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Insel der Verlorenen Roman

Titel: Insel der Verlorenen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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zerstören, als Menschen zu töten. Die Bewohner der niedergebrannten Mietshäuser hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Ihre wenigen Habseligkeiten und ihre weinenden Kinder trugen sie auf den Armen.
    Endlich erklärten der Sheriff und seine Gehilfen die Bell Lane für nicht mehr gefährdet, und Richard kehrte rußverschmiert ins Cooper’s Arms zurück. Seine beiden Eimer waren weg, Gott allein wusste, wo oder bei wem sie gelandet waren. Sein Vater und Vetter James saßen an einem Tisch. Beide wirkten mitgenommen. Sie waren eine Generation älter als Richard und hatten versucht, beim Tempo der anderen mitzuhalten, dann allerdings ihre Eimer dankbar an jüngere Männer weitergegeben, die aus weiter entfernten Stadtteilen herbeigeeilt waren.
    »Morgen wird es eine große Nachfrage nach Eimern geben, Richard«, sagte Dick und zapfte seinem Sohn ein Bier. »Ich gehe deshalb bei Tagesanbruch zum Böttcher und kaufe noch ein Dutzend. In was für einer Welt leben wir!«
    »Dick«, sagte Vetter James. Auf seinem Gesicht lag wieder ein verzückter Ausdruck. »Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen hat Gott mich und die Meinen verschont! Mir ist zu Mute wie - Paulus auf dem Weg nach Damaskus.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Richard. Er trank durstig. »Du hast doch nie Christen verfolgt, Vetter James.«
    »Nein, Richard, aber mir ist eine Offenbarung zuteil geworden. Als Dank werde ich jedem Häftling von Bristol Newgate und Bristol Bridewell ein Pfund geben.«

    »Hm!«, brummte Dick. »Tu das unbedingt, Jim, aber sei dir darüber im Klaren, dass die Häftlinge das Geld in der Gefängnisschänke versaufen werden.«
    Ihre Unterhaltung war nach oben gedrungen. Mag und Peg kamen die Treppe herunter, Peg mit William Henry auf dem Arm. Sie strahlte.
    »Gott sei Dank, es ist vorbei, und dir ist nichts passiert!«
    Richard setzte seinen Becher ab und trat zu seiner Frau, um das Kind zu nehmen. Es klammerte sich sofort an ihn. »Vater, es war William Henry, der mich geweckt hat. Er sagte ›Feuer‹, als ob er wüsste, was das bedeutet.«
    Vetter James betrachtete William Henry nachdenklich. »Er ist nicht ganz normal. Die Feen haben ihn verzaubert.«
    Peg schnappte nach Luft. »Vetter James, das darfst du nicht sagen! Sonst holen sie ihn eines Tages noch!«
    Dummer ländlicher Aberglaube, dachte Vetter James. Er stand ächzend auf. Immerhin, William Henrys Mutter schien bemerkt zu haben, dass etwas an dem Jungen seltsam war. Sonst hätte er die Impfung ja auch nicht überlebt.
     
    Der Brandstifter gab auch nach der Zerstörung von Lewsley & Co. keine Ruhe. Am Montag nach dem Feuer wurden noch andere Brandsätze gefunden, und zwar in einem Dutzend weiterer in amerikanischem Besitz befindlicher oder mit Amerika verbundener Lagerhäuser und Faktoreien. Am Dienstag schlugen Flammen aus der Zuckerraffinerie von Alderman Barnes. Ihr Besitzer hatte enge Geschäftsverbindungen nach Amerika. Doch inzwischen war ganz Bristol auf den Beinen und patrouillierte in Erwartung eines Feuers durch die Straßen. Der Brand konnte deshalb rechtzeitig gelöscht werden, bevor allzu viel Schaden entstanden war. Drei Tage später brannte die Zuckerraffinerie erneut, und wieder wurde sie gerettet.
    In politischer Hinsicht waren beide Parteien bemüht, aus der Sache Kapital zu schlagen. Die Torys beschuldigten die Whigs und die Whigs die Torys. Edmund Burke setzte 50 Pfund für sachdienliche Hinweise aus, die Kaufleute der Stadt stockten um 500 Pfund
auf, der König um weitere 1000. Da 1550 Pfund mehr waren, als die meisten Bewohner der Stadt in mehreren Lebensspannen verdienen konnten, verwandelte sich die ganze Bevölkerung in ein Heer von Detektiven, die jedem möglichen Verdächtigen hinterherschnüffelten - doch niemand bekam die Belohnung. Ein Schotte, bekannt als Maler Jack, der in verschiedenen Häusern in der Pithay gewohnt hatte, einer heruntergekommenen Straße, die beim St.-James-Hafenbecken den Froom überquerte, war nach dem zweiten Brandanschlag auf Alderman Barnes’ Zuckerraffinerie plötzlich verschwunden. Obwohl es keinen wirklichen Anhaltspunkt für seine direkte Verwicklung in die Anschläge gab, war ganz Bristol davon überzeugt, dass er der Brandstifter sei. Eine Verbrecherjagd begann, angespornt von Zeitungen aus London und allen Landesteilen. Vom Tyne bis zum Ärmelkanal wollte niemand einen Pyromanen auf freiem Fuß wissen. Beim Versuch, das Haus eines schwerreichen Bürgers von Liverpool auszurauben, wurde

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