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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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versprochen. Haben Sie überhaupt schon gegessen?«
      »Ich hatte ein paar Sandwiches dabei.« Er schaute auf seine Uhr. »Aber ein Bier könnte ich vertragen.«
      »Da ist immer noch Bier im Kühlschrank.«
      »Ich mag kein Flaschenbier.« Richmond klopfte auf seinen flachen Bauch. »Zu viel Kohlensäure.«
      »Und zu kalt?«
      Richmond nickte.
      »Dann kommen Sie. Vor der Sperrstunde schaffen wir noch ein, zwei Gläser. Sie sind eingeladen. Queen's Arms?«
      »Gern, Sir.«
      Einheimische und Bauernjungen aus den Dörfern bevölkerten den Pub und sorgten für einen hohen Lärmpegel. Banks warf einen Blick auf das Thekenpersonal, konnte aber weder Glenys noch Cyril entdecken. Nachdem er sich zur Theke durchgedrängelt hatte, fragte er eine der regelmäßigen Aushilfsbedienungen, wo der Chef war.
      »Hat den Abend freigenommen, Mr. Banks. Einfach so.« Sie schnippte mit den Fingern. »Er sagte, wir würden es zu dritt schon schaffen. Außerdem tat er total geheimnisvoll. Aber er ist der Boss, oder? Er kann machen, was er will.«
      »Sie sagen es, Rosie«, meinte Banks. »Geben Sie mir zwei Gläser von Ihrem besten Bitter.«
      »Sollen Sie haben, Mr. Banks.«
      Sie standen an der Theke und unterhielten sich mit den Stammgästen, die genau wussten, dass man ihnen besser nicht zu viele Fragen über ihre Arbeit stellte. Dafür, dass er immer noch nicht die Lösung gefunden hatte, fühlte sich Banks allmählich ungewöhnlich zufrieden. Ob es an dem Gespräch mit Sandra, dem Nickerchen, Richmonds Erfolg oder dem Bier lag, wusste er nicht. Vielleicht war es die Kombination der vier Ereignisse. Aber er wusste, dass er kurz vor dem Abschluss des Falles stand. Wenn er das Problem der zwei sich gegenseitig ausschließenden Erklärungen für den Tod von Gill und von Seth lösen könnte, dann hätte er seine Tücher im Trockenen. Der morgige Tag versprach interessant zu werden. Zuerst würde er Liz Dale aufspüren und herausfinden, was sie wusste, und dann gab es da noch eine andere Angelegenheit ... Ja, morgen würde es tatsächlich sehr interessant werden. Und übermorgen würde Sandra wieder zu Hause sein.
      »Letzte Runde!«, rief Rosie.
      »Nehmen wir noch eins?«, fragte Richmond.
      »Nur zu. Warum nicht«, sagte Banks. Ihm war seltsamerweise nach Feiern zumute.
     
     

* SECHZEHN
     
    * I
     
    Am nächsten Morgen glänzte Dirty Dick durch Abwesenheit. Banks nutzte die Gelegenheit, um ein paar wichtige Telefonate zu führen, und machte sich dann früh auf den Weg.
      Südlich von Bradford begann es zu regnen. Banks schaltete die Scheibenwischer ein und steckte sich mit dem Zigarettenanzünder eine Zigarette an. Im Autoradio sang Walter Davis so etwas wie: »Du hast sie nicht alle, Baby, ich glaube, du brauchst eine Spritze.«
      Im Ballungsgebiet der alten Fabrikstädte von West Yorkshire konnte man sich sehr schnell verfahren. Am Ostrand der Pennines in die Täler gebaut, schienen sie nahtlos ineinander überzugehen, und man konnte nur schwer sagen, wo genau man sich gerade befand. Im fahlen Licht sahen die riesigen alten Textilfabriken, unter deren Dächern im letzten Jahrhundert alle Abläufe der Textilherstellung versammelt waren, trostlos aus. Sie waren fünf oder sechs Stockwerke hoch, hatten ein Flachdach, dicht gedrängte Fensterreihen und Schornsteine, die so hoch waren, dass man sie aus vielen Kilometern Entfernung sehen konnte.
      Cleckheaton, Liversedge, Heckmondwike, Brighouse, Rastrick, Mirfield, merkwürdige Namen, die Banks normalerweise nur mit Blaskapellen und Rugbymannschaften in Verbindung brachte, flogen auf Ortsschildern vorbei. Als er sich Huddersfield näherte, fuhr er langsamer und hielt durch die regenbespritzte Windschutzscheibe nach der Abzweigung Ausschau.
      Zum Glück lag die psychiatrische Klinik am nördlichen Stadtrand, sodass er nicht durchs Zentrum fahren musste. Als er den Wegweiser sah, bog er wie angegeben zwischen zwei verfallenen Lagerhäusern nach links in eine Straße ein.
      Nach so vielen Kilometern trostloser Industriebrache löste das Grün der Klinikanlage einen regelrechten Schock aus. Sie war von einer hohen Backsteinmauer umgeben, und am Tor stand ein Wachposten, aber dahinter schlängelte sich die Auffahrt durch Bäume und einen gepflegten Rasen zu dem modernen L-förmigen Klinikkomplex. Banks parkte seinen Wagen auf dem Besucherparkplatz und stellte sich dann am Empfang vor.
      »Dafür müsste Dr. Preston

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