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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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der Seidenkordel, die seinen Dolch und seinen Säbel an der Hüfte hielt.
    »Trink einen Schluck, um deine Nerven zu beruhigen«, sagte Willy und schenkte ihm großzügig ein. »Du schwitzt wie ein brünstiger Hengst.«
    Die obszöne Bemerkung war verletzend, und nicht zum ersten Mal kam Edward zu dem Schluss, dass Willy Baines mit seiner vulgären Zutraulichkeit zu weit gegangen war. Trotzdem ging er nicht darauf ein, nahm das Glas und trank es in einem Zug leer. Willy wusste zu viel, und deshalb musste man ihn bei Laune halten. »Ist für das Spiel morgen alles klar?«
    Willy sank noch weiter in den Sessel und legte ein Bein über die Lehne, ohne auf die zarte Seidenbespannung zu achten. »Carlton ist bereit, und ich habe ein Privatzimmer gemietet, so dass ihr ungestört seid.«
    Edward zuckte zusammen, als er sah, wie der teure Sessel mutwillig beschädigt wurde. Es hatte den Anschein, als wäre an diesem Nachmittag alles dazu angetan, ihn zu reizen. »Wenn du nicht richtig sitzen kannst, dann stell dich gefälligst hin«, knurrte er. »Der Sessel ist nicht dafür gemacht, dass man sich so hineinlümmelt.«
    Willys Augen waren vom Alkohol gerötet. »Kein Grund, deine schlechte Laune an mir auszulassen«, brummte er.
    Edward hob das Kinn und lockerte das Halstuch, das ihn zu erwürgen schien. »Ich bin nur von dem Gedanken abgelenkt, dass ich bald meine Frau sehen werde«, sagte er und schenkte dem Älteren ein entschuldigendes Grinsen, um die Spannung abzubauen. »Ich weiß auch nicht, warum ich so nervös bin, aber es ist schlimmer, als auf einen Überfall zu warten.«
    »Die Aufregung dabei ist aber nicht zu schlagen«, sagte Willy, der sich nicht ganz zufrieden gab.
    »Oh, ich weiß nicht«, überlegte Edward. »Nichts geht über vier Asse auf der Hand gegen Carlton, finde ich.« Er lächelte. »Gieß uns noch ein Glas ein, sei so gut.«
    Willy gehorchte. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatten, hob er an: »Die Sache mit Carlton …«
    Edward biss die Zähne zusammen. »Ich weiß, was du sagen willst, Willy, aber ich habe alles im Griff.«
    »Du hast beim letzten Mal einen dicken Geldbeutel voll verloren, und deine Schulden steigen.«
    »Morgen werde ich sie begleichen.«
    »Das hast du schon einmal gesagt.«
    Edward wusste nur zu gut, dass er Carlton inzwischen eine Riesensumme schuldete, daran musste Willy ihn nicht erinnern. »Wie gewonnen, so zerronnen«, sagte er leichthin. »Ich habe ihm zwanzig Guineen abgeknöpft, bevor wir uns in den Busch aufmachten.«
    »Und davor fast fünfzig verloren.«
    Willy war offenbar darauf aus, ihn zu reizen. »Ich muss hin undwieder verlieren, sonst verdächtigt er mich des Falschspiels, aber ich habe ihn jetzt genau eingeschätzt. Henry Carlton hat einen Ebenbürtigen gefunden.«
    »Wenn du meinst«, murmelte Willy, nahm seine Mütze und setzte sie sich auf das ergrauende Haar. »Ich habe ihn im Lauf der Monate beobachtet, und was ich da sehe, gefällt mir nicht. Du hältst ihn vielleicht für einen ehrlichen Spieler – einen Mann mit zu viel Geld und einer nachlässigen Haltung zum Spiel –, aber er ist raffiniert, Edward. Die Höhe deiner Schulden ist der beste Beweis.«
    Willy bestätigte nur seinen eigenen Verdacht, doch Edwards Verlangen, sich mit dem Mann zu messen, war übermächtig. »Kann sein«, sagte er angespannt, »aber ich bin raffinierter, und die Schulden werden bereinigt.« Er sah Zweifel in den Augen seines Gegenübers. »Wenn du so besorgt bist«, sagte er scharf, »warum findest du dann nicht mehr über ihn heraus?«
    »Das habe ich schon versucht, aber niemand scheint etwas über ihn zu wissen, was an sich schon rätselhaft ist. Ein Mann mit seinem Vermögen und seiner Bildung hinterlässt für gewöhnlich Spuren.«
    »Dann grab tiefer! Ich muss wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    Ob rätselhaft oder nicht, Henry Carlton hatte ihn auf jeden Fall überlistet, und die Schulden hatten beängstigende Ausmaße angenommen. Er würde schon bald die Rückzahlung einfordern, und Edward wusste, dass damit für ihn der Verkauf einiger wertvoller Geldanlagen verbunden wäre. »Der Teufel soll den Mann holen«, murmelte er. Er machte sich auf den Weg nach Hause. »Ich werde ihm schon zeigen, dass ich mich nicht schlagen lasse.«
    Kernow House, Watsons Bay
    Eloise kicherte, als sie Charles beobachtete, der sich mit seinem einzigen Zahn an einem trockenen Keks versuchte. Er bröselte so herum, dass man seinen Kinderkittel schon bald würde wechseln

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