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Inselglück

Inselglück

Titel: Inselglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hilderbrand
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Strand schwimmen gehen können, mit Harold.«
    »Nein«, sagte Meredith.
    »Dann wären wir alle zusammen.«
    »Nein!«
    »Meredith«, sagte Connie. »Seit wir hier sind, habe ich dich um nichts gebeten.«
    »Warte mal – willst du wirklich diese Karte ausspielen?«
    Connie konnte es selbst kaum glauben. »Ja.«
    »Na gut, dann kann ich schlecht ablehnen, oder? Du hast mir das Leben gerettet. Du hast mich hierher mitgenommen. Du bietest mir Unterschlupf, obwohl dein Haus und dein Wagen beschädigt wurden. Ich stehe in deiner Schuld. Und deshalb muss ich ja wohl mitkommen.« Meredith stemmte die Hände in die Hüften. Trotz ihrer winzigen Statur wirkte sie gebieterisch. Connie erkannte, dass sie sich ein Lächeln verkniff.
    »Genau«, sagte sie. »Danke.«
    »Dann setze ich mal meine Perücke auf«, sagte Meredith.
    Während Meredith oben war, klopfte es an die Tür. Connie rannte regelrecht. Jetzt, da ihre Freundin eingewilligt hatte mitzukommen, war sie sehr viel entspannter, obwohl sie Meredith hatte erpressen müssen. Ihre Angst verflüchtigte sich. Sie würden mit Dans Boot fahren. Sie würden sich amüsieren!
    Connie riss die Tür auf. Dan hielt einen Strauß Feldblumen in der Hand, der, wie sie erkannte, von einem der Farmwagen an der Main Street stammte.
    »Für dich«, sagte er und reichte ihr die Blumen.
    »Vielen Dank! Das ist aber lieb.«
    Dan lächelte. Er war so attraktiv mit seiner Sonnenbrille in den kurzen, zerzausten Haaren. Connie beugte sich vor, um ihm einen Kuss zu geben, der eigentlich als rascher Danke-für-den-Strauß-Kuss gemeint war, doch er schloss die Augen und zog ihn in die Länge. Und obwohl Connie ihn genoss, sehr sogar, dachte sie: Nein, ich kann nicht. Ich bin noch nicht bereit dafür.
    Sie löste sich von ihm und verkündete: »Meredith hat beschlossen mitzukommen.«
    »Oh«, sagte Dan. »Prima.«
    »Gar nicht prima«, widersprach Meredith, die eben die Treppe herunterkam und dabei ihre Perücke mit Haarklemmen feststeckte. Connie warf ihr einen mahnenden Blick zu. Meredith kam mit, weil Connie sie brauchte, doch das durfte Dan nicht wissen. Highschool-Logik, das wusste sie, aber dass sie inzwischen älter waren, hieß nicht, dass deren Regeln nicht mehr galten.
    »Ich bin so unverschämt, mich einfach aufzudrängen«, sagte Meredith. »Als fünftes Rad am Wagen. Tatsache ist, dass ich mich den ganzen Tag allein im Haus nicht sicher fühle.« Sie lächelte Dan schüchtern an. »Tut mir leid.«
    »Ach was«, sagte Dan. »Ist schon in Ordnung.«
    »Vollkommen in Ordnung«, ergänzte Connie.
    Es war einer jener Tage, an denen man glücklich war, am Leben zu sein – auch wenn der Partner an Krebs gestorben war, auch wenn das einzige Kind nicht mehr mit einem sprach, auch wenn der Ehemann bei üblen Machenschaften fünfzig Milliarden Dollar verzockt hatte und man in ganz Amerika gehasst wurde. Der Kofferraum von Dans rotem Jeep war vollgestopft mit Schwimmwesten und Angelruten, und Connie zwängte noch ihre Kühlbox hinein, die zwei Flaschen Wein und genug Essen für zehn Leute enthielt. Connie setzte sich nach vorn neben Dan, und Meredith streckte sich auf dem Rücksitz aus, drehte den Kopf zur Sonne hin und schloss die Augen. Dan spielte Marshall Tuckers »Heard it in a Love Song«, und zu dritt schmetterten sie in voller Lautstärke mit.
    Dan bog auf den Parkplatz des Kinderstrandes ein, einer Grünfläche mit Orchesterpavillon, Spielplatz, Eisdiele und einem schmalen Sandstreifen direkt am Hafen. Connie versuchte, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Sie war seit Ashlyns Kindheit nicht mehr hier gewesen. Ein paar Sommer lang war Connie jeden Tag mit ihrer Tochter hergekommen – Ashlyn hatte sich beschwert, wenn das Metall der Rutschen an ihren Beinen brannte, und Connie hatte sie tausendmal auf den Schaukeln angeschubst. Damals war die Eisdiele ein Frühstückslokal mit den besten Donuts der Insel gewesen. Gott, es tat weh, daran zu denken. Connie hatte Ashlyn an Tagen hergebracht, an denen Wolf segeln ging, und dann waren sie zum Yachtclub spaziert, um sich dort mit ihm zum Essen zu treffen, und Connies einzige Sorge war gewesen, dass Ashlyn sich womöglich danebenbenahm.
    Dan stieg aus, und Connie und Meredith folgten ihm. Er nahm die Angelruten, die Badelaken, einen Benzinkanister. Connie und Meredith griffen nach der Kühlbox, jede packte jeweils einen Henkel. Meredith verweilte mit ihren Blicken auf dem Treiben am Strand – Mütter, die versuchten, ihre Kleinen zu einem weiteren

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