Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inselglück

Inselglück

Titel: Inselglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hilderbrand
Vom Netzwerk:
erstaunlichsten Dinge schienen wie von selbst zu passieren – , aber natürlich musste Freddy irgendwie bezahlt haben. Vermutlich hatte der Lunch sogar über tausend Euro gekostet, denn sie hatten mindestens zwei Flaschen von dem Krug getrunken. Es hatte Hummer-Mango-Salat gegeben und Mikrogemüse mit marinierten Artischocken, die von einem Bauernhof aus der Umgebung stammten, einen ganzen blau gedünsteten Fisch mit Sauce und diesen speziellen in Olivenöl geschmorten Kartoffeln und eine Käseplatte mit Feigen und winzigen Champagnertrauben. Und zum Abschluss Schokoladentrüffel und Espresso. Es war ein denkwürdiges Mahl gewesen. Freddy hatte, entsann sich Connie, nur Mineralwasser getrunken. Unstrittig der König, hatte er am Kopfende des Tisches gesessen und diese und jene Beilage bestellt, während Connie und Wolf und Meredith von dem Krug immer beschwipster wurden. Mit seiner Abstinenz hatte Freddy, das erkannte Connie jetzt, seine Überlegenheit über sie alle demonstriert. Und fanden dieser Ausflug und dieser Lunch nicht auch an dem Tag nach jenem statt, an dem er Connie auf der Terrasse geküsst hatte? Ja, sie erinnerte sich, wie sie während des Essens seinen Blick auf sich, seine Bewunderung und sein Verlangen gespürt hatte. Sie hatte sich, wenn sie ganz ehrlich sein sollte, darin gesonnt.
    Er hatte sie geküsst, sie berührt.
    Connie hätte sich fast umgedreht, um Meredith nach dem Namen des Restaurants zu fragen – so etwas durfte man doch nicht vergessen – , beschloss dann aber, es nicht zur Sprache zu bringen. Womöglich war der Besitzer ein Investor gewesen, das Restaurant inzwischen verschwunden, ein weiteres Opfer von Delinn Enterprises.
    Du bist eine unglaublich schöne Frau, Constance.
    Ein älterer Herr mit grauen, kurz geschorenen Haaren und strenger Miene trat aus dem Wärterhäuschen, um ihren Strandaufkleber zu überprüfen. Ehemals Soldat, eindeutig. Ein Lieutenant im Ruhestand. Für diese Aufgabe wurde jemand wie er benötigt, der das nicht zugelassene Gesindel von den geheiligten unter Naturschutz stehenden Flächen von Great Point fernhielt.
    Als er Dan erkannte, wurde sein Blick milder. »Hallo, sieh da, der junge Flynn«, sagte er. »Wie geht’s bei diesem herrlichem Wetter?«
    Die beiden schüttelten sich die Hand.
    »Gut«, sagte Dan. Er schaute auf Toby, dann wieder auf den älteren Mann. »Das hier sind Freunde von mir … «
    Vorsicht!, dachte Connie.
    » … aus Maryland.«
    Toby, nie zu schüchtern, um sich vorzustellen, streckte die Hand aus. »Toby O’Brien.«
    »Bud Attatash«, sagte der Ranger und sah an Toby vorbei auf den Jeep.
    Nenn unsere Namen nicht!, dachte Connie.
    »Und die Damen wollen sich einen schönen Tag machen?«, fragte Bud.
    Connie winkte. Was Meredith tat, konnte sie nicht sehen.
    »Und, wie ist es heute da draußen?«, fragte Dan. Steig ein! Bitte lass uns fahren!, dachte Connie. Aber dann wurde ihr bewusst, dass es ja Dans eigentlicher Job war, über jeden auf der Insel und alles, was passierte, Bescheid zu wissen. Natürlich musste er ein, zwei Minuten mit Bud Attatash plaudern.
    »Na ja, wir haben August, da sind die Seehunde endlich weg, auf dem Weg die Küste hoch«, sagte Bud.
    »Dann riecht es gleich viel besser.«
    »Genau.« Bud kratzte sich am Nacken. Sein Kragen war steif wie Pappe. »Hey, haben Sie das mit dem toten Seehund an der Südküste gehört? Ermordet, heißt es. Sonderzustellung für diese Delinn.«
    Toby gab ein Geräusch von sich. Bud sah zu ihm hinüber.
    »Ja, habe ich. Furchtbar«, sagte Dan.
    Connies Handflächen juckten. Ihre Schultern brannten in der Sonne. Sie hatte Angst, sich zu Meredith umzudrehen. Toby, sah sie, war erbost. Wenn er drei Drinks intus gehabt hätte, hätte er Bud Attatash einen Kinnhaken verpasst.
    »Furchtbar, stimmt«, sagte Bud. »Ein Tier einfach so umzubringen.«
    »Sinnlose Gewalt«, fügte Dan hinzu.
    Steig ein!, dachte Connie erneut und räusperte sich. Toby las ihre Gedanken und hüpfte neben Meredith auf den Rücksitz. Dan trat mit einem Fuß einen Schritt zurück, konnte sich aber noch nicht ganz zum Gehen entschließen.
    »Die Täter kriegen sie nie«, prophezeite Bud. »Diese Frau hat zu viele Feinde.«
    »Es ist ein bisschen komplizierter, Bud«, sagte Dan. »Fragen Sie nur mal den Chief.« Sogar er wirkte jetzt nervös, und Connie verspürte einen Anflug von Ärger. Wieso hatte er dieses Gesprächsthema nicht umschiffen können? Herrgott! »Also, wir sollten jetzt mal los.«
    »Ein

Weitere Kostenlose Bücher