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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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quer«, berichtete Atreus. »Er weigert sich beharrlich, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten oder seine Verbrechen einzugestehen.«
    »Einfach lächerlich!«, rief Kassandra und schaute ihren Mann an, der neben ihr am Tisch saß. »Wie wir alle wissen, versuchte er, eine britische Invasion auf Akora zu provozieren, das Volk gegen den Vanax aufzuhetzen und selber die Macht zu übernehmen. Als Deilos das nicht nur zugab, sondern auch noch damit prahlte, war Royce dabei.«
    Grinsend musterte Atreus seinen Schwager. »Über dich hat Deilos einiges zu sagen, Royce. An eure letzte Begegnung erinnert er sich sehr gut.«
    »Was ist damals passiert?«, fragte Brianna. Obwohl sie die Geschichte kannte, vermutete sie, dass es viel mehr zu erzählen gab.
    »Ich habe ihn nicht getötet«, antwortete Royce.
    »Was vernünftig war«, meinte Atreus. »Durch diese Gerichtsverhandlung werden die Akoraner an eine wichtige Tatsache erinnert – unsere Errungenschaften sind nicht unangreifbar.«
    »Und die Helios-Anhänger?« Interessiert beugte sich Joanna vor. »Soviel ich weiß, wurden nach dem Anschlag auf dein Leben einige verhaftet. Inzwischen sind die meisten wieder auf freiem Fuß, nicht wahr?«
    Atreus nickte. »Alle bis auf vier, die wir der Verschwörung mit Deilos verdächtigen.«
    Beinahe hätte Brianna eingewandt, zu einer Verschwörung sei es nie gekommen. In letzter Sekunde besann sie sich eines Besseren. Immer wieder überlegte sie seit ihrem Geständnis, ob er seiner Familie erzählt hatte, dass sie zu den Helios-Mitgliedern gehörte. So eisern sie auch an ihren Grundsätzen festhielt – sie fürchtete, damit würde sie ihre Freunde schockieren. Offenbar wussten sie noch nichts davon. Doch das erleichterte sie keineswegs, denn allzu lange konnte die Wahrheit nicht verborgen bleiben.
    »Natürlich wäre die Unschuld dieser Leute denkbar«, fuhr Atreus fort und schaute sie an.
    »Ich dachte, es würde stichhaltige Beweise gegen sie geben«, bemerkte Kassandra.
    »Diesen Schluss haben die Ermittler gezogen«, antwortete Atreus. »Trotzdem gilt vorerst die Unschuldsvermutung.«
    »Warum sitzen sie dann im Gefängnis?«, fragte Brianna zögernd. »Sie könnten bei ihren Familien leben, statt hinter Gittern auf den Prozess zu warten.«
    »Aufgrund der Beweislage besteht die Gefahr, sie könnten Deilos’ Wünsche erfüllen, falls sie freigelassen werden. Deshalb habe ich gemeinsam mit den Richtern beschlossen, sie weiterhin gefangen zu halten.«
    »Irgendjemand hat mit Deilos konspiriert«, sagte Royce. »Davon bin ich überzeugt. Und damit meine ich nicht die Männer, die dumm genug wären, für ihn zu kämpfen.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Alex leise.
    »Um die Helios-Gruppe so zu benutzen, wie er es tat, musste er einen Verbindungsmann in ihren Reihen haben.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Brianna. »Deilos missbrauchte das Anliegen von Helios zu seinem eigenen Zweck. Aber das war nicht geheim, jeder hätte es auf seine Fahnen schreiben können.«
    »Dein Gerechtigkeitssinn ist lobenswert.« Lächelnd nippte Joanna an ihrem Wein. Allerdings nehme ich an, du lässt dein gutes Herz sprechen. Immer willst du nur das Beste von den Menschen glauben.«
    Entschieden schüttelte Brianna den Kopf. »Da irrst du dich, denn es ist nun einmal Tatsache...«
    »Ich stimme Brianna zu«, fiel Atreus ihr ins Wort. »Vielleicht gibt es eine andere Erklärung für die Ereignisse. Sollte das zutreffen, wird es die Gerichtsverhandlung ans Licht bringen. Und weil ich den Vorsitz führen muss, versteht ihr hoffentlich, dass ich nicht mehr darüber reden möchte.«
    Sie nickten und wechselten das Gesprächsthema. An der weiteren Konversation beteiligte sich Brianna nicht. Atreus’ Unterstützung beglückte sie, obwohl er sie daran gehindert hatte, ihre Meinung zu äußern. Doch die so genannte Unschuldsvermutung bereitete ihr Sorgen. Durften die Helios-Anhänger wirklich eine gerechte Behandlung von ihrem Vanax erwarten? Das hoffte sie inbrünstig. So viel stand für sie alle auf dem Spiel. Auch für sie selbst.
    Am nächsten Tag gelangten sie weit genug nach Süden, um den nordischen Winter hinter sich zu lassen. Entzückt legten Kassandra und Joanna die englische Kleidung ab und wechselten zum komfortableren akoranischen Stil über. Darauf freute sich auch Brianna, bis sie ihre Lieblingstunika aus der Truhe nahm und das weiße Leinen sah.
    Die Farbe der Jungfrauen.
    Nach einem kurzen Kampf mit ihrem Gewissen sagte sie sich, die

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