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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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dass sie in der Stimmung war, ihn anzuhören.
    Max biss die Zähne zusammen. Aber am schlimmsten war, dass sie Recht hatte. Es gab Momente, in denen es unvermeidlich war, Risiken einzugehen, trotz der möglichen Kosten.
    Aber er würde sich immer wieder an diese Tatsache erinnern müssen, bis ihre Mission beendet und sie wieder in Sicherheit war.
    Mehr noch. Wenn sie Erfolg haben wollten, musste er seine angenommene Rolle überzeugender spielen.
    Max zwang sich, an der Unterhaltung mit dem Berberfürsten teilzunehmen. Obwohl er sich einen Blick auf seine Taschenuhr verkniff, zählte er dennoch die Minuten, bis er sich in seine Räume zurückziehen und Caro zu sich rufen konnte.

16. KAPITEL
    Es war schon spät, als sich die Runde auflöste. Ein Diener zeigte den Gästen ihre Räume. Während Max durch die dämmerigen, stillen Flure ging, überlegte er, dass die meisten Hausbewohner offenbar bereits schliefen, was für ihre später geplante Flucht günstig wäre.
    Santos Verra wartete schon in Max’ Zimmer und tat so, als ginge er seinen Pflichten als Kammerdiener nach. Nachdem er seine eigene an Max’ Räume grenzende Unterkunft angesehen hatte, gesellte sich Ryder zu ihnen.
    „Diese Tür“, erklärte Verra leise und zeigte auf die gegenüberliegende Wand, „führt auf einen Hof.“
    Max und Ryder gingen nach draußen unter dem Vorwand, eine Zigarre zu rauchen, um die Höhe und Bauweise der Mauer zu betrachten, ehe sie wieder nach drinnen zurückkehrten und auf Caro warteten.
    Als sie eine halbe Stunde später eintrat, glänzten ihre Augen. Sie musste kein Wort sagen, Max wusste, dass sie Isabella gesehen hatte und es ihr gut ging.
    Verra grinste breit. „Mit der Señora ist alles in Ordnung?“ „Ja“, antwortete Caro mit einem erleichterten Lächeln. „Aber sie möchte wieder in Freiheit sein.“
    Mit leiser Stimme, damit sie nicht von neugierigen Ohren belauscht werden konnten, berichtete Caro die Einzelheiten ihres Zusammentreffens mit Isabella und dass diese an dem Plan nichts hatte entdecken können, das gegen einen Erfolg sprach.
    „Dann werden wir wie geplant vorgehen“, sagte Max. „Ist in den Ställen alles vorbereitet?“
    „Si. Das Schwarzpulver liegt schon dort. Und ich werde bei den Pferden schlafen, bis es Zeit ist, ihnen das Mittel zu verabreichen.“
    „Ich denke nicht, dass Saful Verdacht geschöpft hat“, fügte
    Ryder hinzu. „Leighton hat unseren Gastgeber so gut unterhalten, dass er bester Stimmung ist.“
    Max hätte dieser Behauptung gerne widersprochen, da Ryder es gewesen war, der die Hauptlast der Unterhaltung getragen hatte, sagte aber nur: „Die Idee mit den Gewehren war gut.“ Er blickte von Ryder zu Verra. „Sie beide wissen, was zu tun ist?“
    „Natürlich.“
    Sie verglichen die Zeit auf ihren Taschenuhren, ehe Ryder und Verra gingen.
    Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, wandte Max sich zu Caro um und studierte ihr Gesicht. Dies hier war das erste Mal, dass sie seit ihrem Streit alleine waren.
    Dieses Umstandes musste sie sich auch bewusst sein, denn ihre Miene wurde kühl.
    „Ich bin sehr erleichtert, dass du Lady Isabella wohl angetroffen hast“, brach er das Schweigen.
    „Ja, ich auch. Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass diese Nacht schnell vorübergeht.“
    Caro, die vor allem aus Max’ Nähe fortkommen wollte, trat zur Tür. Sie hatte eine Hand schon auf die Klinke gelegt, als er zu sprechen begann.
    „Du kannst jetzt noch nicht gehen.“
    Sie erstarrte. „Warum nicht?“ Die Frage klang trotzig.
    „Weil es Verdacht erregen würde. Um den Schein zu wahren, musst du. wenigstens ein paar Stunden hier bleiben. Er denkt, ich hätte dich gerufen, um dich zu lieben.“
    „Na gut, dann bleibe ich eben noch“, entgegnete sie mit gepresster Stimme.
    Ohne Max eines Blickes zu würdigen, drehte sie sich wieder um und begann, rastlos im Zimmer umherzugehen, jeder ihrer Schritte von dem leisen Klirren ihres Gold- und Silberschmuckes an Hals und Handgelenken begleitet.
    Max schlenderte zu dem niedrigen Tischchen in der Ecke und goss sich ein Glas Feigenbranntwein ein. „Ich möchte dich auch zu deinem eigenen Schutz in meiner Nähe haben“, fügte er beiläufig hinzu. „Saful hat dich heute Nacht begehrlich gemustert, und ich möchte das Risiko nicht eingehen, dass er seine Gastgeberpflichten vergisst, indem er dich für sich zu behalten versucht.“
    Caro blieb stehen und schaute ihn scharf an.
    „Saful hat einen ausgezeichneten Geschmack,

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