Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
Vom Netzwerk:
es nicht zu bestreiten. Dass ich Recht habe, weißt du sehr gut.«
    In sanfterem Ton, aber ebenso entschieden, erwiderte sie: »So viel steht zwischen uns. Das darfst du nicht leugnen.«
    Viel mehr, als sie auch nur ahnte... Doch daran wollte er jetzt nicht denken. »Nichts wird uns trennen. Dafür will ich sorgen.«
    »Nicht alles unterliegt deiner Kontrolle, Vanax von Akora. Und ich schon gar nicht.« Die Hände gegen seine Brust gestemmt, wollte sie ihn wegschieben. Bevor die Absicht zur Tat wurde, verebbte die Kraft ihrer Geste.
    Mit dem Instinkt eines Kriegers nutzte Atreus den Vorteil. Doch er attackierte die Zitadelle nicht mit dem Ungestüm eines erbitterten Feindes. Stattdessen zeigte er das Geschick eines meisterhaften Strategen, berührte Briannas Mund ganz leicht mit seinem. Überrascht rang sie nach Luft. Nur für ein paar Sekunden hob er den Kopf, dann küsste er sie leidenschaftlich und umschlang sie mit unbesiegbaren Armen.
    »Gib nach, Brianna«, flüsterte er. Aufreizend spielte seine Zunge mit ihrer und zog sich wieder zurück. »In der Kapitulation feierst du einen Triumph.«
    »Jetzt verstehe ich, warum du bei allen Ratssitzungen so überzeugend erscheinst«, erklärte sie unsicher. »Du weißt, wie man die Menschen verwirrt.«
    »Noch nie empfand ich das Bedürfnis, einen meiner Ratsherren zu küssen. Wieso bist du verwirrt? Dazu hast du keinen Grund.«
    Seufzend legte sie den Kopf auf seine Brust, ein rührender Ausdruck ihres inneren Aufruhrs. »Aber ich bin verwirrt. Sogar sehr.«
    »Darüber wirst du hinwegkommen«, beteuerte er und strich besänftigend über ihren Rücken. »Sobald wir Akora erreichen.«
    Immer noch bedrückt, blickte sie auf und schaute in seine Augen. »Woran du glaubst, kann ich nicht gutheißen. Wir beide wollen nur das Beste für Akora. Das bezweifle ich nicht. Aber wir wollen verschiedene Wege gehen.«
    »Schenk mir einfach dein Vertrauen, denn ich werde tun, was richtig ist.«
    »Ein Kind vertraut seinen Eltern, denn es weiß, sie werden die richtigen Entscheidungen fällen. Irgendwann sollten wir die Kindheit hinter uns lassen.«
    »Natürlich behandle ich die Akoraner nicht wie Kinder. Andererseits möchte ich ihnen keine Verantwortung aufbürden, die ich von Rechts wegen selber tragen muss.«
    »Verstehst du denn nicht? Genau das ist es...«
    Plötzlich verstummte sie, und beide wandten sich zum Herd. Die Krieger, die sich darum versammelt hatten, waren verschwunden – offensichtlich im gut gemeinten Bestreben, dem Vanax und Brianna die Privatsphäre zu gönnen, die sie anscheinend so dringend brauchten. Und weil niemand für die Marinos sorgte, begannen sie anzubrennen.
    Leidenschaft und Politik waren schön und gut. Aber auch der Magen zählte. »Um Himmels willen«, murmelte Brianna, rannte zum Herd und rührte in der Pfanne.
    Ein frischer Wind blähte die Segel, und die englische Küste war nur mehr eine Erinnerung. Kurz nachdem sie aus dem Kanal nach Süden bogen, entdeckten sie einen Konvoi französischer Kriegsschiffe. Sie kamen nahe heran, so dass Atreus das gespiegelte Sonnenlicht in den Ferngläsern sah, die man an Bord benutzte, um die Akoraner zu beobachten. Doch sie wahrten sichere Distanz. Die Franzosen wussten es besser, als das Emblem der Stierhörner herauszufordern oder ihre Fahrt zu verzögern.
    Etwas wagemutiger zeigten sich bretonische Fischer. Sie steuerten ihre Skiffs bis auf Rufweite heran und tauschten Grüße mit den Akoranern aus, bevor sie zu den Kabeljaufanggebieten im Norden weitersegelten.
    Während die Flotte des Vanax entlang der französischen Küste südwärts reiste, begegnete sie verschiedenen Schiffen – nicht nur französischen, auch einigen mit amerikanischer Flagge, wie Royce unbehaglich feststellte. Furchtlos durchbrachen ihre Kapitäne die Blockade, die England in seiner doppelten Bedrängnis verhängt hatte.
    »Allzu gut läuft es nicht für die Amerikaner«, bemerkte Alex, während sie ein amerikanisches Schiff in der Ferne verschwinden sahen. »Es fehlt ihnen an Männern, Material und Geld, um einen längeren Krieg zu führen.«
    »Aber nicht an Entschlossenheit«, erwiderte Atreus. »Und sie kämpfen jenseits des Atlantiks, auf ihrem eigenen Gebiet. Also muss man mit ihrem Sieg rechnen.«
    Welches Schicksal die Amerikaner auch immer erwartete – es beschäftigte den Vanax und seine Begleiter nur kurzfristig. An diesem Abend besprachen sie beim Dinner, was auf Akora geschah.
    »Leider stellt sich Deilos immer noch

Weitere Kostenlose Bücher