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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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später abberufen.
    Allein mit Max verspürte Caro sofort wieder die alte Spannung, die sie zu Beginn der Reise geplagt hatte. Der zunehmende Mond war nur halb voll, spendete aber genug Licht, um das Meer in einen schimmernden Spiegel zu verwandeln und sie so an ihr Stelldichein zu erinnern, bei dem sie sich im Mondschein geliebt hatten.
    Max wandte den Kopf und warf ihr einen Blick zu, der ihr verriet, dass er sich ebenfalls erinnerte. „Immer wenn ich einen so hellen Mond sehe“, murmelte er, „denke ich an dich.“
    Caro traute sich keine vernünftige Antwort darauf zu. Plötzlich waren ihre Nerven bis ins Unerträgliche überreizt und ihre Sinne geschärft.
    Dann trat Max hinter sie.
    Wenn er sie damit an die Leidenschaft erinnern wollte, die sie geteilt hatten, war er erfolgreich. Er musste sie noch nicht einmal berühren - er erregte sie einfach durch seine Nähe. Ihr Körper reagierte mit heftigem Verlangen, das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihre Haut erglühte in sengender Hitze.
    Sie streckte die Hand aus, um sich an der Reling festzuhalten, und schaute hilflos hinaus auf das weite, silberne Meer.
    Schweigend stand Max hinter ihr. Sie hätten genauso gut in einer geheimen Welt sein können, einem gemeinsamen Traum, so wie in den Ruinen.
    Aber wenn dies ein Traum wäre, dachte Caro benommen, würde er ihr Haar aus dem Knoten lösen, seine Finger darin vergraben und es sich um die Hände winden, sie streicheln und erregen. Wenn dies ein Traum wäre, würde er ihre Brüste entblößen, sie liebkosen und schließlich seinen Mund auf ihren senken. Wenn dies ein Traum wäre ...
    Caro kniff die Augen zu. Sie wollte nicht, dass es ein Traum war, sondern Wirklichkeit. Sie fühlte sich so lebendig, wenn sie bei Max war, wild und wagemutig. Er war die fleischgewordene Verführung.
    Bebend atmete sie ein. Es war beunruhigend, wie sehr sie sich wünschte, er würde sie berühren.
    Als gewährte er ihr diesen unausgesprochenen Wunsch, hob er seine Hände, schloss sie leicht um ihre Oberarme und drückte seine Lippen auf ihr Haar.
    Jeder Muskel in ihr spannte sich an. Dann beugte er sich vor, sein heißer Atem strich über die Haut in ihrem Nacken, versetzte ihre Sinne in Aufruhr. Vermutlich tat er das absichtlich, um sie zu quälen.
    Es fiel ihr schwer, Luft zu holen, und das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie konnte empfinden, wie ihre Brustspitzen vor Sehnsucht schmerzten, konnte spüren, wie sich Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln sammelte. Sie wollte fühlen, wie Max glatt und heiß in sie glitt...
    Als seine Lippen ihren Nacken in einem federleichten Kuss berührten, bog sie sich ihm entgegen. Verlangen loderte in ihr auf, ungestüm und hungrig.
    Himmel, das hier ist gefährlich, schrie Caros Gewissen stumm. Max war gefährlich. Bei ihm spürte sie zu viel, sehnte sich nach zu viel.
    Eine Sehnsucht, die sie überwinden musste, ehe sie wie eine Närrin erneut der Versuchung erlag ...
    Sich abrupt von ihm lösend, trat Caro zur Seite. „Ich möchte mich jetzt in meine Kabine zurückziehen“, erklärte sie mit unsicherer Stimme, „damit ich morgen bei unserer Ankunft ausgeruht bin.“
    Er versuchte sie nicht aufzuhalten, aber sie spürte, dass ihr sein Blick folgte, während sie übers Deck schritt. Als sie ihre
    Kabine erreichte, klopfte ihr Herz immer noch heftig, und sie war sich ihres Körpers überdeutlich bewusst.
    Sie zwang sich, den Atem auszustoßen, den sie angehalten hatte. Caro trat ans Bullauge und öffnete es, ließ die Nachtbrise in ihre winzige Kabine strömen, um ihre heiße Haut zu kühlen.
    Es war betrüblich, wie sehr sie die Kontrolle über ihre Sinne verlor, wann immer sie diesen Mann im Mondschein traf. Sie war eine Wächterin, so nahe an einem Krieger, wie es einer Frau nur möglich war. Unzähligen Herausforderungen, die die mutigsten Männer einschüchtern würden, hatte sie sich gestellt.
    Dennoch war sie eindeutig nicht in der Lage, mit Max fertig zu werden.
    Lautlos fluchend ballte Caro die Hände zu Fäusten. Das durfte so nicht weitergehen. Sie musste einen Weg finden, den Spieß umzudrehen.
    Entweder das, oder Max würde sie langsam in den Wahnsinn treiben.
    Caro verbrachte eine schlaflose Nacht damit, sich unruhig von einer auf die andere Seite zu wälzen, aber am nächsten Morgen hatte sie sich einen Plan zurechtgelegt. In dem Augenblick, in dem sie auf Kyrene eintrafen, würde sie eine andere Frau finden, um Max’ Interesse zu erregen und zu halten. Eine andere Frau, eine

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