Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)
Wolle in der Vorratskammer liegen. Da bin ich mir sicher.“
„Sie ist schon etwas älter …“
„Das ist noch besser. Dieser generationenübergreifende Einfluss ist wichtig.“
Tracy dachte über all die Probleme nach, die sie bewältigen müsste, ehe sie Alice dazu bringen könnte, Ja zu sagen – und all diese Probleme begannen mit „Lee“. Aber wäre es nicht großartig, wenn sie hier unterrichten könnte? Es war wichtig, ihr Selbstvertrauen zu stärken. Ihre Arbeit war fantastisch, und sie betete Olivia an, also standen die Chancen gut, dass sie Kinder im Allgemeinen mochte. Alice könnte den Kindern eine oder zwei Wochen lang die Grundlagen beibringen. Anschließend könnten diejenigen, die Spaß am Häkeln hatten, mit Alice weiterarbeiten.
Ihr fiel ein weiterer Haken an der Sache ein. „Jungs auch?“, fragte sie. „Kriegen die nicht einen Anfall, wenn sie so einen ‘Mädchenkram’ machen sollen?“
„Nicht wenn sie zum Beispiel einen Ball zum Jonglieren häkeln könnten. Oder einen dieser Hacky Sacks – das sind diese kleinen runden Stoffsäckchen, die man mit Beinen und Füßen in der Luft hält.“
Tracy glaubte inzwischen, dass es tatsächlich gut ankommen könnte. „Ich schaue mal, ob ich sie dazu überreden kann.“
Gladys verschwand, und Tracy sah sich noch einmal alles an, was sie für das Treffen mit dem Shuffle Board zusammengesucht hatte. Sie hatte Informationen über andere Turniere gesammelt und das offizielle Regelwerk lag auf ihrem Tisch. Außerdem hatte sie sich Gedanken über die Aufgaben und eventuell auch Schwierigkeiten gemacht, denen sie sich stellen mussten. Offen waren Fragen nach der Werbung oder ob es Verpflegung geben sollte, ob sie einen Schiedsrichter für jedes Spielfeld haben wollten oder wie sie die Jugendlichen auswählen wollten, die für Palmetto Grove spielen sollten. Die Liste war lang.
Sie hatte sich bemüht, professionell zu sein. Aber sie war nicht besonders zuversichtlich. Das Shuffle Board hatte es auf sie abgesehen – und das bildete sie sich nicht nur ein.
Die Besprechung sollte vor dem Gemeinschaftsraum am Picknicktisch stattfinden. Sie nahm einige Flaschen kaltes Wasser aus dem Kühlschrank im Gemeinschaftsraum mit nach draußen. Sorgfältig legte sie Notizblöcke und Kopien ihres Besprechungsprogramms für jeden der Männer bereit. Sie saß am Tisch und schrieb gerade etwas auf, als sie Schritte hörte. Schnell setzte sie ein nicht zu übertrieben strahlendes Lächeln auf, als die drei alten Männer auf sie zugeschlurft kamen. Sie neigte kurz, aber nicht zu eifrig den Kopf, um ihre Anwesenheit zu würdigen. Und dann wartete sie eine Weile, aber nicht zu lange, bis die Herren Platz genommen hatten.
„Lassen Sie mich schnell noch etwas erklären“, begann sie. „Ich wollte keinen von Ihnen zu Boden stürzen, als Bay beim letzten Treffen hier auf uns zugestürmt kam. Ich wollte Sie nur aus seiner Bahn schieben. Also hoffe ich, dass wir diese Geschichte einfach zu den Akten legen und zur Tagesordnung übergehen können. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass Sie mir verzeihen können. Und ich mache mir schon lange nicht mehr vor, dass Sie lernen könnten, mich zu mögen. Ich möchte nur die Chance bekommen, einen guten Job bei der Planung dieses Turniers zu machen.“
Sie hielt die Kopie des Tagesprogramms in die Höhe. „Wollen wir dann anfangen?“
„Wir möchten Sie erst spielen sehen“, sagte Mr Schnurrbart. Tracy kannte seinen richtigen Namen. Roger Goldworthy, Chemieingenieur im Ruhestand. Für sie würde er jedoch immer Mr Schnurrbart bleiben.
„Ob ich spielen kann oder nicht, ist doch wohl nicht ausschlaggebend“, entgegnete Tracy. „Ich trete schließlich nicht im Turnier an. Ich bin nur die Organisatorin.“
Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte Mr Schnurrbart sich zurück. „Für uns ist es schon ausschlaggebend.“
Sie wollte sich nicht mit den dreien streiten, und sie hütete sich davor, irgendetwas zu hinterfragen. „Wie wäre es, wenn ich einfach zugebe, dass ich eine lausige Spielerin bin? Ich bin mir sicher, dass jeder von Ihnen mich schlagen könnte.“
„Das reicht uns nicht“, erwiderte der „Vornübergebeugte“.
Tracy konnte nicht singen und spielte auch kein Instrument. Sie war eine gute, aber nicht übermäßig begabte Schülerin in einer kleinen privaten Mädchenschule gewesen – ihre Mutter hatte diese Schule ausgesucht, weil die Nachnamen der anderen Schüler oft im People Magazine
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