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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Schlagsahne und Erdbeeren brachte. Tracy beugte sich vor, um Janya ins Ohr zu flüstern: „Das können Sie bedenkenlos essen – solange Sie kein Problem mit Eiern haben.“
    „Heute Abend esse ich sie, danke.“
    „Wir werden es schon noch kapieren“, versprach Tracy.
    Sie nahmen ihre Dessertteller mit ins Wohnzimmer. Alice trug vorsichtig ein Tablett mit einem silbernen Kaffeeservice herein und stellte es auf den Tisch. Sie füllte Kaffee in feine Porzellantassen. Sogar Olivia bekam ein wenig, allerdings mit sehr viel Milch.
    Die Frauen lobten die Gastgeberin und widmeten sich dann dem Kuchen. Als es still wurde im Zimmer, räusperte Tracy sich.
    „Erinnern Sie sich an die Unterhaltung vom Sonntagabend? Unsere Vermutung, dass es sich bei Herb und Clyde um ein und denselben Mann handeln könnte?“
    Sie erhielt eine Reihe von Antworten, aber alle konnten sich erinnern.
    „Tja, in dieser Woche habe ich herausgefunden, dass ich im Internet nachprüfen kann, ob ein Mann namens Herbert Lowe Krause auf einem Militärfriedhof beigesetzt worden ist.“
    Wanda blickte auf. „Und?“
    „Ich hatte kein Glück.“
    „Oh …“ Janya klang enttäuscht.
    „Aber dann ist mir wieder eingefallen, was Alice gesagt hat – dass die Familien ihre Söhne in der Nähe haben wollten, an Orten, wo sie sie besuchen konnten. Also habe ich bei allen Friedhöfen in Montgomery angerufen, für die ich die Telefonnummern finden konnte, und habe um Hilfe gebeten. Heute Nachmittag, als ich nach Hause kam, hatte ich dann einen Rückruf auf meiner Mailbox. Ein Herbert Lowe Krause, der am gleichen Tag wie unser Herb geboren ist, liegt auf dem Greenwood Cemetery begraben. Er ist 1943 auf Sizilien gefallen, und sein Leichnam wurde nach dem Krieg auf Wunsch seiner Familie nach Montgomery überführt.“
    „Also, das ist doch der Beweis. Clyde war auch in Sizilien“, entgegnete Wanda. „Es stand auf seinen Entlassungspapieren.“
    „Dann hatten wir recht. Und was noch wichtiger ist: Jetzt können wir sicher sein, dass der Herb, den wir kannten, unter falschem Namen gelebt hat und dass er eigentlich Clyde Franklin hieß.“
    Janya dachte laut nach. „Und dann wollte Clyde aus irgendwelchen Gründen verschwinden. Er brauchte einen neuen Namen und eine neue Identität. Also erinnerte er sich an den Krieg und übernahm einfach Herbs Namen.“
    Wanda hob die Hand. „Gut, eine Sache ist jetzt wichtig. Wir müssen eine Entscheidung treffen. Wollen wir den Mann Clyde oder wollen wir ihn weiterhin Herb nennen? Ich bin für Herb, denn der echte Herb ist tot, und somit ist es ihm egal, und Herb ist der Name, unter dem wir unseren Nachbarn kannten.“
    „Ich bin ebenfalls für Herb – einfach weil wir ihn immer so genannt haben“, sagte Tracy. „Alles, was wir über den echten Herb wissen müssen, ist uns nun bekannt. Und wir wissen, dass Herb nur ein Name ist, den unser Herb sich zu eigen gemacht hat.“
    „Oder vielmehr gestohlen hat“, erwiderte Wanda. „Ein Hühnchen ist immer noch ein Hühnchen, auch wenn es gerupft ist. Ich will Sie ja jetzt nicht übertrumpfen oder so, aber tatsächlich habe ich selbst auch einiges herausgefunden. Ich schätze, ich sollte Kennys Hilfe in Anspruch nehmen, solange er noch da ist. Er kann sich ruhig mal nützlich machen.“
    „Mal ehrlich: Sprechen Sie auch so über den Mann, wenn Sie mit ihm zusammen sind?“, wollte Tracy wissen.
    „Sprechen?“ Wanda lachte kurz freudlos auf. „Haben Sie noch mit Ihrem Exmann gesprochen, kurz bevor Sie von ihm geschieden wurden?“
    „C J war viel zu beschäftigt mit seinen Anwälten. Die letzte echte Unterhaltung haben wir an dem Tag geführt, als er mir gestanden hat, dass das Leben, das ich bisher kannte, zu Ende sei. Danach habe ich ihn kaum noch allein zu Gesicht bekommen.“
    „Und wenn Sie ihn mal allein gesehen haben, waren Sie zu wütend, um mit ihm zu reden“, mutmaßte Wanda. „Habe ich recht?“
    Tracy war sich nicht sicher, welche Gefühle diese Unterhaltung in ihr ausgelöst hatte. „C J konnte nichts für mich tun. Seine Probleme waren um einiges schlimmer als meine.“
    „Tja, und ich bin das schlimmste Problem, das Kenny jemals haben wird. Wie auch immer. Ich habe ihn jedenfalls gebeten zu prüfen, ob Louise Clyde Franklins Rente für ihre Tochter bekommen hat, nachdem sie ihn für tot hat erklären lassen. Und das hat sie. Nicht nur das – ich habe auch den Namen der Tochter herausbekommen. Pamela Glade Franklin, geboren im November 1943 hier

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