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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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heiratete, den Janya je geliebt hatte.

18. KAPITEL
    A m Freitagabend schaute Lee vorbei, um sich zu erkundigen, wie die Woche gelaufen war, und Tracy lud ihn ein, mit ihr auf der Terrasse zu sitzen. Er hatte eine Flasche Wein mitgebracht, um ihren erfolgreichen Start in den neuen Job zu feiern, und sie machte geräucherte Austern auf und richtete Cracker an.
    „Heute funktionierte der Zeitplan richtig gut“, erzählte sie, nachdem sie kurz berichtet hatte, was die Kinder so gemacht hatten. Das Team und die Teilnehmer des Sommercamps hatten sich gut aufeinander eingespielt. „Sie haben sich ohne viel Aufhebens innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster bewegt. Wir haben die Kinder für Sport und Schwimmen in verschiedene Gruppen eingeteilt – je nachdem, was sie leisten können. Ich hatte sogar eine Kunstlehrerin an der Hand, aber leider hat sie ein besseres Jobangebot bekommen, ehe ich mich wieder mit ihr in Verbindung setzen konnte.“
    „Und wie sieht der Kunst-Plan für nächste Woche aus?“
    „Ich glaube, wir werden mit Muscheln arbeiten. Ich habe einige Styroporkugeln besorgt, die die Kinder mit Muschelschalen bekleben können. Das ist das Beste, was mir so spontan eingefallen ist. Kunst ist nicht so mein Ding. Wenn ich niemanden finden kann, der die Lücke ausfüllt, werde ich versuchen, einige ortsansässige Künstler zu bestechen, damit sie sich die Stelle teilen. Sie verdienen vermutlich mehr damit, wenn sie samstags am Strand mit Serviettentechnik verzierte Flaschen oder gehäkelte Teewärmer verkaufen, aber ich werde es zumindest probieren.“
    Sie legte das Fleisch einer Auster auf einen Cracker und schob ihn in den Mund. „Ein Mädchen hat aufhören müssen. Sie hat eine Chlor-Allergie. Da das gesamte Freizeitzentrum praktisch danach riecht, ist die Allergie ausgebrochen, und das Mädchen musste flüchten.“
    „Das ist nicht gut.“
    Lee trug wieder Blau. Tracy fragte sich, ob ihm jemand gesagt hatte, dass er das tun solle.
    „Das ist mein Stichwort“, sagte sie und konzentrierte sich wieder auf die Unterhaltung, ehe sie noch anfing, schwer zu atmen. „Wir hätten jetzt einen Platz für Olivia. Warum schreibst du sie nicht ein, Lee? Wir haben eine Warteliste für jüngere Kinder, aber kein Kind könnte den Platz des Mädchens, das gegangen ist, so gut einnehmen wie Olivia. Sie ist genauso alt wie die Kleine.“
    „Ich habe darüber nachgedacht. Aber ich mache mir Sorgen um Alice.“
    „Das tägliche Programm geht bis um drei – also gibt es keinen Unterschied zum normalen Schulalltag. Und ich habe Olivia am Mittwoch gesehen, und sie hat gesagt, dass ihr langweilig sei. Dabei haben die Ferien gerade erst begonnen.“
    „Sie sollte sich nicht bei dir beklagen.“ Er klang verärgert.
    Lee war ein strenger Vater. Olivias Benehmen war tadellos, und sie war ein Kind, das sich davor hütete, Ärger zu machen. Tracy fragte sich, was genau bei ihnen zu Hause ablief und wie Lee es anstellte, seiner Tochter diesen Gehorsam beizubringen, ohne sie dabei einzuschüchtern.
    „Sie hat sich nicht beklagt“, versicherte sie. „Ich habe gefragt, wie es ihr gehe. Und ich weiß, dass man hier nicht besonders viel erleben kann, außer Möwen zu beobachten oder Winkerkrabben zu jagen.“ Sie schenkte ihm das Lächeln, das sie als Teenager stundenlang vor dem Spiegel geübt hatte. „Ich habe ihr außerdem versprochen, dich zu fragen, ob sie sich Ohrlöcher stechen lassen darf. Das war meine Idee, nicht ihre, aber es würde so niedlich aussehen. Zumal doch jetzt ihre Haare kurz sind und die Ohren frei.“
    „Hat sie sich auch über ihre Haare beklagt?“
    Sie war nicht gerade glücklich über den Gesprächsverlauf. „Olivia jammert nicht. Wie gesagt, die Ohrringe waren meine Idee.“
    „Sie war unglücklich mit ihrem Haar, aber ich glaube, sie hat sich jetzt damit abgefunden. Muss ich mich an solche Dinge gewöhnen, wenn sie ein Teenager wird?“
    „Wenn sie ein Teenager wird, dann wird sie dich wahrscheinlich einfach ignorieren.“
    „Oh, das glaube ich kaum …“
    Sie lachte. „Böser alter Lee. Wie auch immer. Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst. Sie bewahrt immer einen kühlen Kopf. Sie ist ein tolles Kind.“
    „Also willst du sie wirklich in dem Programm haben?“
    „Sie wird einen guten Einfluss auf die anderen ausüben. Vielleicht kann sie sogar Bay Egan ein bisschen Benehmen beibringen.“
    „Ich werde darüber nachdenken.“ Dabei beließ er es und fing an, ihr von seiner

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