Insel der Versuchung

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Autoren: Nicole Jordan

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Geheimhaltung vor.“
    Der seltsame Ton in seiner Stimme entging ihr nicht, und sie setzte sich unbehaglich im Sattel auf. „Ich bin mir sicher, du begreifst, warum wir unsere Aktivitäten nicht allgemein bekannt machen wollen. Und vielleicht bestraft Sir Gawain auch Danielle und ihren Bruder überhaupt nicht, sondern entscheidet, sie nach England zurückkehren zu lassen. In dem Fall wird ihnen jemand folgen. Und er wird unsere Agenten in England in Alarmbereitschaft versetzen. Jetzt, da wir vorgewarnt sind, werden wir wachsamer sein.“
    Eine lange Pause entstand, ehe Max sprach. „Sag mir, was genau ist ein Wächter?“
    Für einen Moment setzte Caros Herzschlag aus. „Es ist nur ein Name, den wir unserer Abteilung des Außenministeriums gegeben haben.“
    Sie war sich nicht sicher, ob Max ihre Erklärung akzeptierte, denn er musterte sie eindringlich in der Dunkelheit. Und seine nächsten Worte boten auch keinen Trost.
    „Eure Abteilung scheint mir überaus gut organisiert, und Sir Gawain scheint über große Mittel zu verfügen. Gehört ihr überhaupt zum Außenministerium?“
    „Ja, natürlich.“ Das wenigstens war keine Lüge.
    „Ich finde es erstaunlich, dass ein Zweig des Außenministeriums seinen Sitz auf einer kleinen Mittelmeerinsel haben soll.“ „Ich dachte, das hätte ich schon erklärt. Unsere Nähe zu Europa ist ein großer Vorteil, wenn auch unsere abgeschiedene Lage manchmal stört.“
    „Ist da noch mehr, was du nicht verrätst?“
    „Das wirst du Sir Gawain fragen müssen“, erwiderte Caro ausweichend.
    „Wird er mir meine Fragen beantworten?“
    „Er hat dir eine Stelle bei uns angeboten. Wenn du dich entschließt, sie anzunehmen, dann wird er dir mit Sicherheit alles sagen, was du wissen willst.“
    „Aber vorher nicht?“
    „Das bezweifle ich.“
    Sie wünschte, sie könnte Max’ Verdacht zerstreuen, aber sie durfte ihm nicht auf eigene Verantwortung, ohne Sir Gawains Wissen, von den Wächtern erzählen. Max hatte heute Nacht ihre Vermutung bestätigt, dass er der geborene Beschützer war und einen ausgezeichneten Wächter abgeben würde.
    Wenn er die Geschichte und die wahren Ziele des Ordens erfuhr und die Bedeutung und Wichtigkeit dessen, was sie taten, erkannte, dann würde er ihnen vielleicht eher beitreten.
    „Ich werde aber mit Sir Gawain darüber reden“, sagte Caro. „Er wird in deinem Fall vielleicht eine Ausnahme machen, bedenkt man, wie sehr du uns schon geholfen hast.“
    Eine Stunde später bekam Caro endlich die Gelegenheit, mit Sir Gawain unter vier Augen zu sprechen. Nachdem die Newhams in seiner Burg abgeliefert und ausgiebig befragt worden waren, konnte Caro den Baronet zur Seite nehmen und ihre Gründe vortragen.
    Zu ihrer Erleichterung begleitete er sie zu dem Empfangssalon, in dem Max wartete.
    „Mr. Leighton, ich möchte Ihnen meinen Dank aussprechen“, erklärte er, als Max sich bei seinem Eintreten erhob, „für den großen Dienst, den Sie uns heute erwiesen haben. Miss Newham und ihr Bruder hätten uns ernsthaft schaden können. Unsere Missionen im Geheimen auszuführen, ist der Schlüssel zu unserem Erfolg, und die Identität unserer Mitglieder zu offenbaren, würde unsere Wirksamkeit gravierend einschränken, nicht zu erwähnen, dass sie dadurch auch zum Opfer von Anschlägen werden könnten.“
    „Und hat sie den Namen ihres Auftraggebers verraten?“
    „In der Tat. Ein Engländer, behauptet sie. Man muss abwarten, ob ihre Behauptung der Wahrheit entspricht, aber unsere Agenten in England werden es überprüfen, so dass wir Schritte unternehmen können, um uns zu schützen. Bis wir wissen, dass die Newhams keine Bedrohung darstellen, werden sie hier unter Arrest bleiben.“
    Sir Gawain machte eine Pause. „Caro hat mich überzeugt, dass Sie eine umfassendere Erklärung verdienen, als Sie bislang erhalten haben. Und da wir hoffen, Sie zu überreden, uns beizutreten, ist es an der Zeit, Ihnen zu zeigen, worum es uns geht. Caro, möchten Sie das übernehmen?“
    „Ja“, antwortete sie sofort.
    Max konnte einen Anflug von Stolz in ihrer Stimme wahrnehmen, während Sir Gawains Ton ernst blieb. „Ich glaube, Sie verstehen, dass wir Sie zu absoluter Geheimhaltung verpflichten müssen, Mr. Leighton. Was Sie gleich sehen werden, ist ein heiliger Schatz, der uns anvertraut ist. Wir werden reden, wenn
    Sie wieder zurück sind.“
    Max nickte leicht verwundert, aber er war bereit, das Spiel mitzuspielen.
    Er begleitete Caro aus dem Zimmer und