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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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scheren. Für Sie sind alle Polizisten Schweine. Superintendent Gristhorpe hätte gute Arbeit geleistet. Er hätte nichts unter den Teppich gekehrt.«
      »Vielleicht ist er genau deshalb zurückgepfiffen worden«, sagte Osmond. »In der Zeitung habe ich gelesen, dass man eine unabhängige Untersuchungskommission einsetzen will. Ich nehme an, das bedeutet eine Horde hochrangiger Polizeibeamter von außerhalb. Die meisten von uns glauben jedoch, dass man die ganze peinliche Affäre nur vergessen will. Sobald der Mörder verurteilt ist - und es sieht ja so aus, als stünden Sie kurz davor -, werden die Linken der Anti-Atomkraft-Bewegung als genau das hingestellt, was alle anderen sowieso in uns sehen: eine Bande mörderischer Anarchisten. Und die Polizei wird eine Menge nützlicher Sympathie von der Öffentlichkeit einheimsen.«
      Banks stellte sein leeres Glas ab und ging zum Fenster. »Erzählen Sie mir von Ellen Ventner.«
      Osmond wurde blass. »Sie haben aber wirklich Ihre Hausarbeit erledigt, was?«
      »Ellen Ventner.«
      »Wenn Sie glauben, ich werde diese lächerlichen Anklagen gegen mich zugeben, müssen Sie verrückt sein.«
      »So sehr es mir auch Leid tut, aber ich bin nicht hier, um diese alten Anklagen zu untersuchen. Sie verprügeln einfach gerne Frauen. Das ist Ihre Sache.«
      »Sie Arschloch. Werden Sie es Jenny erzählen?«
      »Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ellen Ventner hat die Anzeige nicht weiter verfolgt. Gott weiß warum, aber eine Menge Frauen handeln so. Vielleicht dachte sie, trotz allem sind Sie dennoch ein lieber Kerl. Aber das ändert nichts an dem, was jetzt hier passiert ist. Sie mögen sich für einen sehr wichtigen Mann in der politischen Landschaft halten, was ich persönlich allerdings bezweifle. Andererseits könnte eine Frau, gegen die Sie einmal tätlich geworden sind, nachtragend sein.«
      »Nach vier Jahren?«
      »Möglich.«
      »Vergessen Sie es. Das würde sie nicht tun. Außerdem ist sie, kurz nachdem wir uns getrennt haben, ausgewandert.«
      »Ich kann verstehen, warum sie möglichst weit weg wollte. Ich überprüfe nur alle Aspekte.«
      Osmond starrte ihn zornig an, schaute dann in sein Glas und fummelte wieder mit seinem Kruzifix herum. »Hören Sie, es war nur einmal... Sie ... Ich war betrunken. Ich wollte nicht...«
      Banks setzte sich ihm gegenüber und beugte sich vor. »Als Sie Ihre Beschwerde gegen Constable Gill eingelegt haben«, fragte er, »wie haben Sie das gemacht?«
      Osmond kam ins Schwimmen. Es war so einfach, dachte Banks. Man muss nur die Gefühle eines Mannes aufstacheln, dann das Thema wechseln, und schon hat man wieder die Oberhand. Er hatte jetzt genug von Osmonds Vorträgen und seiner Arroganz.
      »Was meinen Sie damit, wie ich es gemacht habe? Ich habe einen Brief geschrieben.«
      »Wie haben Sie sich auf ihn bezogen?«
      »Durch seine Dienstnummer. Wie sonst?«
      »1139?«
      »Ja, das ist sie.«
      »Sie erinnern sich noch an die Nummer?«
      »Anscheinend.«
      »Und woher kannten Sie seinen Namen?«
      »Hören Sie, ich ...«
      »Als ich Sie das erste Mal fragte, ob Sie Gill kennen, sagten Sie nein. Ich erwähnte nicht seine Nummer, sondern nannte seinen Namen, und Sie erkannten ihn, als Sie mich anlogen.«
      »Er hat ihn mir gesagt«, meinte Osmond. »Als ich ihn bei einer Demo einmal versuchte davon abzuhalten, eine Frau zu schlagen, zog er mich zur Seite und sagte mir, ich solle mich da raushalten. Ich sagte ihm, dass ich ihn melden werde, und er sagte, nur zu. Als ich auf seine Nummer schaute, sagte er mir auch seinen Namen. Er hat ihn sogar buchstabiert. Das Arschloch war stolz auf das, was er da tat.«
      In der Öffentlichkeit verteidigte Osmond also Frauen und schlug sie nur im Privaten. Netter Kerl, dachte Banks, aber er stellte seine Fragen weiter sachlich und direkt. »Haben Sie die Nummer jemandem gegenüber erwähnt, als Sie am Nachmittag vor der Demonstration auf Maggie's Farm waren?«
      »Keine Ahnung. Ich kann mich nicht erinnern.«
      »Denken Sie nach. Haben Sie die Nummer in ein Notizbuch geschrieben oder haben Sie gesehen, dass sie in einem Notizbuch stand?«
      »Nein, an so was würde ich mich erinnern. Aber ich könnte sie erwähnt haben. Wirklich, ich kann es nicht sagen.«
      »Wie könnten Sie die Nummer erwähnt haben? In welchem Zusammenhang?«
      »Ich könnte gesagt haben: >Ich frage mich, ob dieses Arschloch PC 1139 heute

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