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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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herunter. »Also – ich weiß nicht, ob ich ihn geliebt habe. Um Himmels willen – wie schrecklich, wie grauenhaft! Und es wird mir jetzt erst klar. Ich habe keine Ahnung, ob ich William überhaupt geliebt habe …«
    »Tja, ich denke, er war ein Schwein, und du hättest ihm erst in den Hintern treten und dann die Hunde auf ihn hetzen sollen – ob du ihn geliebt hast oder nicht.« Darcy nahm sich eins von Mollie O’Tooles selbst gebackenen Schokoladenplätzchen und schmatzte genussvoll. »Eins verspreche ich euch – in der Tat schwöre ich hier und jetzt einen heiligen Eid darauf –, mit was für einem Mann auch immer ich zusammen sein werde, wann auch immer das sein wird, bin ich diejenige, die die Sache beendet! Falls es zu einem Ende
kommt. Und wenn er versuchen sollte, mich abzuschieben, bevor ich dazu bereit bin, wird er für den Rest seiner Tage dafür zahlen!«
    »Frauen wie du werden nicht verlassen«, warf Jude entschieden ein. »Du bist die Art von Frau, für die ein Mann jemanden wie mich verlässt.« Entsetzt hielt sie den Atem an. »Ich wollte nicht – ich habe damit nur sagen wollen …«
    »Mach dir keine Gedanken. Meiner Ansicht nach klang das durchaus wie ein Kompliment.« Mehr erfreut als beleidigt täschelte Darcy Jude begütigend den Arm. »Außerdem denke ich, dass deine lose Zunge ein Zeichen dafür ist, dass du inzwischen genug Wein getrunken hast, um mich mit deinen Kleidern spielen zu lassen. Nehmen wir doch das ganze Zeug mit rauf!«
    Jude wusste nicht, was sie davon halten sollte. Vielleicht lag es daran, dass sie nie eine Schwester gehabt hatte, die einfach in ihrem Kleiderschrank herumwühlte. Und auch keine ihrer Freundinnen hatte, abgesehen von den normalen Kommentaren zu einer neuen Jacke oder Hose, je ein besonderes Interesse an ihrer Garderobe gezeigt.
    Mit ihrer Vorliebe für gute Stoffe und klassische Linien hatte sie sich selbst auch nie als besonders modebewusst gesehen.
    Doch die gedämpften Entzückensschreie von der Stelle, an der Darcy ihren Kopf in den Schrank gesteckt hatte, erweckten den Eindruck, als besäße Jude die Garderobe eines Models.
    »Oh, seht euch nur diesen Pullover an! Echtes Kaschmir.« Darcy riss einen jagdgrünen Rolli aus dem Schrank und hielt ihn sich selig an die Wange.
    »Ein gutes Stück zum Kombinieren«, meinte Jude und beobachtete mit offenem Mund, wie Darcy ihren eigenen Pullover über den Kopf streifte.
    »Mach es dir lieber bequem!« Brenna streckte sich auf
dem Bett aus, kreuzte die Beine und nippte gut gelaunt an ihrem Wein. »Das Spektakel wird sicher eine Weile dauern.«
    »Weich wie ein Kinderpopo!« Beinahe hätte Darcy, als sie sich vor dem Spiegel aufbaute, vor lauter Seligkeit geschnurrt. »Fantastisch, auch wenn die Farbe ein bisschen zu dunkel für mich ist. Ich denke, er passt besser zu dir, Brenna.« Fröhlich zog sie den Pullover wieder aus und warf ihn auf das Bett. »Probier du ihn mal an!«
    Geistesabwesend befingerte Brenna einen Ärmel des Rollis. »Fühlt sich echt gut an.«
    Jude setzte sich ebenfalls aufs Bett und beobachtete, wie Darcy nach einer cremefarbenen Seidenbluse griff. »Im anderen Schlafzimmer habe ich noch mehr.«
    Darcy hob den Kopf wie ein Wolf, der plötzlich ein Lamm wittert. »Noch mehr?«
    »Ja, hmmm, leichtere Kleider und ein paar Cocktailsachen, die ich mitgebracht habe für den Fall …«
    »Bin sofort wieder da!«
    »Jetzt hast du es geschafft«, erklärte Brenna trocken, als Darcy aus dem Raum stürzte. »Die wirst du nie wieder los.« Sie stellte ihr Weinglas auf den Boden und öffnete die Knöpfe ihrer Bluse. Als aus dem Nebenzimmer ein lauter Freudenschrei ertönte, rollte Brenna mit den Augen und zog den grünen Rolli über den Kopf.
    »Oh, der ist wirklich wunderbar!« Von der weichen Wärme der Wolle ehrlich überrascht, schwang Brenna sich vom Bett und trat vor den Spiegel an der Wand. »In dem Ding sieht es beinahe aus, als hätte ich so was wie einen Busen.«
    »Du hast eine tolle Figur.«
    Obgleich sie niemals der Eitelkeit hätte bezichtigt werden können, wand und drehte sich Brenna vor dem Spiegel. »Es ist wirklich nett, einen Busen zu haben. Ich glaube, meine Schwester Maureen hat meinen mitgeerbt. Dabei hätte ich
als die Älteste von uns Geschwistern ein größeres Anrecht darauf gehabt !«
    »Da hilft bestimmt nur ein vernünftiger BH.« In ein schwarzes Cocktailkleid gehüllt und einen Haufen anderer Kleider über den Armen, tänzelte Darcy aus dem Nebenraum herbei.

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