ ihren Gefühlen keinen freien Lauf. Billy hatte ihr so viel Trost gespendet, war verständnisvoll und sanft gewesen, obwohl ihm das Herz ebenso schwer war wie ihr, und der neue Tag würde für sie alle schlimm werden. Es war besser, ihn schlafen zu lassen, solange er konnte. Sie schloss die Augen und kämpfte still gegen den Schmerz an, der sie fast zerriss.
    Der Himmel war perlmuttgrau, als sie aufwachte. Die Wiege war fort, und Billy stand neben dem Bett in denselben verknautschten Kleidern, in denen er geschlafen hatte. »Wo ist er?«, fragte sie.
    Billys sonst gerötetes, fröhliches Gesicht war ausgezehrt. »Im anderen Zimmer bei Amy und den Zwillingen«, sagte er schroff. »Ich habe es ihm auf einem Stück Decke bequem gemacht und die beste Kiefer genommen für seinen …«
    Nell ergriff seine Hand und drückte sie fest, während er mit den Tränen kämpfte. Sie hatte keine Worte, um seinen Schmerz zu lindern, nur die Gewissheit, dass sie auch diese Qual überstehen würden, wenn sie nur stark blieben.
    »Ich habe dir Tee gemacht«, sagte er, sobald er sich wieder im Griff hatte. »Es ist ein Schuss Rum drin.«
    Nell versuchte zu lächeln und nahm den groben Tonbecher entgegen. Sie trank einen Schluck und verzog das Gesicht. »Bill!«, keuchte sie. »Da ist genug Schnaps drin, um ein Pferd zu betäuben!«
    Die Matratze sank ein, als er sich setzte und ihre Hand ergriff. »Du wirst es brauchen«, sagte er sanft. »Alice ist hier und will dich nähen.«
    Nell trank den Becher in einem Zug leer und warf ihn nach Billy. »Pearl und Gladys werden mich versorgen.«
    »Jetzt ist nicht

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