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Insel der Verlorenen Roman

Titel: Insel der Verlorenen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Major Ross Joey ziehen lassen.
    »Ich freue mich über die Gelegenheit, Ihnen alles Gute zu wünschen, Sir«, sagte Richard. »Ich werde Sie sehr vermissen.«
    »Und ich sage Ihnen, dass ich Sie immer gern gesehen und Ihnen immer gern zugehört habe, Morgan. Ich hasse diese Insel genauso wie Port Jackson oder Sydney, wie der Ort inzwischen offenbar heißt. Ich hasse Sträflinge, ich hasse die Seesoldaten, und ich hasse die ganze verdammte Königliche Marine. Ich bin Ihnen verpflichtet wegen der Dienste, die Ihre Frau Lizzie Lock mir geleistet hat. Es war genauso, wie Sie es vorausgesagt haben: Sie war eine ausgezeichnete Haushälterin, aber keine Verführerin. Und ich danke Ihnen für das Holz und den Rum.« Er hielt einen kurzen Augenblick inne. »Ich hasse auch das verdammte Neusüdwales-Korps. Der Tag der Abrechnung wird noch kommen, seien Sie dessen sicher. Die weltfremden Narren von der Marine werden ein Rudel Wölfe auf diesen Teil der Welt loslassen, Wölfe, die sich als Soldaten des Neusüdwales-Korps verkleidet haben. Die Sträflinge und die Strafkolonien bedeuten ihnen genauso wenig wie mir, aber während ich als armer Mann nach England zurückkehre, werden diese Leute von jedem Leichnam, den sie zerfleischen können, fetter. Und der Rum wird eine verhängnisvolle Rolle spielen. Bereicherung auf Kosten von Pflichtgefühl, Ehre, König und Vaterland. Merken Sie sich meine Worte, Morgan! So wird es kommen.«
    »Sie haben bestimmt Recht, Sir.«
    »Ihre Frau erwartet ein Kind?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut, dass Sie aus Arthur’s Vale weggezogen sind, aber Sie waren ja klug genug, das selbst zu erkennen. Mit Mr King werden Sie keinen Ärger haben. Er hat keine andere Wahl, als alle Verträge anzuerkennen, die ich als rechtmäßiger Vizegouverneur Seiner
Majestät geschlossen habe. Ihre Begnadigung muss natürlich noch vom Gouverneur bestätigt werden, aber in ein paar Monaten ist Ihre Strafe ohnehin abgebüßt, und ich wüsste keinen Grund, warum Sie nicht vollständig begnadigt werden sollten.« Ross hielt inne. »Wenn aus dieser hoffnungslosen Insel jemals etwas wird, dann nur, weil es hier Männer wie Sie und Nat Lucas gibt.« Er streckte Richard die Hand hin. »Auf Wiedersehen, Morgan.«
    Richard waren Tränen in die Augen gestiegen. Er ergriff die Hand und drückte sie. »Auf Wiedersehen, Major Ross. Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
     
    Die Queen löschte ihre Ladung, und die neuen Sträflinge wurden an Land gebracht. Richard sägte mit einem neuen Partner, denn Billy Wigfall verließ die Insel. Er war so damit beschäftigt, den neuen Mann in die Arbeit einzuweisen, dass er die Gestalt in der goldbetressten Uniform der Königlichen Marine erst nach einer Weile bemerkte. Eilig wickelte er die Lappen von den Händen und ging um die Grube, um Kommandant King zu begrüßen.
    »Ist es wirklich gut, wenn der Aufseher der Säger selbst sägt?«, fragte King und musterte Richards Oberkörper mit einigem Respekt.
    »Ich lege gern Hand an, Sir, und so zeige ich meinen Männern, dass ich das Handwerk immer noch besser beherrsche als sie. Die Gruben sind alle ausgelastet, und jede wird von einem guten Mann geführt.«
    »Sie sind in einer viel besseren körperlichen Verfassung als bei meiner Abreise. Ich habe gehört, Sie sind begnadigt worden und jetzt ein freier Mann?«
    »Ja, Sir.«
    King schob die Lippen vor. »Die Säger sind für den miserablen Zustand der Gebäude natürlich nicht verantwortlich.«
    Richard blickte King fest an. »Ich hoffe, Sir, dass Sie die Schuld auch nicht Nat Lucas geben.«
    »Aber nein, Morgan, natürlich nicht!«, sagte King erschrocken. »Den habe ich doch selbst noch zum Aufseher der Zimmerleute gemacht. Nein, ich mache Major Ross dafür verantwortlich.«

    »Auch das dürfen Sie nicht, Sir«, sagte Richard. »Sie sind vor zwanzig Monaten von hier weggegangen. Während Ihrer Abwesenheit ist die Bevölkerung der Insel auf über 1200 gestiegen. Die Insel hat sich verändert, Kommandant King. Damals waren wir gesund. Das Leben war hart, aber wir haben es gemeistert. Jetzt sind mindestens ein Drittel der Menschen krank, außerdem hat man uns noch die schlimmsten Verbrecher aus Port Jackson geschickt. Sie haben in Port Jackson bestimmt mit dem Gouverneur über die großen Schwierigkeiten gesprochen, mit denen er zu kämpfen hat. Nun, hier ist das nicht anders gewesen. Meine Sägegruben haben in den letzten zwanzig Monaten ununterbrochen Bauholz produziert. Das Holz hätte besser abgelagert

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