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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wegzuschaffen. Immerhin hat das Cottage einen Hinterausgang, und es ist ohne weiteres möglich, daß die alte Nachbarin von den vorderen Räumen aus nichts gehört hat.»
      «Halten Sie es denn für denkbar, daß das Mädel wirklich was hatte mit diesem Steadman?» fragte Hatchley.
      «Keine Ahnung, bei solchen Sachen kann man nie sicher sein. Es gibt Leute, die jahrelang ein Verhältnis miteinander haben, ohne daß es irgend jemand merkt.»
      «Welchen Grund soll er denn sonst gehabt haben, ständig bei ihr rumzuhängen?»
      «Immerhin gibt's doch noch so was wie Freundschaft, oder?»
      «Blödsinn!» knurrte Hatchley.
      Inzwischen waren die Pasteten gekommen, und das Gespräch verstummte, bis die Teller leer waren.
      «Steadman hatte immerhin einen ganz netten Haufen Geld», nahm Banks schließlich den Faden wieder auf und griff nach seinem zweiten Pint. «Wenn man bedenkt, daß seine Frau ihn wohl beerben wird, sieht das nach einem ziemlich guten Motiv aus, meinen Sie nicht?»
      «Leider wissen wir, daß sie's nicht gewesen sein kann», wandte Hatchley ein. «Warum die Dinge komplizierter machen, als sie ohnehin schon sind?»
      «Immerhin könnte sie jemanden angeheuert haben.»
      «Wir sind hier schließlich in Helmthorpe und nicht in London oder New York.»
      «Na und? Ich kannte einen Knaben in Blackpool, der eine regelrechte Preisliste angeboten hat - fünfzig Scheine für einen kleinen Armbruch, fünfundsiebzig für die Beine, so was in der Art. Inzwischen werden die Preise natürlich ein bißchen höhergegangen sein, bei der allgemeinen Geldentwertung, aber es ist doch einfach naiv, anzunehmen, daß sich solche Dinge auf den Süden beschränken. Das sollten Sie doch wohl am besten wissen, oder wollen Sie mir etwa einreden, Sie wüßten in Eastvale niemanden, der einen solchen Job übernimmt? Was ist mit Eddie Cockley zum Beispiel? Oder mit Jimmy Spinks? Der würde doch seiner eigenen Mutter den Hals aufschlitzen für ein armseliges Bier!»
      «Aye, aye», bekannte Hatchley, «aber wie soll eine Frau wie Mrs. Steadman an solche Figuren rankommen?»
      «Nicht sehr plausibel, zugegeben, aber letzten Endes auch nicht viel abwegiger als der ganze Rest in diesem verdammten Geschäft. Überlegen Sie mal - wir wissen so gut wie nichts über die Ehe der Steadmans. Nach außen hin verlief sie offenbar völlig normal, aber man fragt sich doch zum Beispiel, was sich Mrs. Steadman so gedacht hat bei dieser Beziehung ihres Mannes zu Penny Cartwright. Vielleicht war sie ganz krank vor Eifersucht, wir wissen es nicht. Und selbst wenn wir danach fragen, wird man uns Lügen auftischen. Sämtliche Beteiligten, denn aus irgendeinem Grund scheint hier jeder jeden beschützen zu wollen.»
      «Vielleicht weil jeder jeden verdächtigt.»
      «Würde mich jedenfalls nicht überraschen.»
      Hatchley nahm einen kräftigen Schluck von seinem Pint.
      «Wissen Sie, was das Problem ist bei diesem Fall, Sergeant?» fuhr Banks fort. «Daß alle außer Major Cartwright so tun, als wär bei jedem Furz von diesem Steadman die Sonne aufgegangen.»
      Hatchley grinste. Dann leerten beide ihre Gläser und machten sich auf den Weg zu Hackett.
     
    * IV
     
    Teddy Hacketts Büro lag hinter der Tankstelle in einer alten Mühle am Ufer des Swain. Durch das offene Fenster wehte der Duft von Blumen herein und das Gurgeln des über die Kiesel dahinströmenden Wassers. Hin und wieder verirrte sich eine Biene von der blühenden Klematis an der alten Natursteinfassade ins Büro, drehte summend ein paar Runden, ohne etwas Interessantes an diesem Menschenzubehör entdecken zu können, und schwebte wieder ins Freie.
      Hackett war deutlich nervös und sofort ins Schwitzen geraten, als die beiden Beamten auftauchten. Den Rücken zum Fenster gewandt, hatte er sich hinter seinem mit Papieren übersäten Schreibtisch verschanzt und hantierte mit einem Brieföffner, während Banks ihn von seinem Stuhl aus musterte, die Pfeife hervorholte, sie schließlich in Gang brachte und auf Hacketts falches Alibi zu sprechen kam. Hatchley hatte sich an die Wand gelehnt und beobachtete das Geschehen von erhöhtem Posten.
      «Nach allem, was wir bisher feststellen konnten, sind Sie kurz nach eins im KitKat-Klub erschienen - also ein wenig später als ursprünglich angegeben.»
      Hackett wand sich verlegen. «Ich hab's nicht so mit den Zeiten. Komm immer zu spät zu meinen Terminen, so bin ich nun mal.»
      «Keine

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