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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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können uns so selten treffen, und unsere erhaschten Augenblicke erwecken in mir das Verlangen nach mehr – trotzdem weiß ich, dass es nicht in Frage kommt.« Er küsste ihre Finger. Ihre Nähe war eine Qual: Er hatte diese Lippen nie geküsst, hatte Eloise nie umarmt oder gewagt, ihr zuzuflüstern, wie es um sein Herz bestellt war. »Liebste Eloise, du hast mein Leben auf den Kopf gestellt.«
    Eloise ließ ihre Hand in der seinen ruhen. »Dank dir bin ich wie neugeboren«, erwiderte sie. »Hier ist der einzige Platz, an dem ich vollkommen entspannt bin. Der einzige mir bekannte Ort, an dem wir wirklich allein sein können. Ich bin so froh, dass du diese Bucht ausfindig gemacht hast.«
    George blickte über den menschenleeren Strand, die schützenden Bäume und das glitzernde Wasser. Außer dem sanften Plätschern der Wellen, dem Glucksen eines Vogels und dem Klirren des Pferdegeschirrs war nichts zu hören. »Thomas hat mich mit hierhergenommen, weil er sich ein Stück Land ansehen wollte, das er kaufen möchte«, sagte er.
    »Weiß er über uns Bescheid?« Sie entzog ihm ihre Hand, die Augen vor Angst weit aufgerissen.
    »Nein, Liebste«, versicherte er hastig. »Es ist unser Geheimnis und wird es auch bleiben, solange du willst.« Der Gedanke tat weh, dass das für immer so sein würde. Mit jeder Begegnung forderten sie das Schicksal heraus, und Eloise war ständig nervös. »Ich war egoistisch und unfair dir gegenüber«, sagte er.
    Sie nahm wieder seine Hand. »Oh, George, da irrst du dich aber.« Ihre Finger schoben sich zwischen die seinen, und sie beugte sich zu ihm vor. »Wenn du egoistisch bist, dann bin ich es auch. Wenn du unfair bist, dann bin ich desselben Vergehens schuldig. Wir wollen den vollkommenen Tag nicht mit solchem Gerede verderben.«
    »War er denn vollkommen?« George war wie gebannt von ihrenAugen, der Art, wie sich ihre Lippen öffneten, als erwarte sie einen Kuss.
    »Nahezu. Aber ich weiß, was zur Vollkommenheit fehlt.«
    George legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. Ihr Atem mischte sich mit seinem, und er sah das Verlangen in ihren Augen, als sie den Kopf in den Nacken legte. Seine Finger glitten zärtlich über ihren schlanken Hals und vergruben sich in ihrem Haar. Dann küsste er sie zum ersten Mal.
    Als er behutsam die sanfte Schwellung ihrer Brust berührte, bog sich Eloise ihm entgegen. Nun wanderten seine Lippen hinab zu der zarten Stelle an ihrer Halsbeuge.
    Sie griff nach seinen Hemdknöpfen, doch er wich zurück.
    »Das dürfen wir nicht.« Seine Stimme war heiser vor Leidenschaft.
    »Zu spät«, flüsterte sie und öffnete den ersten Knopf.
    »Bist du sicher, Liebste? Wenn wir weitermachen, dann …«
    Sie legte einen Finger auf seine Lippen. »Ich weiß genau, was ich tue«, sagte sie. »Du hast mir gezeigt, wie wahre Liebe sein kann, und mein Herz ist voll davon. Jetzt möchte ich dir etwas zurückgeben.«
    »Eloise …«
    Ihre Hand ruhte über seinem Herzen. »Wir kennen uns vielleicht noch nicht lange, George, aber ich liebe dich – mehr, als ich sagen kann.«
    George riss sie an sich. »Meine Liebe, meine über alles Geliebte.« Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.
    Kaserne in Sydney, Mai 1798
    Edward und seine Männer waren am Vortag aus dem Busch zurückgekehrt. Er war inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass es zu nichts führen würde, wenn er Eloise grün und blau schlüge.Er würde lieber wieder um sie werben, denn trotz allem, was geschehen war, begehrte er sie noch immer. Ihm war jedoch klar gewesen, dass er nicht sofort zu ihr gehen konnte: Seine Kleidung war verschmutzt, er hatte sich seit einem Monat weder gewaschen noch rasiert, und er stank. Also war er in der Kaserne geblieben, und er hatte, nachdem er sich dort lange in einem heißen Bad hatte aufweichen lassen, ausnahmsweise einmal wieder gut geschlafen.
    Er prüfte sein Aussehen in dem von Fliegendreck übersäten Spiegel, während sein Diener ein unsichtbares Stäubchen von seiner makellosen Uniform schnippte. Die Paradeuniform kam gerade aus der Wäscherei, und die Goldknöpfe und Epauletten glänzten im schwachen Sonnenlicht, das durch das Fenster hereindrang. Sein Kinn war glatt rasiert, der Schnurrbart gestutzt, und er fand, dass er sehr gut aussah. »Was meinst du, Willy?«
    »Sie wird beeindruckt sein«, antwortete der Angesprochene, rekelte sich in einem Sessel und nippte an seinem Glas.
    »Gut«, sagte Edward und verscheuchte den Diener mit einer Handbewegung. Er fummelte an

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