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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Sie denn wissen? Sicherlich ist Ihnen klar, dass es mir nicht freisteht...«
      »Ja, Doktor, das verstehe ich. Mich interessieren keine Einzelheiten ihrer Krankheit. Soweit ich weiß, litt sie unter Depressionen.«
      »Nun ja.« Der Doktor bog eine Büroklammer auf seiner Schreibtischunterlage gerade. »Laienhaft ausgedrückt ... Aber deswegen sind Sie nicht gekommen, sagten Sie?«
      »Das stimmt. Ich möchte nur wissen, wo sie sich jetzt aufhält. Das ist ja nichts Vertrauliches, oder?«
      »Wir geben für gewöhnlich keine persönlichen Informationen weiter.«
      »Es ist wichtig, für eine Mordermittlung. Ich könnte einen Gerichtsbeschluss erwirken.«
      »Oh, ich glaube, das wird nicht notwendig sein«, sagte Preston schnell. »Das Problem ist nur, dass wir leider nicht wissen, wo Miss Dale sich aufhält.«
      »Kein Hinweis?«
      »Nein. Sehen Sie, wir behalten unsere ehemaligen Patienten in der Regel nicht im Auge.«
      »Wann hat sie die Klinik verlassen?«
      Preston blätterte durch seine Akten. »Sie war zwei Monate hier.« Er las die Daten vor.
      »Ist das üblich? Zwei Monate?«
      »Schwer zu sagen. Das kommt auf den Patienten an. Miss Dale war ... nun, ich glaube, ich verrate nicht zu viel, wenn ich Ihnen sage, dass sie schwierig war. Sie war erst ein paar Tage hier, da ist sie bereits weggelaufen.«
      »Ja, ich weiß.« Banks erklärte, inwieweit er an der Sache beteiligt war. »Aber soviel ich weiß, hatte sie sich anfänglich aus eigenem Antrieb hierherbegeben. Stimmt das?«
      »Ja.«
      »Und dennoch haben Sie sie behandelt, als wäre sie aus einem Hochsicherheitsgefängnis geflohen.«
      Preston lehnte sich in seinem Lehnstuhl zurück, sein Kiefer zuckte. »Sie müssen verstehen, Chief Inspector, dass jeder, der hier ankommt, einer ganzen Reihe Tests und einer lückenlosen körperlichen Untersuchung unterzogen wird. Auf dieser Basis erstellen wir eine Diagnose und legen die Behandlung fest. Ich hatte Miss Dale untersucht und entschieden, dass sie eine Behandlung brauchte. Als sie verschwand, waren wir natürlich besorgt, dass sie ... Nun, wer weiß, was ohne korrekte Behandlung aus ihr geworden wäre? Deshalb haben wir die nötigen Schritte unternommen, um sie zur Rückkehr zu bewegen.«
      »Der Doktor muss es ja wissen, was?«
      Preston starrte ihn zornig an.
      »In welcher Verfassung war sie denn, als die Behandlung abgeschlossen war?«, fragte Banks.
      »Bei Ihrer feindseligen Haltung weiß ich nicht, ob ich das beantworten möchte.«
      Banks seufzte und griff nach einer Zigarette. »Ach, kommen Sie, Doktor, seien Sie nicht eingeschnappt. War sie geheilt oder nicht?«
      Preston reichte einen Aschenbecher herüber, als Banks seine Zigarette anzündete. »Sie wissen, dass die Dinger Sie umbringen werden.« Diese Erkenntnis schien ihn mit großer Genugtuung zu erfüllen.
      »Nicht, bevor ich eine Antwort von Ihnen erhalte, hoffe ich.«
      Preston schürzte seine Lippen. »Ich nehme an, Sie wissen von Elizabeth Dales Drogenproblem?«
      »Ja.«
      »Es verursachte teilweise ihre Geisteskrankheit. Als sie zu uns kam, gab sie an, seit ungefähr einem Monat kein Heroin mehr zu spritzen. Natürlich sind wir hier nicht darauf eingerichtet, Abhängige zu behandeln, und wenn Miss Dale noch Drogen genommen hätte, dann hätten wir sie woanders hinschicken müssen. Auf Grundlage einer Behandlung, die ich ihr verschrieb, blieb sie jedoch und machte einige Fortschritte. Nach zwei Monaten hatte ich das Gefühl, dass sie bereit ist zu gehen.«
      »Und wie fühlte sie sich?«
      Preston starrte aus dem Fenster auf die Grünanlage. Gleich vor dem Gebäude stand eine Reihe Ziersträucher, die in Form von Vögeln und Tieren geschnitten waren.
      »Miss Dale«, begann Preston langsam, »hatte Angst vor dem Leben und Angst vor ihrer Sucht. Das eine führte zum anderen, ein anscheinend endloser Kreislauf.«
      »Sie wollen also sagen, dass sie, wenn sie sich erst einmal an die Vorstellung gewöhnt hätte, gerne für immer hier geblieben wäre. Habe ich Recht?«
      »Nicht unbedingt hier. In jeder Anstalt, überall, wo sie keine eigenen Entscheidungen treffen und sich nicht der Welt stellen müsste.«
      »Und an so einem Ort werde ich sie wahrscheinlich finden?«
      »Das würde ich sagen, ja.«
      »Können Sie sich etwas genauer äußern?«
      »Sie könnten es in einem Drogen-Rehabilitations-Zentrum zur Behandlung von Abhängigen

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