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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Schwertgurt an, den ihm einer seiner Getreuen gebracht hatte. Dann zeigte er auf Brianna. »Nehmt sie mit«, befahl er seinen Leuten, ging zur Tür und fügte über die Schulter hinzu: »Die anderen musst du töten, Polonus.«
    »Töten...?« Der junge Mann zuckte zusammen, und seine Begeisterung ließ sichtlich nach. »Um Himmels willen, diese Krieger sind ohnmächtig. Und meine Tante...«
    Deilos blieb stehen und drehte sich um. Gebieterisch schaute er ihm in die Augen. »Deine Tante würde sofort Alarm schlagen. Also haben wir keine Verwendung für sie. Aber diese da...« Sein Kinn wies auf Brianna. »Vielleicht kann sie uns nützen.«
    Immer noch unschlüssig, runzelte ihr Bruder die Stirn.
    »Entweder bist du für oder gegen mich, Polonus«, fuhr Deilos fort. »Jetzt musst du dich entscheiden.«
    »Nein!«, schrie Brianna. Einer der Männer zog sie bereits zur Tür. Verzweifelt wehrte sie sich, aber sie war seiner Kraft nicht gewachsen. Das Letzte, was sie von ihrem Bruder sah, war seine Hand, die den Griff seines Schwertes umfasste. Und dann ging er zu Elena.
    Unmöglich... Das würde nicht geschehen. Oder doch? Würde Polonus ihre Tante und die drei bewusstlosen Wachtposten ermorden? Nein, bei allem was heilig ist...
    Verbissen, aber erfolglos wehrte sie sich gegen den Mann, der sie den Hauptkorridor entlangzerrte, durch eine Tür, eine Treppenflucht hinab. Als sie ihren Widerstand nicht aufgab, umklammerte er ihre Schultern noch schmerzhafter. Trotzdem gelang es ihr, einen Arm zu befreien. Ohne Zögern schlug sie ihre Faust gegen sein Kinn.
    Da fluchte er wütend und rammte ihren Kopf gegen die Wand.
    Vor ihren Augen kreisten grelle Lichter. Und dann sah sie nichts mehr.
    »Atreus?«
    Er wandte sich von dem massiven Rosenquarzblock ab, den Brianna ihm geschenkt und den er in der letzten Stunde forschend betrachtet hatte, um eine Skulptur zu planen. Auf der Schwelle seines Studios standen Alex und Royce.
    Bevor sie sprachen, wusste er Bescheid.
    »Wo?«, fragte er und ging zu ihnen. Beide trugen ihre Schwerter, und Alex reichte ihm sein eigenes. Während er den Gurt um seine Taille schnallte, hörte er ihnen zu.
    »Was geschehen ist, wissen wir nicht genau«, erklärte Alex. »Jedenfalls sind alle fünf Gefangenen verschwunden. Deutliche Spuren weisen darauf hin, dass sie sich in ihren Zellen übergeben haben. Offenbar wurden sie in den Hospitaltrakt gebracht. Elena, ihre Assistenten und die Wachtposten...«
    Schweigend lauschte Atreus, in der beklemmenden Gewissheit, er würde noch mehr erfahren.
    »Brianna ist nicht in ihrem Zimmer«, sagte Royce. »Natürlich muss das nichts bedeuten – oder vielleicht doch...«
    »Was habt ihr sonst noch herausgefunden?«
    Nachdem die beiden Männer einen Blick gewechselt hatten, ergriff Alex wieder das Wort. »Vor kurzem wurde Briannas Bruder Polonus im Korridor bei den Gefängniszellen gesehen. Auch das muss nichts bedeuten.«
    »Was glaubt ihr, wohin er sich wenden wird?«, fragte der Vanax.
    In aller Eile verließen sie das Studio.
    Wen Atreus meinte, errieten die zwei Männer mühelos.
    »Nach Deimatos«, vermutete Royce. »Von Anfang an hat diese Insel Deilos’ Familie gehört. Und er ist schon oft dort gewesen, um sie für seine dunklen Machenschaften zu benutzen.«
    »Ohne Erfolg«, betonte Atreus. »Zweimal hat er auf Deimatos Fehlschläge erlitten. Und er weiß, dass wir dort zuerst nach ihm suchen würden. Also wird er an einen anderen Ort fliehen.«
    Alex nickte. »Aber wohin?«
    »In den Höhlen unter Ilius kennt er sich aus«, bemerkte Royce. »Auch die hat er schon benutzt.«
    Nachdenklich runzelte Atreus die Stirn. »Was hat er vor? Will er einfach nur flüchten, um den Kampf später wieder aufzunehmen? Auch dieses Ziel hat er bereits vergeblich angestrebt.«
    »Er ist verrückt«, warf Alex ein. »Hinter seinen Machenschaften steckt kein Sinn.«
    »Einen Sinn gibt es immer«, entgegnete Atreus. »Sogar in den schwarzen Tiefen des Wahnsinns.«
    »Dann musst du dich in Deilos’ wirres Gehirn versetzen«, schlug Royce leise vor, »um festzustellen, was er beabsichtigt.«
    Nun traten sie durch eine Tür in den Hof hinaus. Bevor Alex und Royce zum Vanax gegangen waren, hatten sie bereits die nötigen Befehle erteilt. Was getan werden musste, wussten sie ebenso gut wie er selbst. Ein Trupp stand bereit – die besten Krieger Akoras, die stärksten, die tapfersten, die getreuesten. Gemeinsam mit diesen Männern war Atreus ausgebildet worden. Die qualvollsten

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