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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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besondere Empfehlung für einen Geschäftsmann, nicht wahr?» meinte Banks mit einem Lächeln. «Aber das soll uns hier nicht interessieren. Was mich beschäftigt, ist die Frage, was Sie vorher getan haben.»
      «Das hab ich Ihnen doch gesagt», erklärte Hackett und ließ den Brieföffner auf die offene Handfläche klatschen. «Ich war noch auf ein paar Drinks in einem Pub.»
      «Aber samstags ist um elf Uhr Zapfenstreich in den Pubs, Mr. Hakkett. Selbst in einem äußerst freizügigen Haus wird man Sie spätestens um halb zwölf vor die Tür gesetzt haben. Was haben Sie also gemacht in der Zeit von halb zwölf bis eins?»
      Hackett verlagerte sein Gewicht von einer Gesäßhälfte zur anderen und rieb sich das Kinn. «Hören Sie, ich will niemanden in Schwierigkeiten bringen, Sie verstehen? Aber wenn der Barmann ein guter Kumpel ist, kriegt man schon mal 'n Extradrink oder auch zwei. Vor allem, wenn auch noch der Ortspolizist dabei ist.» Er zwinkerte vertraulich. «Ich will sagen, falls der junge Weaver vielleicht mal -»
      «Ich will nicht wissen, was Constable Weaver treibt», fiel ihm Banks ins Wort, «sondern, was Sie gemacht haben - und ich werde allmählich ungeduldig. Sie wollen also sagen, daß der Wirt die gesetzlich vorgeschriebenen Öffnungszeiten umgangen und Ihnen bis ein Uhr früh Getränke ausgeschenkt hat, ist das zutreffend?»
      «So würde ich das nicht ausdrücken. Es war mehr eine Art freundschaftlicher kleiner Umtrunk, sozusagen als Privatmann im eigenen Lokal. Schließlich gibt es ja wohl kein Gesetz, das einem verbietet, mit einem guten Kumpel ein Gläschen zu trinken, wenn man dazu Lust hat, oder?»
      «Nein, keineswegs», antwortete Banks. «Einigen wir uns also darauf, daß Sie im Rahmen der Gesetze geblieben sind. Und wenn Sie so gut befreundet sind mit dem Wirt, werden Sie uns doch wohl auch den Namen des Pubs verraten können, nicht wahr?»
      «Oh, hab ich das nicht? Ich dachte...»
      Banks schüttelte den Kopf.
      «Also, ich dachte wirklich, ich hätt es Ihnen gesagt. Tja, also, das war das Cock and Bull auf der Arthur Street, ein paar Häuser weiter vom Klub.» Hackett legte den Brieföffner zur Seite, zündete sich eine Zigarette an und rauchte in tiefen, geräuschvollen Zügen.
      «Nein», erklärte Banks, «es war nicht das Cock and Bull auf der Arthur Street. Der Wirt hat zwar ausgesagt, daß er Sie kennt, das ist richtig, aber Sie sind am Freitag dort gewesen und nicht am Samstag. Also, Mr. Hackett, wo waren Sie?»
      Hackett wirkte völlig niedergeschmettert. «Er muß sich irren. Hat ein miserables Gedächtnis, der gute alte Joey. Bestimmt fällt's ihm wieder ein, wenn Sie ihn noch mal fragen und ihm ein bißchen auf die Sprünge helfen. Er erinnert sich garantiert. Weil's einfach wahr ist - ich war wirklich da.»
      «Nun reicht's aber! Sagen Sie uns endlich, wo Sie gesteckt haben, Mann!» ertönte Hatchleys lautes Organ hinter Hacketts Rücken und brachte ihn völlig aus der Fassung. Offensichtlich hatte er den Sergeant, der bislang keinen Laut von sich gegeben hatte, ganz vergessen. Nun aber drehte er sich zu ihm um und sah sich mit plötzlichem Erschrecken einem weiteren Gegner ausgesetzt, einem weitaus gefährlicheren Mann, der ihn von oben herab musterte. Unwillkürlich erhob er sich von seinem Schreibtischsessel, mußte aber feststellen, daß ihn der Sergeant immer noch um einiges überragte.
      «Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen...»
      «Wir wollen auf gar nichts hinaus», erklärte Hatchley. «Wir geben Ihnen lediglich laut und deutlich zu verstehen, daß Sie nicht im Cock and Bull waren, sondern uns einen ganz verdammten Bullenscheiß auftischen, ist das klar? Sie waren überhaupt in keinem Pub, weder in Darlington noch sonstwo! Sie haben draußen vor dem Bridge auf Steadman gewartet, sind ihm gefolgt bis zum Haus von Penny Cartwright, haben wieder gewartet und sind dann hinter ihm her zum Dog and Gun und anschließend auf den Parkplatz, wo es schön still und dunkel war. Haben ihm eins über den Schädel gegeben, die Leiche in Ihren Kofferraum gestopft und später - als alles geschlafen hat - auf diese Wiese geschleppt. Liegt ja am Weg, wenn man nach Darlington will, wie? Und die Zeiten stimmen auch, mein Freund, das haben wir überprüft. Zusammen mit den Lügen, die Sie uns aufgetischt haben, und den Spuren, die wir garantiert in Ihrem Wagen finden, heißt das im Klartext: Wir haben dich an den Hammelbeinen,

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