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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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John, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    Caro schaute zum Mond, der tief über dem Horizont stand und vermutlich in etwa einer Stunde untergehen würde. „Vielleicht, wenn sie das Risiko eingehen wollen, an den Felsen in der Hafenausfahrt zu zerschellen. Vermutlich haben sie aber einen erfahrenen Kapitän mit einer gut ausgebildeten Besatzung. “ Sie schürzte die Lippen. „Sie sollten zuerst den Hafen überprüfen. Wenn wir die Newhams dort nicht finden, können wir sie in ihrer Unterkunft suchen.“
    „Das wäre am klügsten.“ John blickte zu Max. „Werden Sie uns begleiten?“
    „Natürlich. Aber wäre es nicht besser, wenn wir Waffen hätten?“
    „Ich habe zwei Pistolen bei mir“, antwortete John und klopfte sich auf die Hüfte.
    „Ich habe mehr Waffen zu Hause. Und wenn wir auf ein Schiff müssen, wäre ich gerne meine Röcke los“, warf Caro ein.
    Wortlos zustimmend wendete John sein Pferd, und die drei ritten zu Caros Heim.
    Max hatte die Brauen zusammengezogen, von dem Drang beinahe überwältigt, Caro zu beschützen. Am liebsten hätte er ihr verboten mitzukommen. Aber er behielt seine Einwände für sich, da er es besser wusste, als ihr vorzuschlagen, doch zu Hause in Sicherheit zu warten. Als sie die Ställe erreichten, sprang sie leichtfüßig vom Pferd und verschwand im Haus.
    Kurz darauf erschien sie wieder, in dunklen Männerkleidern wie die Guerillakämpfer, die Max in Spanien gesehen hatte. Er musterte sie eindringlich. Es fiel ihm schwer, diese neue Caro mit der sinnlichen Liebhaberin in Einklang zu bringen, die einen großen Teil der vergangenen Stunden in seinen Armen verbracht hatte.
    Sie hatte vier Pistolen bei sich, von denen sie ihm zwei reichte.
    „Sind sie geladen?“ erkundigte er sich und nahm auch den Beutel Schießpulver sowie die Munition von ihr.
    „Sicher.“ Mit grimmiger Entschlossenheit schwang sie sich in den Sattel ihres Pferdes und sagte an John gewandt, während sie aus dem Hof ritten: „Ich habe nachgedacht... wir sollten Kapitän Biddick auch noch zu Hilfe holen, falls wir den Newhams aufs Meer folgen müssen.“
    Als John nickte, trieb Caro ihr Reittier an, und die beiden ehemaligen Kavallerieoffiziere folgten ihr.
    Sie teilten sich auf, als sie in der Stadt ankamen - John begab sich zu Kapitän Biddick, während Caro und Max Santos Verra holen gingen.
    Sie weckten Verra und erklärten ihm rasch die Lage. Der Spanier grinste, so dass seine Zähne in dem dunklen Gesicht aufstrahlten. Er bat um einen Augenblick, um sich anzuziehen.
    Kurz darauf trafen sie sich mit den beiden anderen vor der Taverne, wo sie absaßen und ihre Pferde festbanden.
    „Wir müssen leise sein“, flüsterte Caro. „Auf dem Wasser trägt der Schall weiter.“
    Dann schlichen sie die steilen Kopfsteinpflastergasse hinab zum Hafen, wo sie hinter dem letzten Gebäude stehen blieben, um nicht gesehen zu werden, und spähten den Hügel hinunter.
    Das dunkle Wasser schimmerte im Mondlicht. Schweigend streckte Verra den Arm aus und deutete auf etwas. Max begriff sofort, was er meinte.
    Von den unzähligen Booten, die vor Anker lagen, brannten nur an einem kleinen Zweimaster die Lichter. Lichter, die sich entrollende Segel beleuchteten.
    „Es verhält sich so, wie Sie vermutet haben“, stieß Verra grimmig hervor. „Die Newhams sind zum Aufbruch bereit.“

11. KAPITEL
    Lautlos trat Max in den schützenden Schatten zurück, und die anderen folgten ihm.
    „Um unsere Spione zu ergreifen“, sagte er leise, „müssen wir an Bord des Schoners gelangen und ihn in unsere Gewalt bringen.“
    „Ohne gesehen zu werden“, fügte Caro hinzu.
    „Wenn wir ein kleines Ruderboot nehmen, werden wir vermutlich nicht entdeckt“, bemerke Santos Verra.
    „Ich kann rudern, trotz meiner Behinderung“, meldete sich John Yates freiwillig. „Aber ich sollte es sein, der Darnelle stellt.“
    Verra nickte. „Der Rest von uns geht an Bord, während Yates im Boot bleibt. Wenn wir alles unter Kontrolle haben, kann er nachkommen.“
    „Und dann?“ fragte Max.
    „Dann nehmen wir die Newhams fest“, erwiderte Yates mit grimmiger Miene. „Im Namen der Krone.“
    „Hat Sir Gawain das Recht dazu?“
    „Ihm untersteht alles und jedermann in diesen Gewässern.“ „Wir sollten nach Beweisen gegen sie suchen“, warf Caro ein. „Besonders die Liste, die Darnelle geschrieben hat. Das wird reichen, um Sir Gawain von ihrer Schuld zu überzeugen.“
    „Ja“, stimmte Yates ihr zu. „Dann bringen wir sie auf

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