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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Kirchenglocken schlugen halb zehn. Banks schlug seinen Jackenkragen hoch und zog ihn fest um den Hals. »Was wolltest du mich fragen?«
      »Nichts. Spielt keine Rolle.«
      »Komm schon, Jenny, du verheimlichst mir etwas. Ich sehe es dir sofort an. Hat es mit Paul Boyd zu tun?«
      »Indirekt. Aber wie gesagt, es spielt keine Rolle.«
      »Weißt du, warum er weggelaufen ist?«
      »Natürlich nicht.«
      »Schau, ich weiß, dass du mit Mara befreundet bist. Hat es mit ihr zu tun? Es könnte wichtig sein.«
      »Okay, okay«, sagte Jenny und hob ihre Hand. »Mach mal halblang. Ich erzähle dir alles, was du willst. Du wirst schon fast genauso schlimm wie dein Kumpel da drinnen. Mara hat sich nur gefragt, wie die Ermittlung verläuft, das ist alles. Oben auf der Farm sind alle ein bisschen angespannt und wollen wissen, ob sie noch weitere Besuche von Gottes Geschenk an die Frauenwelt erwarten müssen. Glaubst du mir jetzt, dass es keine Rolle spielt?«
      »Wann hast du mit ihr gesprochen?«
      »Heute Mittag im Black Sheep.«
      »Sie muss das Messer gesehen haben«, sagte Banks, mehr zu sich selbst.
      »Was?«
      »Der Schafhirte, Jack Crocker. Er hat das Messer gefunden. Sie muss es gesehen haben, muss es als das von Paul identifiziert haben und ist dann losgestürmt, um ihn zu warnen. Deshalb hat er sich gerade noch rechtzeitig aus dem Staub gemacht.«
      »Alan, das kann doch nicht wahr sein?!«
      »Als ich heute Nachmittag mit ihr sprach, hatte ich den Eindruck, dass sie lügt. Ist dir etwas aufgefallen?«
      »Sie ist ziemlich hastig aufgebrochen, aber mir war nicht klar, warum. Du wirst sie doch nicht festnehmen, oder?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Dadurch hat sie sich mitschuldig gemacht«, sagte er, »aber ich bezweifle, dass wir es beweisen können. Und wenn Burgess Boyd kriegt, glaube ich nicht, dass er noch einen Gedanken an Mara und die anderen verschwendet. Es war nur verdammt dumm von ihr, so zu handeln.«
      »Tatsächlich? Würdest du einfach so einen Freund verpfeifen? Was würdest du tun, wenn jemand Richmond des Mordes anklagt? Oder mich?«
      »Das ist was anderes. Natürlich würde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um dich da rauszuboxen. Aber sie hätte uns benachrichtigen sollen. Boyd könnte gefährlich sein.«
      »Paul ist ihr ans Herz gewachsen. Sie würde ihn niemals einfach so an die Polizei ausliefern.«
      »Ich frage mich, ob sie ihm gesagt hat, wo er hingehen und sich verstecken soll.«
      Jenny fröstelte. »Es ist kalt hier draußen«, sagte sie. »Ich gehe besser, bevor Dirty Dick rauskommt und mich zusammenschlägt. Das würde genau seinem Niveau entsprechen. Und du gehst lieber wieder rein, sonst denkt er noch, du hättest ihn verlassen. Richte ihm alles Liebe von mir aus.« Sie küsste ihn schnell auf die Wange und lief dann zu ihrem Wagen. Für einen Augenblick stand Banks noch in der Kälte und dachte an Mara und das, was Jenny gesagt hatte, dann ging er zurück ins Queen's Arms, um zu schauen, was aus dem besudelten Superintendent geworden war.
      »Auf jeden Fall hat sie Mut, das muss man ihr lassen«, sagte Burgess, kein bisschen verärgert über den Vorfall. »Noch ein Bier?«
      »Lieber nicht.«
      »Ach, na los, Banks. Seien Sie kein Spielverderber.« Ohne auf eine Antwort zu warten, ging Burgess an die Theke.
      Banks hatte das Gefühl, bereits genug getrunken zu haben. Er befand sich kurz vor dem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Andererseits, dachte er, noch ein paar Bier mehr und dann ist alles scheißegal. Er spürte, dass Burgess einsam war und im Moment seines Triumphes Gesellschaft brauchte, und fühlte sich nicht dazu in der Lage, den Scheißkerl einfach im Stich zu lassen. Außerdem erwartete ihn zu Hause nur ein leeres Haus. Er könnte den Cortina auf dem Parkplatz des Reviers stehen lassen und später zu Fuß nach Hause gehen, ganz egal, wie viel er noch trinken würde. Er hatte es nicht viel weiter als einen Kilometer. Und so tranken sie fröhlich immer weiter. Wenn man sich erst mal an seine großkotzige Art gewöhnt hatte und Themen wie Politik und Polizeimethoden ausklammerte, war Burgess ein recht unkomplizierter Gesprächspartner, fand Banks. Er hatte ein breit gefächertes Repertoire an Witzen auf Lager, kannte sich außerordentlich gut mit Jazz aus und wusste eine Menge Anekdoten über Einsätze zu erzählen, die in die Hose gegangen waren. So wie Banks sich erinnerte, gab es

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