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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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wurden. Yates schien es große Befriedigung zu bereiten, dass sie ihm ausgeliefert war, aber solange er sich beherrschte und ihre Gefangene nicht verletzte, entschied Max, hatte sich Yates die Ehre verdient, sein trügerisches Liebchen selbst zu befragen.
    In dem Moment öffnete Caro einen Koffer, der unter der Koje verstaut gewesen war, und holte einen Lederbeutel heraus, in dem sich ein Blatt Papier befand. Darnelle wurde verdächtig still, als Caro ihren Fund überflog.
    Sie zeigte das Blatt Yates, der grimmig nickte und die brünette Schöne aus zusammengekniffenen Augen anschaute.
    Trotzig hob Darnelle das Kinn. „Wessen werde ich beschuldigt? Ich habe kein Verbrechen begangen“, erklärte sie hochmütig.
    „Vielleicht kein Verbrechen, aber betrogen hast du mich dennoch“, erwiderte John bitter, aber beherrscht.
    „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    Er betrachtete sie voller Verachtung. „Du dachtest, du könntest mich zum Narren halten, meine Liebe. Aber das Journal, das du so eifrig studiert hast, war gefälscht.“
    Für einen Augenblick stand ihr reizender Mund offen. „Ich war einfach nur neugierig“, versetzte sie und hatte sich sogleich wieder gefangen.
    „Was hast du gesucht? Eine Namensliste?“
    Darnelle schwieg starrsinnig.
    „Für wen arbeitest du?“
    „Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“
    „Dann wirst du eben gleich alles Sir Gawain gestehen. Wir werden sehen, wie gemütlich du die Verliese im Keller der Burg finden wirst. Du wirst dort so lange bleiben, bis du uns deinen Auftraggeber verrätst.“
    „Ihr könnt mich nicht gegen meinen Willen festhalten!“
    John lächelte freudlos. „Ich widerspreche einer Dame nur äußerst ungern, aber wir können das sehr wohl.“
    „Ich werde eine Petition an den Gouverneur-Lieutenant der Insel richten.“
    „Bitte, wenn du willst. Du wirst entdecken, dass auf Kyrene Sir Gawains Wort Gesetz und der Gouverneur seinen Wünschen gegenüber überaus aufgeschlossen ist. Du solltest übrigens bedenken, dass Sir Gawain dich für den Fall, unkooperativ zu sein, auch in die Strafkolonie nach Australien verschiffen lassen kann. Nachdem du monatelang zusammen mit anderen Verurteilten eingesperrt gewesen bist, wirst du sicher nur zu gerne reden.“
    Danielles Augen füllten sich bei dieser Drohung mit Unbehagen, und sie wandte den Blick ab.
    Nachdem er die Knoten ein letztes Mal überprüft hatte, ging er zu ihrem Bruder weiter, der die ganze Zeit still auf seinem Stuhl gesessen hatte. Als er aber nach Peters Händen griff, sprang dieser mit einem Mal auf, schob John aus dem Weg und rannte zur Tür.
    Caro zielte mit ihrer Pistole auf seinen rechten Oberschenkel und hätte geschossen, wenn Max ihn nicht am Arm gepackt hätte. „Kein Grund zu schießen. Lass ihn gehen.“
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu, denn sie war über sein Einschreiten alles andere als begeistert.
    „Er kommt nicht weit.“
    Max sollte Recht behalten. Als sie Darnelle aus der Kabine an Deck brachten, fanden sie Peter Newham mit dem Gesicht nach unten auf den Planken liegend, während Santos Verra grinsend über ihm stand und ihn mit einem Fuß im Kreuz zu Boden drückte.
    Kapitän Biddick wirkte genauso heiter, als er Peter auf die Füße zerrte und ihn fesselte. Dann verfrachteten sie ihre verstimmten Gefangenen in das kleine Boot und ruderten sie an Land.
    Sie setzten die Newhams in die von Verra herbeigeschaffte Kutsche, Kapitän Biddick und John als Bewacher dazu, während Verra auf den Kutschbock stieg und sie zur Burg fuhr.
    Caro und Max ritten hinter der Kutsche her.
    Inzwischen war der Mond untergegangen, und die Sterne schimmerten wie Diamanten am samtschwarzen Firmament. Alles war still. Nur das Rattern der Kutschenräder und der Hufschlag der Pferde vor ihnen war zu hören.
    Caro fühlte, wie eine Welle der Müdigkeit sie zu überwältigen drohte, in die sich aber auch Erleichterung mischte, dass es ihnen gelungen war, die Flucht der Newhams zu verhindern.
    „Wird Sir Gawain sie lange festhalten?“ fragte Max unvermittelt.
    „So lange, wie es dauert, um herauszubekommen, was sie gesucht haben und in wessen Auftrag sie handelten.“
    „Werden sie nach Australien gebracht?“
    „Vermutlich nicht, obwohl Sir Gawain ihnen unter Umständen damit drohen wird.“
    „Aber sie werden nicht wegen Spionage vor Gericht gestellt.“
    „Nein“, antwortete Caro. „Wir wollen die öffentliche Aufmerksamkeit eines Gerichtsverfahrens vermeiden.“
    „Ihr zieht

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