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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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sie war trocken. Genau wie die Zimmerdecke. Da sie sowieso nicht mehr einschlafen konnte, zog sie sich Shorts und ein Spaghettiträgertop an und ging joggen.
    Wenn sie die Zeit dazu hatte, joggte sie gern bis zur Spitze von Happiness Key und zurück. Man konnte tolle Muscheln am Strand finden, und nur wenige Menschen waren früh genug wach, um ihr Konkurrenz beim Suchen zu machen. Im Morgengrauen hatte sie die Spitze praktisch für sich allein. An diesem Morgen jedoch hatte sie Gesellschaft.
    „Hey, Janya!“ Sie winkte und rannte schneller. „Du bist früh auf den Beinen.“
    Die Sonne ging gerade erst auf, und das Licht war zartrosa. Das Wasser des Golfs schwappte träge an das Ufer, doch die Schönheit des Augenblicks schien der anderen Frau gar nicht aufzufallen.
    „Ich bin oft früh wach“, sagte Janya. „Rishi beeilt sich, um zur Arbeit zu kommen, und ich gehe raus, damit ich ihm nicht im Weg bin.“
    „Ich habe dich hier noch nie gesehen.“
    „Eines Tages werde ich dir mal meinen Lieblingsplatz zeigen. Vielleicht hast du ihn selbst schon entdeckt.“
    Janya machte jedoch keine Anstalten, Tracy den Ort jetzt zu zeigen. Sie wirkte, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Tracy. „Dein Ehemann war doch nicht böse, dass du gestern Abend mit uns unterwegs warst?“
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr zauberhaftes Haar umrahmte ihr Gesicht. „Er ist ein sehr zielstrebiger Mann, mein Ehemann. Er will erfolgreich sein, und deshalb ist er oft selbst nicht zu Hause. Ich glaube, dass er eines Tages Erfolg haben wird. Mir wurde gesagt, was für ein brillanter Kopf er ist.“
    Was für eine seltsame Art, über den eigenen Ehemann zu sprechen, dachte Tracy. Andererseits – was hatte sie schon über C J gewusst? Nur das, was er zugelassen hatte.
    Sie konnte ihre Neugierde nicht im Zaum halten. „War deine Ehe wirklich arrangiert? Hast du Rishi überhaupt gekannt? Oder hast du ihn erst am Hochzeitstag kennengelernt?“
    „Das ist eine komplizierte Geschichte. Aber nein, wir sind uns schon vor der Hochzeit begegnet. Und ich konnte mich entweder für diese Ehe entscheiden oder dagegen.“
    Tracy hatte noch unzählige Fragen, doch sie spürte, dass Janya nicht in der Stimmung war, um darüber zu reden. „Du hast nicht gesagt, ob alles in Ordnung ist. Irgendetwas stimmt doch nicht, oder?“
    „Kennen wir uns denn schon so gut?“
    Tracy hob die Hände und zuckte die Schultern. „Ich glaube schon.“
    „Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe festgestellt, dass alle Pflanzen auf der Terrasse umgeworfen worden sind. Einige Übertöpfe sind zerbrochen. Viele der Pflanzen sind herausgerissen oder abgebrochen worden und werden nicht überleben. Und mein kleiner Tischspringbrunnen …“ Sie seufzte. „Es ist besser, wenn man sein Herz nicht an solche Dinge hängt.“
    „Aber das ist ja grauenvoll!“ Tracy war außer sich. „Rowdys? Sie sind doch nicht ins Haus gekommen, oder?“
    „Rishi achtet sehr genau darauf, dass wir die Türen nachts und wenn wir unterwegs sind abschließen.“
    „Das waren bestimmt Jugendliche. Die wollten Unfug anstellen und waren vielleicht auf der Suche nach einem Platz, um Bier zu trinken und abzuhängen. Weißt du, wann es passiert ist?“
    „Ich habe das Chaos heute Morgen entdeckt. Nachdem ich gestern Abend nach Hause gekommen bin, habe ich nicht mehr nach den Pflanzen gesehen. Und heute Nacht habe ich nichts Verdächtiges gehört.“
    „Ich wette, jemand hat das getan, als wir beim Essen oder auf der Hunderennbahn waren. Ich frage mich, ob noch jemand betroffen ist? Ich glaube, ich schaue lieber mal bei mir zu Hause nach und frage auch die anderen.“ Tracy fragte sich, ob die Fliesen, die sie bisher noch nicht verlegt hatte, zerbrochen in ihrem Garten liegen mochten.
    „Und wenn es jemand war, den wir kennen?“
    „Wen kennen wir denn, der so etwas tun würde? Ich habe mir hier noch nicht viele Feinde gemacht – bis auf Marsh Egan möglicherweise. Aber nicht einmal er würde sich zu so etwas herablassen.“
    „Ich glaube, dass ich mir vielleicht einen Feind gemacht habe.“
    „Wen?“
    „Mr Symington war an dem Abend, als wir bei Alice waren, ziemlich wütend auf mich.“
    Tracy hätte beinahe aufgelacht. „Lee?“
    „Hältst du das für albern?“
    „Tut mir leid. Nein. Ich glaube einfach nicht, dass Lee so ein Mensch ist. Sieh ihn dir an. Er ist ein liebevoller Vater und ein aufopferungsvoller

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