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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Leben. Eine logische Entwicklung, nicht wahr?
    Als sie diesen Antrag zum ersten Mal gehört hatte, hatte sie ruhig, ja beinahe unterwürfig mit dem Kopf genickt. Es machte sie wütend und erfüllte sie mit Scham, wie gerne ein Teil von ihr auch zu Aidans Vorschlag Ja und Amen gesagt hätte.
    Aber inzwischen war sie eine andere. Eine deutlich andere. Sie stand im Begriff, etwas aus sich zu machen, und dieses Vorhaben brächte sie wahrhaftig zu Ende! Ohne dass ein Mann sie bei der Hand nahm und sanft führte, weil sie es allein nicht schaffte.
    »Die Zeit hier ist schön, Aidan«, sagte sie nun gefasst, drehte sich wieder zu ihm um und betrachtete reglos sein im Mondlicht schimmerndes Gesicht. »Mit dir ist es schön. Aber diese Monate sind noch kein ganzes Leben, und ich möchte mir ein neues Leben aufbauen – etwas aus meiner Existenz und mir selbst machen.«
    »Dann baue etwas mit mir auf!« Das plötzliche Gefühl
größter Verzweiflung überraschte und verwirrte ihn. »Schließlich hast du mich gern, Jude.«
    »Sicher habe ich dich gern.« Irgendwie gelang es ihr, ihre Stimme weiter ruhig zu halten, obgleich das dunkle, blubbernde Gebräu in ihrer Seele weiter an die Oberfläche drängte. »Aber die Ehe ist eine ernste Angelegenheit, Aidan. Ich war schon mal verheiratet, du hingegen nicht. Und ich habe nicht die Absicht, eine solche Bindung noch einmal einzugehen.«
    »Das ist ja wohl vollkommen lächerlich.«
    »Ich bin noch nicht am Ende.« Inzwischen klang sie eisig, stahlhart. »Eine solche Bindung werde ich nicht noch einmal eingehen«, wiederholte sie den Satz, »solange ich nicht darauf vertraue, dass ich selbst, der Mann und die Umstände unserer Eheschließung Dauerhaftigkeit garantieren. Ich lasse mich nicht noch einmal einfach abschieben.«
    »Denkst du, dazu wäre ich jemals im Stande?« Wütend packte er ihre Arme und hielt sie wie in einem Schraubstock. »Du stehst hier und vergleichst mich mit dem Bastard, der seinen dir gegenüber abgelegten Treueschwur skrupellos gebrochen hat?«
    »Einen anderen Vergleich habe ich nicht. Tut mir Leid, wenn dich das aufbringt. Aber augenblicklich ist mir absolut nicht nach heiraten zu Mute. Vielen Dank für dein Angebot, aber jetzt muss ich zurück ins Haus. Ich habe meine Gäste bereits allzu lange vernachlässigt.«
    »Zum Teufel mit den Gästen! Erst klären wir diese Angelegenheit.«
    »Da gibt es nichts zu klären.« Ein starres Lächeln auf den Lippen, machte sie sich von ihm los. »Falls ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe, wiederhole ich es noch mal. Es gibt keine Heirat, Aidan, aber danke für das Angebot!«
    Während dieser Abfuhr explodierte in der Ferne lauter
Donner, und ein leuchtend greller Blitz versprühte blendend weiße Funken am plötzlich dunklen Nachthimmel. Zu dem von einer peitschenden Böe ausgelösten Geschepper ihrer Glockenspiele drehte sie sich um und marschierte entschlossen Richtung Haus.
    Seltsam, dachte sie, diese Töne waren die Vertonung der wilden, bitteren Gefühle, die sie mit einem Mal empfand.
    Aidan starrte ihr reglos nach. Ihr Nein hatte ihn vollkommen aus den Angeln gekippt. Wo er sie doch liebte! Sie war die einzig Richtige für ihn… für alle Zeiten!
    Der plötzlich aufbrausende Wind zerrte an seinen Haaren, und die Luft erbebte unter dem nächsten grellen Blitz. Er stand inmitten des aufkommenden Sturms und kämpfte um einen klaren Kopf.
    Sie brauchte natürlich etwas Zeit und Überredung. Das war es. Das musste es sein, dachte er, während er die Hand auf sein wundes Herz legte. Der Schmerz, den er empfand, war etwas völlig Neues, die ihm die Kehle zuschnürende Panik machte ihn nervös. Sie würde sich besinnen, ja, freilich würde sie das. Jeder Trottel konnte sehen, dass sie einander brauchten.
    Er müsste ihr ganz einfach beweisen, dass sie hier glücklich würde, dass sie bei ihm bestens aufgehoben war. Dass er sie niemals fallen lassen würde, so, wie sie schon einmal fallen gelassen worden war. Der Schrecken saß zu tief in ihr. Wahrscheinlich fühlte sie sich überrumpelt; aber nun, da sie wusste, was er wollte, würde sie sich bestimmt an die Vorstellung gewöhnen.
    Dafür müsste er sorgen.
    Ein Gallagher floh nicht gleich nach der ersten Niederlage aus der Arena! Ein Gallagher besaß Zähigkeit und Biss. Jude Frances Murray würde herausfinden, welche Ausdauer ein Gallagher besaß.
    Entschlossen kehrte auch er zurück in das bunte Treiben.
Falls er den Kopf gehoben hätte, hätte er

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