Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
Vom Netzwerk:
gebacken hat... Dazu gibt es einen Obstkorb, Marmelade und – ach ja, da ist auch noch ein Stück Zitronenkuchen. Damit Sie sich die Wartezeit auf die Crêpes verkürzen, hat die Köchin vorgeschlagen.«
    »Sehr freundlich von der Köchin«, meinte Atreus ernsthaft, obwohl seine Mundwinkel zuckten.
    »Und ich soll Ihnen ausrichten, da wären noch Eier, wenn Sie möchten – und ausgezeichneter Speck. Aber die Köchin würde Ihnen den Schinken nicht empfehlen, den schickt sie zurück, weil er zu salzig schmeckt.«
    »Danke, die Crêpes und das alles werden uns genügen.«
    »Ja, Sir – Sire, das sage ich ihr.«
    »Erstaunlich«, meinte Brianna, nachdem Sarah aus dem Zimmer gelaufen war.
    »Worüber wunderst du dich?«
    »Nun, die Köchin ist eine Mrs. Dursten aus Hawkforte. Lady Joanna war stets ihr Ein und Alles, sie vergöttert Prinz Alexandros, und für Amelia würde sie einen dreifachen Salto schlagen. Was sicher ein erschreckender Anblick wäre... Und wir restlichen Hausbewohner? Sagen wir einfach, Mrs. Dursten vertritt einen sehr entschiedenen Standpunkt, wenn es um die Termine der Mahlzeiten geht.«
    »Tatsächlich?« In gespielter Unschuld hob Atreus die Brauen. »Bis jetzt fand ich sie sehr rücksichtsvoll und entgegenkommend.«
    »Wie ich sagte – erstaunlich.«
    Und dann brachen beide in Gelächter aus. Was für eine zauberhafte junge Frau, dachte Atreus. Obwohl es ihn immer noch ein bisschen irritierte, sie nicht in Weiß zu sehen – die Farben, die sie trug, standen ihr ausgezeichnet. Ihr Haar glich feuriger Seide, und ihre Haut... Viel zu beharrlich verfolgte ihn der Gedanke, wie weich und zart sie sich anfühlte.
    Höflich rückte er ihr einen Stuhl zurecht. Als sie sich setzte, fragte er: »Bevorzugst du tatsächlich Tee?«
    »Ja, dafür habe ich eine Vorliebe entwickelt, oder vielleicht ist sie zurückgekehrt.«
    Atreus nickte und nahm ihr gegenüber Platz. »Ist dir sonst noch was eingefallen?«
    »Leider nicht. Gibt es einen besonderen Grund, warum du glaubst, ich könnte mich an etwas erinnern?«
    »Deine Tante Elena hat mir erzählt, manchmal würde ein plötzlicher Schock das Gedächtnis auffrischen. Und die Wahrheit über deine Eltern zu erfahren, muss dich ziemlich aufgewühlt haben.«
    Statt an den zweiten Schock der letzten Nacht zu denken – Atreus’ Kuss –, fragte Brianna: »Warum hast du mit meiner Tante darüber gesprochen?«
    Atreus zögerte. Da er sie heiraten würde, musste er sich daran gewöhnen, Dinge mit ihr zu erörtern, die er nur wenigen Menschen anvertraute. »Als ich nach dem Anschlag auf mein Leben das Bewusstsein wiedererlangte, entdeckte ich einige Erinnerungslücken. Elena glaubte, mit der Zeit würden sie sich schließen. Und sie behielt Recht. Aber sie erwähnte auch, manchmal würde ein Schock den Gedächtnisschwund beenden.«
    »Jahrelang versuchte sie, mir zu helfen, wenn ich in die Vergangenheit zurückkehren wollte«, sagte Brianna leise.
    Ein paar Sekunden lang wartete er, bis sie an ihrem Tee genippt hatte. »Außerdem erklärte sie mir, in gewissen Fällen würde die Erinnerung aus gegebenem Anlass verschüttet bleiben.«
    Klirrend stellte sie ihre Tasse ab, »Das hat meine Tante behauptet? Interessant...«
    Damals hatte er überlegt, ob Elena auf ihre Nichte angespielt hatte. Doch das ergab keinen Sinn. Warum sollte Brianna der Erinnerung an ihr früheres Leben ausweichen?
    »Hoheit, Miss – die Crêpes!«, verkündete Sarah und eilte ins Zimmer. »Köstlich und heiß, mit Krabben gefüllt. Die würden himmlisch schmecken, meinte die Köchin. Obendrauf eine cremige Senfsauce.« Zu Brianna gewandt, fügte sie lächelnd hinzu: »Und weit und breit keine einzige Erdbeere.«
    »Ausgezeichnet«, lobte Atreus. »Danke, Sarah.«
    Nachdem Sarah das Frühstück serviert hatte, zog sie sich sofort zurück. Zweifellos wird sie in der Küche vom Vanax schwärmen, dachte Brianna, und allen Dienstboten erzählen, er sei ebenso höflich wie hübsch. Womit sie Recht hat...
    »Heute Abend gehen wir ins Theater, nicht wahr?«, fragte Atreus.
    »Ja, soviel ich weiß.«
    Plötzlich gähnte er, und sie runzelte die Stirn.
    »Dafür wirst du zu müde sein.«
    »Unsinn«, erwiderte er belustigt. »Während ein Akoraner zum Krieger ausgebildet wird, muss er oft tagelang ohne Schlaf auskommen.«
    Wieder einmal wurde sie von seinem Lächeln betört, was sie unter diesen Umständen besonders ungerecht fand. Er war unrasiert, trug Kleider, in denen er buchstäblich geschlafen

Weitere Kostenlose Bücher