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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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die Burg, wo Sir Gawain entscheiden kann, wie am besten mit ihnen zu verfahren ist.“ An Max gewandt, fügte er hinzu: „Sir, Sie sollten das Kommando übernehmen.“
    Max zog eine Augenbraue hoch und rechnete mit Einwänden, aber die anderen stimmten sogleich zu. „Gut. Mit wie heftiger Gegenwehr haben wir zu rechnen?“
    „Ich kenne den Kapitän des Schoners“, erklärte Kapitän Biddick. „Er wird nicht viel Widerstand leisten.“
    „Die Newhams aber vermutlich schon“, sagte Caro.
    Max sah sie an. „Kannst du mit Darnelle fertig werden?“
    „Das will ich hoffen.“
    „Dann übernehme ich ihren Bruder Peter. Biddick, Sie kümmern sich um den Kapitän, und Sie, Verra, dürfen den Rest der Mannschaft haben.“
    Verra grinste breit. „Es wird mir ein Vergnügen sein.“
    „Wir sollten jetzt gehen“, sagte Caro und deutete auf den Schoner.
    Das Schiff hatte sich in Bewegung gesetzt. Es gab nur eine leichte Brise, was für sie von Vorteil war, da die Segel nahezu schlaff hingen. Aber es fuhr schon auf die schmale Hafenausfahrt zu, bereit, den trügerischen Riffen zu beiden Seiten auszuweichen.
    Einer nach dem anderen schlichen sie den schmalen, gewundenen Pfad hinab. Max überließ Verra die Führung, der sich im Hafen sogleich auf die Suche nach einem Boot machte, das ihren Zwecken genügen würde. Caro erweckte den Eindruck, als wüsste sie genau, was sie tat, als sie Verra ruhig zur Hand ging.
    Sie übernahm das Steuer, während die Männer die Ruder ergriffen. John Yates ruderte mit grimmiger Entschlossenheit und mit zusammengebissenen Zähnen. Das Boot schnitt durch das dunkle Wasser, und das leichte Klatschen der eintauchenden Ruder war das einzige Geräusch.
    Auf Max’ Zeichen hin verlangsamten sie das Tempo, als sie auf der Seite des Segelschiffes angekommen waren. Ein Enterhaken baumelte backbord über die Reling und bot ihnen die ideale Voraussetzung, an Bord zu gelangen.
    Verra ging voraus, kletterte das Seil hinauf, spähte über die Reling und bedeutete ihnen dann, ehe er sich darüber schwang, dass die Luft rein war.
    Max war der Nächste. Nachdem er sich lautlos auf das Deck fallen gelassen hatte, versteckte er sich sofort hinter ein paar Fässern, die am Hauptmast festgezurrt waren. Er konnte keine Spur von den Newhams entdecken, nur etwa ein halbes Dutzend Männer an den Segeln und Tauen. Der Mann am Steuerrad, der auf Spanisch Anweisungen brüllte, war eindeutig der Kapitän des Schiffes.
    Max überlegte, ob Caro wohl Schwierigkeiten mit dem Seil haben würde, aber sie erschien fast im selben Augenblick neben ihm.
    Nach ihr folgte Kapitän Biddick. Wie geplant blieb Yates im Boot, bis sie ihm eine Strickleiter zuwerfen konnte. In dem Augenblick, da Biddick an Bord war, gab Max das Signal, anzufangen.
    Er selbst überquerte das Deck, schlich sich von hinten an den Kapitän heran und hielt ihm den Lauf seiner Pistole in den Nacken.
    „Señor, übergeben Sie mir Ihr Schiff, wenn’s recht ist, und raffen Sie die Segel. Sir Gawain Olwen möchte Ihre Passagiere befragen.“
    Ein erstauntes Grunzen war der einzige Protest, den der Mann hören ließ. Er gehorchte unverzüglich, und seine Mannschaft tat es ihm nach und ergab sich kampflos.
    Max überließ es Biddick, den spanischen Kapitän zu bewachen, und ging zu Caro, die an der Luke zur Kajütentreppe stand. Auf der Suche nach den Newhams stieg Max vor ihr die Stufen hinab.
    Sie fanden Darnelle und ihren Bruder in der ersten Kabine, wo sie an einem Tisch saßen und ein Glas Wein genossen - wahrscheinlich zur Feier des Tages. Aber das selbstzufriedene Lächeln auf ihren Gesichtern wich einer besorgten Miene, als sie aufschauten und Caros beide Pistolen auf sich gerichtet sahen.
    Peter stand auf und machte eine Bewegung, als wollte er fliehen, aber der Anblick von Max’ Pistolen, die auf seine Brust zielten, bewirkte, dass er es sich noch einmal anders überlegte. Mit erhobenen Händen sank er auf seinen Stuhl zurück.
    „Was soll das bedeuten?“ erkundigte Darnelle sich mit schriller Stimme.
    „Ich denke, das wissen Sie“, erwiderte Caro scharf.
    Eine Pistole in den Bund ihrer Hosen steckend, begann sie, die Kabine zu durchsuchen, wobei sie sich Danielles Retikül und Manteltaschen zuerst vornahm.
    „Das ist unerhört! “ protestierte sie, gerade als John Yates eintrat.
    Er hatte zwei Seile dabei; mit dem einen fesselte er Danielles Hände trotz ihrer lautstarken Einwände. Max sah sie zusammenzucken, als die Knoten fester gezogen

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