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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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die Gelegenheit, um mich vorzustellen. Eloise Cadwallader.« Sie machte einen Knicks.
    Er verbeugte sich, nahm ihre behandschuhte Rechte und deutete einen Handkuss an. »Jonathan Cadwallader«, sagte er und zwinkerte mit den Augen. »Zu Ihren Diensten, Ma’am.«
    George hatte Thomas begleitet und war Anastasia, ihrer Schwester Irma und dem Baron vorgestellt worden. Es war eine fröhliche Gesellschaft, doch als die Mädchen für den nächsten Tanz auf das Parkett geführt wurden, hatte George sich entschuldigt und war umhergeschlendert.
    Jetzt stand er auf der Terrasse, verzaubert von einer ätherischen Gestalt, die im Garten in die Dunkelheit hineintanzte und seinen Blicken entschwand. Er hatte die junge Frau nur flüchtig gesehen, als sie den Ballsaal verließ, doch er hatte sie hinreißend gefunden.
    George verließ die Terrasse und folgte ihr, amüsiert und fasziniert von der Art, wie sie allein im Garten getanzt hatte. Diese Privatvorstellung hatte etwas Freimütiges an sich – aus ihr sprach eine Lebensfreude, die ihn zutiefst anrührte. Er musste sie finden.
    George verlangsamte seine Schritte, als er Stimmen vernahm. War sie nach draußen gegangen, um einen Verehrer zu treffen? Er hoffte nicht, doch er musste sich wohl damit abfinden, dass eine solche Schönheit viele Bewunderer hatte. Dass er ihr nachspionierte, fand er eigentlich nicht in Ordnung, doch die Neugier überwog, und er ging leise zwischen den Bäumen hindurch, bis er sie wieder im Blickfeld hatte.
    Sie war zu weit entfernt, als dass er hätte verstehen können, was sie sagte, doch ihre helle Stimme wechselte sich mit der tieferen eines Mannes ab, der außer Sichtweite blieb. George hatte eigentlich kein Interesse daran, sie zu belauschen, er war nur einfach hingerissen von ihr. Sie trug ein Kleid aus schimmernder weißer Seide, das ihre schlanke Gestalt eng umschloss, und ihr mit Kamelienblüten geschmücktes Haar leuchtete golden im Mondlicht. In ihrer weichen Stimme klang ein leichter Akzent an, den er nicht zu lokalisieren vermochte, aber bezaubernd fand. George stand im Schatten und konnte kaum glauben, dass er sich wie ein verliebter Idiot benahm.
    Edward durchkämmte den Ballsaal auf der Suche nach seiner Frau. Er hatte seine Pflichttänze mit den einfältigen Matronen absolviert, und jetzt wollte er Eloise wieder in den Armen halten. Der Ball war seine erste Chance, mit ihr anzugeben, seitdem das Kind geboren war, und er wollte sie halten, sie an sich ziehen und ihren zierlichen, geschmeidigen Körper an sich spüren. Er hatte das Funkeln in ihren Augen gesehen und die geröteten Wangen, als sie vorhin getanzt hatten, und hatte das Gefühl, dass sie heute Nacht zu dem Feuer zurückfinden könnten, das er so lange in ihrem Ehebett vermisst hatte.
    Sein Blick schweifte durch den Raum. Ihr Vater und ihre Schwestern waren noch da, demnach war sie nicht ins Hotel zurückgekehrt, wo sie übernachten würden, doch weder auf der Tanzfläche noch im Speisezimmer war eine Spur von ihr zu sehen. »Wo zum Teufel ist sie hingegangen?«, murmelte er verstimmt.
    »Suchen Sie Eloise?«, fragte Thomas Morely.
    »Für Sie ist sie immer noch Lady Cadwallader«, knurrte Edward. »Haben Sie sie gesehen?«
    Die Miene des Lieutenant wurde hart. »Vielleicht will sie nicht gefunden werden.«
    Edward betrachtete ihn kühl. Sie waren im selben Alter und gleich groß, doch Edward war der Ranghöhere von beiden. »Das habe ich zu beurteilen«, schnaubte er. »Wissen Sie, wo sie ist?«
    Thomas Morely erwiderte seinen wütenden Blick. »Vielleicht sollte sie kommen und gehen dürfen, wie es ihr gefällt«, entgegnete er.
    Edward war sich der anderen Menschen ringsum nur allzu bewusst, und obwohl er den Mann am liebsten zusammengeschlagenhätte, hütete er sich, eine Szene zu machen. Er trat näher an ihn heran, damit seine Worte in den übrigen Geräuschen untergingen. »Jeder, der es wagt, mich herauszufordern, wird mit meinem Säbel Bekanntschaft machen.«
    Der andere ließ sich nicht beeindrucken. »Sie machen mir keine Angst. Ich habe kein persönliches Interesse an der Dame, nur Sorge um ihr Wohlergehen.«
    »Ihr Wohlergehen geht Sie einen feuchten Kehricht an!«
    Thomas Morely zuckte nicht mit der Wimper. »Ich frage mich nur, ob sie schon weiß, was für einen Mann sie da geheiratet hat?«
    Edward beugte sich zu ihm vor, bis ihre Nasen fast aneinanderstießen. »Und ich frage mich, ob Sie sich dessen bewusst sind, dass Sie jeden Moment meinen Säbel im Bauch

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