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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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könnte. Das war natürlich dumm.“
    „Wie ist die Post dann hierhergekommen?“
    „Wanda hatte einen Schlüssel, aber den habe ich bereits an mich genommen. Und ich habe abgeschlossen, nachdem ich vor einigen Tagen die Fenster zugemacht habe.“
    „War die Post dann schon hier?“
    „Ich habe nicht darauf geachtet.“
    Janya nahm den Stapel in die Hand und sah sich die Briefe noch einmal an. „Wenn ich mir die Stempel so ansehe, würde ich sagen, dass die Post von letzter Woche ist.“
    „Sind persönliche Briefe dabei?“
    „Solange er keine Brieffreundschaft mit der Telefongesellschaft oder dem Stromanbieter pflegt, nicht.“ Sie reichte Tracy die Umschläge.
    „Wenn ich die Rechnungen nicht bezahle, wird die Versorgung eingestellt. Ich habe verdammt noch mal keine Ahnung, was ich tun soll.“
    „Vielleicht finden wir die Antwort ja schon heute.“
    Tracy legte die Post zurück auf den Tisch. Ihre Miene hellte sich auf. „Möglicherweise war seine Familie ja auch hier. Möglicherweise haben sie herausgefunden, dass er gestorben ist, und sind gekommen, um aufzuräumen. Und bei der Gelegenheit haben sie seine Post mit reingenommen.“
    „Wenn das so wäre, warum haben sie dann nicht angefangen, seine Sachen zu packen? Und warum haben sie sich dann nicht bei Ihnen gemeldet?“
    „Sie zerstören gerade meine Illusion. Ich glaube, wir sollten uns wenigstens umsehen, ob sonst noch etwas verändert wurde.“ Tracy machte sich auf den Weg in die Küche. Janya ging in die entgegengesetzte Richtung.
    Das Haus war nicht so groß wie Janyas, das noch über ein zweites Schlafzimmer verfügte. Trotzdem fand sie hinter dem Badezimmer eine Überraschung. Sie hatte angenommen, dass die Tür neben der Dusche zu einem Schrank für Bettzeug gehörte. Doch stattdessen fand sie heraus, dass die Tür zu einem weiteren Zimmer führte. So klein es war, fragte sie sich, ob es als Kinderzimmer oder – wie Herb es genutzt hatte – als Arbeitszimmer geplant gewesen war.
    „Tracy, wussten Sie, dass es hier noch ein Zimmer gibt?“
    Tracy kam ins Bad und blieb in der Tür stehen. „Ich denke, ich hätte es anhand des Grundrisses für das Haus sehen sollen. Aber leider ist räumliche Wahrnehmung nicht gerade meine Stärke.“
    In einer Ecke des Raumes stand ein Schreibtisch, ein Aktenschrank aus Holz befand sich in der anderen Ecke, und ein schmales Bücherregal war dazwischen. Ein großer Bürostuhl nahm die Mitte des Raumes ein. Und damit war jeder Quadratzentimeter des Zimmers ausgefüllt.
    „Ich wette, der Raum war mal als Waschküche gedacht“, sagte Tracy. „Direkt vom Bad abgehend, wo die Wasseranschlüsse sind. Aber im Laufe der Jahre hat irgendwann jemand die Einbauten herausgenommen und das Zimmer abgetrennt.“
    „Das hier ist vermutlich der Platz, an dem wir mit der Suche nach Informationen beginnen sollten.“ Janya machte ein paar Schritte ins Zimmer und öffnete eine Tür, die tatsächlich zu einem Schrank führte. Darin befanden sich ordentlich gestapelt ein Dutzend Kartons.
    „Oh, vor ein paar Minuten war ich noch zuversichtlicher. Sehen Sie sich all den Kram an!“
    „Sind Ihnen noch andere Anzeichen aufgefallen, dass seine Familie hier gewesen sein könnte?“
    „Nichts. Die Post ist das einzig Außergewöhnliche.“
    „Juhu!“
    Janya wandte sich zu Tracy um. „Hat jemand Sie gerufen?“
    Sie hörten Schritte im Wohnzimmer, und im nächsten Moment kam Wanda ins Zimmer. „Ich habe gesehen, wie Sie ins Haus gegangen sind. Ich dachte, ich schau mal nach, wie Sie vorankommen.“
    „Sie sehen sehr gut aus, wenn man bedenkt, was los war“, stellte Tracy fest. Sie wies auf Wanda. „Wanda hat sich gestern Abend überhaupt nicht wohlgefühlt.“
    „Wanda hat sich gefühlt, als hätte jemand ihre Geburtsurkunde für ungültig erklärt. So hat Wanda sich gefühlt“, sagte Wanda. „Ich bin heute zu Hause geblieben – für den Fall, dass die Magen-Darm-Beschwerden wieder zurückkommen.“
    „Janya hat mir ihre Hilfe bei der Suche nach Informationen über Herbs Familie angeboten. Wollen Sie sich uns anschließen?“, fragte Tracy.
    Janya war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Sie wusste nicht, wie sie Tracy einschätzen sollte, aber sie war sich ziemlich sicher, was sie Wanda gegenüber empfand. Die ältere Frau war herablassend und grob. Außerdem war sie überzeugt davon, dass Janya und alle anderen Menschen, die nicht in Florida geboren waren, eine Stufe unter ihr standen. Janya hatte

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