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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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des Volks zu handeln, das mir anvertraut wurde.«
    »Und zu deinem eigenen Besten?«
    »Auch das.«
    Das Kaminfeuer brannte, und ihr Körper erwärmte sich. Die Flammen warfen einen rötlichen Lichtkreis in den Raum. Nun sollte sie ein Buch auswählen und die Bibliothek verlassen. Doch die Einsamkeit ihres Zimmers missfiel ihr. Andererseits wäre es töricht und leichtfertig, noch länger zu bleiben.
    Und so staunte sie über sich selbst, weil sie Sekunden später auf dem Teppich vor dem Kamin saß und ins Feuer starrte. »Da gibt es etwas – das ich dir sagen muss.«
    Atreus ließ sich neben ihr nieder und warf noch ein Holzscheit ins Feuer. Wieder einmal erinnerte ihn sein Gewissen an das Gebot der Ehre. Sie war eine junge, unerfahrene Frau – und sehr sinnlich, was sie allerdings noch nicht zu verstehen schien. Mühelos würde er ihre Hingabe erreichen. Auf diesen Gedanken reagierte sein Körper geradezu enthusiastisch. Kein Wunder... Aber sein Verantwortungsbewusstsein forderte überzeugende Argumente.
    Natürlich würde er sie nicht verletzen. Dafür wollte er sorgen. Wenn alles gesagt und getan war, würde sie zufrieden und ohne weitere Bedenken ihrem vorgezeichneten Lebensweg folgen. Von dieser Erkenntnis beflügelt und ehe er sich anders besinnen konnte, stand er auf und schloss die Bibliothekstür.
    Als er zu Brianna zurückkehrte, fragte sie: »Hast du mir zugehört?«
    Ach ja – sie wollte ihm irgendetwas erzählen. Was...? Der Instinkt des Kriegers, der ihn stets auf Gefahren hinwies, ließ seine Haut im Nacken prickeln. Aber er verbarg sein plötzliches Unbehagen und setzte sich wieder zu ihr. Lächelnd strich er ihr das Haar aus der Stirn. »Findest du es nicht manchmal verlockend, sich einfach nur zu entspannen und die Freuden dieser Welt zu genießen?«
    Ganz sanft und leichten Herzens, wie es seine Art war, berührte er sie. Umso ernsthaftere Gefühle stiegen in ihr auf. Sie konnte den Blick nicht von Atreus abwenden, vermochte kaum zu atmen, und ihr Körper schien einen eigenen Willen zu entwickeln.
    Davor war sie gewarnt worden. Ihre akoranische Mutter und andere Frauen hatten ihr erklärt: Männer besaßen die Gabe, die Vernunft einer Frau zu besiegen, ihre Selbstbeherrschung zu zerstören und klare Gedanken zu verscheuchen. Und es gab einen ganz bestimmten Grund, warum sie sich vor alldem hüten musste. Wenn sie sich bloß daran erinnern würde... Stattdessen schmiegte sie ihre Wange in Atreus Hand und hieß die Liebkosung willkommen. Was vor wenigen Minuten noch so wichtig gewesen war, drohte ihr jetzt zu entgleiten. Bevor das geschehen würde, zwang sie sich, von ihm wegzurücken. Der Verlust seiner Nähe wirkte fast schmerzlich, ein weiterer Schock für ihre ohnehin schon überforderten Nerven. Doch sie wappnete sich gegen die Qual. »Ich habe dir etwas zu sagen.«
    In seinen goldbraunen Augen glühte ein heißes, verführerisches Licht, und seine Mundwinkel zuckten ein wenig. »Hängt es mit Erdbeeren zusammen?«
    »Wie bitte?« Sie wusste, wie seine Lippen schmeckten, welch süßes Entzücken sie erregten. »Erdbeeren?«
    »Dagegen bist du allergisch. Aber dagegen nicht...« Atreus ergriff ihre Hand. Sein Daumen glitt über die empfindsame Handfläche. Dann spürte sie seinen Mund – und rang nach Luft, denn er küsste das weiche Fleisch zwischen ihrem Daumen und dem Zeigefinger. »Oder dagegen...« Jetzt zog seine Zunge eine feuchte Spur über ihre Haut.
    Zitternd merkte sie, wie heiß ihr wurde. Viel zu heiß. »Atreus...«
    »Früher dachte ich, du würdest mich immer nur Vanax nennen oder – noch schlimmer – Hoheit.«
    »Das bist du...«
    Sein Arm umschlang ihre Taille, machtvoll und bezwingend und trotzdem seltsam sanft. Mit der anderen Hand schob er ihren Morgenmantel von der Schulter. Und sein Mund, sein viel zu verzehrender Mund, wanderte zu der Stelle an ihrem Hals hinab, wo die Träne des Himmels geruht hatte.
    Wo sie wieder funkeln würde, wenn er seinen Willen durchsetzte. »Du bist der Vanax.« So schwach und atemlos klang ihre Stimme. »Der Erwählte, Akoras absoluter Herrscher. Alles entscheidest du – oh! Das fühlt sich wunderbar an.. .«
    »Bald werde ich dich noch glücklicher machen«, versprach er, was er sofort bewies. Der Morgenmantel rutschte noch tiefer hinab. Behutsam streichelte Atreus eine ihrer Brüste, ein feuriger Kuss verschloss ihr den Mund.
    Plötzlich lag sie auf dem Rücken, ohne sich zu entsinnen, wie es dazu gekommen war, und der Morgenmantel

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