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Insel der Verlorenen Roman

Titel: Insel der Verlorenen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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bereits den Zenit überschritten. Er drang in den Tannenwald auf dem Kamm vor. Das Gelände war, wie er bald feststellte, ziemlich eben. Zu seinem Erstaunen stieß er nach kurzer Zeit auf die Straße nach Queensborough. Direkt dahinter musste der Pfad sein, der zu Destille führte. Ah, das war interessant! Richard hatte eine Idee. Er ging zur Quelle zurück und spähte in die Felsspalte hinab. Ein
Stück unterhalb der Quelle, auf der Westseite des Hangs, entdeckte er einen Felsvorsprung, der genug Platz für ein geräumiges Haus und einige Obstbäume bot. Und darunter war eine geeignete Stelle für einen Gemüsegarten.
    Sein nächster Gang führte ihn zu Stephen Donovan, der seit dem Gespräch mit Kitty die Zeit damit totschlug, Schach gegen sich selbst zu spielen.
    »Warum«, fragte Stephen, als Richard durch die Tür trat, »gewinnt meine rechte Hand eigentlich jede Partie?«
    »Vielleicht weil du Rechtshänder bist?« Seufzend sank Richard auf einen Stuhl.
    »Du siehst nicht wie ein frisch gebackener Bräutigam aus. Eher wie ein Mann, der versucht hat, übers Wasser zu gehen.«
    »Ich habe versucht, übers Wasser zu gehen. Und dabei ist mir eine Idee gekommen.«
    »Lass hören.«
    »Wir wissen doch beide, dass Joe McCaldren eine Parzelle an der Straße nach Queensborough will, aber nicht zu weit draußen. Und wir wissen beide, dass Joe McCaldren die Absicht hat, sein Land zu verkaufen sowie es vermessen und überschrieben ist. Habe ich Recht?«
    »Absolut. Trink ein Glas Portwein und erzähl weiter.«
    »Du könntest mir einen großen Gefallen tun. Vermesse als Nächstes McCaldrens Land. Ich habe das ideale Grundstück für ihn gefunden.« Richard nahm das Glas entgegen.
    »Verstehe. Du willst Kitty von den Sträflingen fern halten. Aber hast du denn genug Geld, um dreißig Hektar zu kaufen?« Stephen runzelte die Stirn. »Joe McCaldren wird mindestens zwanzig Shilling für den Hektar verlangen.«
    »Ich besitze dreißig Pfund in Schuldscheinen, aber er will bestimmt klingende Münze. Doch ich will und brauche keine dreißig Hektar. So viel Land kann ich allein nicht bestellen. Stimmt es, was du gesagt hast? Dass jede Dreißighektarparzelle an einen Wasserlauf angrenzen soll?«
    »Ja, es war mein eigener Vorschlag und der Major hat zugestimmt.«

    »Hat der Major etwas dagegen, wenn die dreißig Hektar nach der Überschreibung aufgeteilt werden?«
    »Sind sie erst mal zugeteilt, ist es dem Major gleichgültig, was damit geschieht. Aber Männer wie du, die begnadigt worden sind oder ihre Strafe verbüßt haben, sollen nur fünf oder zehn Hektar erhalten. Warum sparst du nicht dein Geld und lässt dir das Land einfach schenken?«
    »Weil freie Siedler zuerst bedacht werden sollen, und ich dann noch ein Jahr warten müsste. Und bis dahin kommen weit über tausend Leute auf die Insel, und einige von ihnen hält Seine Exzellenz für so gefährlich, dass er sie in Port Jackson nicht haben will.«
    »Verstehe.«
    »Ich habe eine geeignete Stelle gefunden. Sie liegt am Hauptarm des Baches, der durch Arthur’s Vale fließt. Der Bach entspringt aus einer Quelle am Ende eines engen Tals. Das dahinter liegende Gelände ist eben und grenzt an die Straße nach Queensborough. Ganz in der Nähe verläuft auch der Pfad, der zur Destille des Majors führt. Nach Sydney Town braucht man zu Fuß knapp dreißig Minuten. Das dürfte McCaldren gefallen. Und es gibt gutes Wasser. Ich will aber, dass du das Land auf beiden Seiten des Baches vermisst, denn der beste Bauplatz befindet sich am Westhang.«
    Stephen sah Richard bewundernd an. »Du hast alle deine Probleme gelöst, was?« Er zuckte die Schultern und schlug sich auf die Schenkel. »Na schön, dann mach ich eben dort weiter, wenn ich in Cascade fertig bin. In Cascade habe ich abwechselnd Parzellen mit dreißig und zehn Hektar vermessen. Karger Boden, große Parzelle, guter Boden, kleine Parzelle. Das gleicht den Verkaufspreis einigermaßen aus. Im Moment bin ich bei den Parzellen für James Proctor und Peter Hibbs. Nicht sehr weit weg. Also werde ich an der Queensborough Road weitermachen und mich von dort nach Norden vorarbeiten, ehe ich zu Proctor und Hibbs zurückkehre. Und ich werde darauf achten, das McCaldrens dreißig Hektar dein Grundstück so umschließen, dass du den Oberlauf des Baches ganz für dich allein hast.«
    »Nur sechs Hektar, Stephen, das genügt. Beide Seiten am Ende
des Tals bis zur Straße nach Queensborough. Was McCaldren mit den restlichen vierundzwanzig

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