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Inselglück

Inselglück

Titel: Inselglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hilderbrand
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Bissen Sandwich zu bewegen, Kinder, die Sandburgen bauten, ein sieben Meter hohes kegelförmiges Klettergerüst (der Traum jedes Orthopäden) – , doch dann riss sie sich aus ihren Betrachtungen. Hatte sie gerade an Leo gedacht? Sie klemmte sich drei Schwimmwesten unter den freien Arm, und Connie langte nach ihrer Strandtasche.
    Dans Boot war am Anleger vertäut. Sie gingen hinunter zur Promenade vor dem White Elephant Hotel und kletterten an Bord.
    Es war ein wunderschöner Boston Whaler Outrage, in den sich Connie sofort verliebte. Vorn und hinten befand sich jeweils eine gepolsterte Sitzbank in Hufeisenform, und hinter den Armaturen war unter einem Bimini-Verdeck Platz für zwei.
    Sie half Dan, das Tau einzuholen, dann lenkte Dan das Boot hinaus in den Hafen. Meredith saß vorn und winkte Menschen auf anderen Booten zu. Connie setzte sich zu ihr. Meredith strahlte. Sie strahlte und fühlte sich sicher genug, um Leuten zuzuwinken!
    »Du freust dich, dass du mitgekommen bist, oder?«, fragte Connie.
    »Halt den Mund«, sagte Meredith. Sie hielt ihr Gesicht in die Sonne und grinste.
    »Wohin möchtest du?«, wollte Dan von Connie wissen, die jetzt neben ihm am Steuer saß.
    »Irgendwohin«, sagte Connie. »Überallhin.« Sie war glücklich-beschwingt, wenn auch ein bisschen verlegen, weil sie hier die Position der Freundin einnahm. Aber es war schön, fahren zu können, wohin sie wollten und so schnell sie wollten, ohne sich über das Hauptsegel oder den Klüver Gedanken zu machen. Sie hatte nie neben Wolf auf einem Boot gesessen. Wenn sie zusammen segelten, hatte er sich ständig bewegt, war immer beschäftigt gewesen.
    Sie kamen an den riesigen Villen von Monomoy und den noch größeren am Shawkemo Point vorbei. Dan wies Connie auf bestimmte Häuser hin und erzählte ihr, wem sie gehörten – einer berühmten Autorin hier, einem Industriekapitän da. Die Insel sah heute besonders grün und einladend aus. Alles wirkte belebt; Fahnen flatterten, Handtücher hingen über Geländern. Meredith suchte, mit einer Hand ihre Augen beschirmend, das Ufer ab, dann legte sie sich wieder in die Sonne.
    Am Pocomo Point stießen sie auf eine Sunfish-Flotte – Jugendliche, die auf diesen simplen Booten segeln lernten.
    »Sobald wir an ihnen vorbei sind, ankern wir und gehen schwimmen«, sagte Dan.
    Er hielt an einer wunderschönen, weit offenen Stelle. Im Nordwesten war der Leuchtturm von Great Point sichtbar, im Norden das stattliche Hotel von Wauwinet. Ohne den Lärm des Motors war das einzige Geräusch das der Wellen, die ans Boot schwappten, und Connie verspürte plötzlich Beklemmung.
    »Ich hole mal den Wein raus«, sagte sie.
    »Es ist atemberaubend hier«, bemerkte Meredith.
    »Wir gehen schwimmen«, sagte Dan. »Und dann können wir essen.« Er schaute Meredith an. »Schwimmen Sie?«
    »Ja«, entgegnete sie.
    Connie entkorkte eine kalte Flasche Chardonnay. Sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann, und konnte gar nicht schnell genug einschenken. Sie wusste nicht, was los war mit ihr. »Meredith war in der Highschool Meisterschaftsturmspringerin. Im letzten Schuljahr ist sie Dritte geworden.«
    »Wirklich?«, sagte Dan. »Na, dann habe ich eine Überraschung für euch.«
    Connie füllte einen roten Becher mit Wein und kippte das erste Drittel herunter. Ein kühles Brennen breitete sich in ihrer Kehle aus, und sie fühlte, wie ihre Muskeln erschlafften.
    »Chardonnay?«, fragte sie Dan.
    Er schob die Kühlbox und einige andere Sachen im Heck beiseite und sagte: »Ich nehme mir gleich ein Bier.«
    Typisch Mann mit seinem Bier, dachte Connie. Wolf hatte Wein getrunken. Er war in vielem sehr kultiviert gewesen. Wie oft begegnete man schon einem Mann wie ihm?
    »Wein, Meredith?«
    »Nein, danke.«
    Dan zog etwas aus der Rückwand des Bootes – ein langes weißes Brett. Ein Sprungbrett.
    »Da haben wir’s«, sagte er stolz.
    »Oh mein Gott!«, rief Connie. »Meredith, ein Sprungbrett!«
    Meredith kam nach hinten. Sie sah das Sprungbrett und schlug sich die Hand vor den Mund.
    »Ich habe es mir für meine Kinder zugelegt«, erklärte Dan. »Sie lieben es.« Er stieg hinauf, streifte sein T-Shirt ab, warf es in den Laderaum und hüpfte probeweise ein paarmal auf und ab. Dann trat er ans Ende des Bretts und machte einen eleganten Hechtsprung. Als er wieder auftauchte, rieb er sich die Augen. »Sie sind an der Reihe«, rief er Meredith zu.
    Meredith schaute Connie an. »Ich bin seit Jahren nicht gesprungen.«
    »Du warst die

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