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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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entdeckte und seine Waffe in ihre Richtung zückte.
    Für diese Unverschämtheit wurde er mit einem tiefen Schnitt in seinem Unterarm bestraft. Wenn es der Lady auch an Vernunft fehlte - an Verwegenheit gewiss nicht.
    »Zurück, Joanna!«, befahl Alex.
    Wunder über Wunder - sie gehorchte. Fast bedauerte er, keine Zeit zu finden, um diesen Triumph zu genießen. Vielleicht später. Jetzt hatte er etwas anderes zu tun.
    Aus den Augenwinkeln sah er ihr Gesicht. Ruhig und gelassen wartete sie die weiteren Ereignisse ab. Kein Zittern, keine Abscheu. Erleichterung stärkte seinen Kampfgeist und beflügelte ihn.
    Nurmehr ein einziger Feind stand ihm gegenüber - zäher, tüchtiger oder einfach nur glücklicher als seine Spießgesellen, jedenfalls schlauer. Denn er wandte sich blitzschnell ab, die Augen hinter der Stiermaske tückisch glitzernd, und sprang auf Joanna zu.
    Wenn er sie packte und sich hinter ihr verschanzte... Beinahe blieb Alex’ Herz stehen - und pochte einen Augenblick später in rasendem Tempo. Auf diesen Angriff war Joanna vorbereitet gewesen, hatte ihn wie ein erprobter Soldat vorausgesehen und sich rechtzeitig aus der Reichweite des Stiermannes entfernt.
    »Eigentlich sollte es Ihnen gelingen, eine Frau zu überwältigen«, meinte sie fast liebenswürdig. »Es sei denn, Sie fühlen sich meiner Fechtkunst unterlegen.«
    Welch eine raffinierte Finte, dachte Alex anerkennend, obwohl sich sein Magen zusammenkrampfte. Ein disziplinierter Krieger würde den Hohn einer Frau ignorieren und sich auf die echte Bedrohung konzentrieren - einen anderen Kämpfer. Aber dieser Abschaum neigte wahrscheinlich zur gegenteiligen Verhaltensweise. Offensichtlich geriet er in Versuchung. Doch dann siegte sein Selbsterhaltungstrieb. Wenn er über Joanna herfiel, würde er Alex den Rücken kehren müssen, was eine sehr schlechte Taktik wäre. Das wusste sogar der niederträchtige Schwachkopf.
    »Eins würde mich interessieren«, fuhr Joanna fort. »Da hinten in der Höhle - hätten Sie die Gelegenheit genutzt? Oder wären Sie dazu nicht fähig gewesen?«
    Aus der Kehle des maskierten Halunken rang sich ein heiserer Wutschrei. Während er sich auf Joanna stürzte, fluchte Alex erbost. Mit spielerischer Leichtigkeit entrann sie auch der zweiten Attacke und verschaffte ihm eine Gelegenheit, den Bastard zu töten - was er unverzüglich tat.
    Dann wandte er sich zu ihr. »Bist du völlig verrückt geworden? Was zum Teufel hast du dir bloß eingebildet? Dass ich diese Kerle nicht allein erledigen könnte? War ich nicht drauf und dran? Natürlich, du musstest dich in Gefahr bringen, den Schuft herausfordern und geradezu ermutigen, auf dich loszugehen!«
    Irgendwie war sein Schwert in die Scheide gelangt, und er eilte zu Joanna. Immer noch von eisigen Entsetzen durchdrungen, verstand er nicht, wieso ihm seine Stimme gehorcht hatte. Seine Hände umfassten ihre Schultern. Ehe er vernünftig zu denken vermochte, riss er sie an sich.
    Sie lag in seinen Armen, zart und zerbrechlich und doch so stark. Die Finger in sein Nackenhaar geschlungen, zog sie seinen Kopf zu sich herab. Ihr Mund suchte seinen, heiß und verlangend. »Was sollte ich denn tun?«, flüsterte sie an seinen Lippen. Nach einem leidenschaftlichen Kuss rangen beide nach Atem. In Joannas Augen schimmerten Tränen. »Hast du erwartet, ich würde mich unter diesem verdammten Tisch verstecken und dich allein gegen vier Männer kämpfen lassen?«
    Ihre Zähne gruben sich in seine Unterlippe. Mit ihrer Zungenspitze linderte sie die winzige Verletzung und trieb ihn zu süßem Wahnsinn.
    »Oh Alex, du hast mich gerettet. Niemals werde ich vergessen, wie du aussahst - Furcht erregend und wundervoll.« Ihre Hände glitten über seine eisenharten Rückenmuskeln und pressten sich an seine Hüften. »Wie großartig du bist, einfach unglaublich... Aber wage es bloß nicht, mir vorzuwerfen, dass ich dir helfen wollte. Wäre dir etwas zugestoßen...«
    Plötzlich zitterte sie am ganzen Körper, diese Frau, die ihn so kühn begehrte und seiner Begierde so großzügig nachgegeben hatte. Und jetzt bebte sie in seinen Armen bei dem Gedanken, er hätte ernsthaft bedroht werden können. Seltsam - in seiner Brust schien sich sein Herz auszudehnen. Gleich würde er alles vergessen und mit ihr zu Boden sinken.
    Auf den Boden, den das Blut seiner Gegner tränkte...
    War es möglich, eine solche Erinnerung auch nur sekundenlang zu verdrängen? Erstaunlich... Er schüttelte den Kopf und verscheuchte

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