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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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bei der Polizei der Hauptstadt derart viele verschiedene Abteilungen und Dezernate, die in ihre eigenen Operationen verstrickt waren, dass es nicht ungewöhnlich war, wenn ein Einsatzkommando in eine Überwachung des Betrugsdezernats platzte und die Aktion völlig vermasselte.
      Eine Stunde und zwei Pints später, als Burgess sich dem Ende einer Geschichte über einen vom Pech verfolgten Constable des Drogendezernates näherte, der sich selbst in den Fuß geschossen hatte, meinte Banks, dass es an der Zeit sei zu gehen.
      »Sieht wohl so aus«, sagte Burgess widerstrebend, trank sein Bier aus und stand auf.
      Er schien kein bisschen betrunken zu sein. Er sprach normal und seine Augen waren klar. Als sie jedoch nach draußen kamen, hatte er Schwierigkeiten, über das Pflaster zu gehen. Um sich aufrecht zu halten, legte er einen Arm um Banks' Schulter, und so schaukelten die beiden über den Markplatz. Gott sei Dank ist das Hotel gleich um die Ecke, dachte Banks.
      »Das ist mein einziges Problem, wissen Sie«, sagte Burgess. »Im Kopf glockenklar, das Gedächtnis intakt, aber jedes Mal, wenn ich mal einen über den Durst trinke, macht mein Fahrgestell, was es will. Wissen Sie, wie mich meine Kumpels bei Scotland Yard nennen?«
      »Keine Ahnung.«
      »Bambi.« Er lachte. »Scheiß-Bambi. Sie wissen schon, dieses kleine Dingsda aus dem Zeichentrickfilm. Ich laufe so wie dieses verfluchte Vieh. Die nennen mich nicht Bambi, weil ich so ein süßer und sanfter Kerl bin.« Er legte eine Hand auf die Leiste. »Verfluchte Scheiße, das fühlt sich immer noch an, als hätte ich mich vollgepisst. Diese gottverdammte Frau.«
      Die Einladung, Burgess auf sein Zimmer zu begleiten, um noch gemeinsam eine Flasche Scotch zu leeren, lehnte Banks ab. Ganz egal, wie Leid ihm dieser einsame Scheißkerl auch tat, so ein Masochist war er nun auch wieder nicht. Widerwillig ließ Burgess ihn gehen. »Dann trinke ich sie eben alleine«, lauteten seine letzten Worte, die er in Anwesenheit eines verlegenen Nachtportiers in die Hotellobby posaunte.
      Auf dem Nachhauseweg hätte Banks gerne seinen Walkman dabei gehabt. Dann hätte er beim Gehen Blind Willie McTell oder Bukka White hören können. Aber er war auch so gut zu Fuß und erreichte die Eingangstür des leeren Hauses in ungefähr zwanzig Minuten. Da er müde war und mit Sicherheit nichts mehr trinken wollte, ging er geradewegs ins Bett. Doch wie immer, wenn ihn bestimmte Dinge beschäftigten, konnte er nicht sofort einschlafen. Und Gills Ermordung warf eine Menge Fragen auf, die ihn immer noch vor ein Rätsel stellten.
      Ein Problem war das Motiv, es sei denn, Burgess hatte Recht und Boyd hatte einfach wahllos um sich geschlagen. Zu wissen, wer es getan hatte, schien in diesem Fall nicht das Warum zu erklären. So weit bekannt, war Boyd nicht politisch engagiert, und selbst Punks von der Straße wie er hatten nicht die Angewohnheit, bei Anti-Atomkraft-Demos wahllos Polizisten niederzustechen. Wenn jemand private Gründe hatte, um Gill aus dem Wege zu räumen, dann gab es bei den anderen Verdächtigen eine Menge zu berücksichtigen: Osmonds Anklage wegen Körperverletzung, Maras Religionsgemeinschaft, der Unfall von Seths Frau und sogar Zoes Wahrsagerei an der Küste. Zu diesem Zeitpunkt war es schwer, sich eine Verbindung vorzustellen, aber es waren schon seltsamere Dinge passiert. Tony Grants Bericht könnte sich als hilfreich erweisen, vorausgesetzt, er traf jemals ein.
      Seltsam erschienen Banks auch die Fingerabdrücke auf dem Messer. Wenn normalerweise ein Messer in einen Körper gestoßen wird, verrutschen die Finger, die den Griff halten, sodass jeder Abdruck verwischt wird. Boyds Abdrücke waren jedoch vollkommen deutlich gewesen, gerade so, als hätte er jeden einzelnen sorgfältig aufgetragen. Das könnte dabei passiert sein, als er das Messer zusammengeklappt und in der Hand gehalten hat, bevor er es wegwarf. Oder aber er hat es einfach aufgehoben, nachdem es jemand anderes benutzt hatte. Unter den seinen waren noch andere Abdrücke zu sehen, aber auch die waren zu verschwommen, um sie identifizieren zu können. Natürlich könnte es sich ebenfalls um seine handeln, doch mit Sicherheit konnte man das nicht wissen.
      Auf jeden Fall hatte Boyd das Messer in seiner Tasche getragen. Die Spuren im Taschenfutter des Parkas stimmten mit Constable Gills Blutgruppe überein. Aber wenn er das Messer benutzt hatte, warum war er dann so dumm gewesen, es

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